Im Garten des Wildkatzenzentrums Felidae herrscht an diesem Dienstagmorgen eine ausgesprochene Ruhe. Kaum zu glauben, das sich hier heute ein besonderer Gast seinen Weg durch das feuchte Laub bahnt. Fast etwas unbeholfen und doch zugleich stolz und selbstsicher springt Diego durch die Mulden, versteckt sich hinter dem Gehölz, um dann Anlauf zu nehmen und mein Bein zu umschlingen. Fast wie meine Hauskatze, aber nur fast. Denn Diego, der hier heute schon einmal sein neues Zuhause erkundet, ist kein Stubentiger, sondern ein echter Tiger.
Doch was macht ein Tiger in Brandenburg?
Das fragt sich sicherlich auch Diego. Noch mit geschlossenen Augen gerade einmal 5 Tage alt wurde er am 13. August in einem Körbchen vor der Tierarztpraxis von Frau Dr. Doris Tesch gefunden. Ausgezehrt, dehydriert und mit Nierenversagen ging es hier ums Überleben. Dank einer intensiven Behandlung mit Infusion und Aufenthalt in einer Sauerstoffbox kam Tiger Diego wieder zu Kräften. Doch wo sollte er von nun an leben? Was jetzt noch süß und klein anmutet, wird bald ein ausgewachsener Tiger sein, der ca. 250 kg auf die Waage bringt und ca. 2,80 m misst. In die freie Wildbahn entlassen werden kann er nicht, Zoos nehmen ihn auch nicht auf – Tiger gibt es dort durch Zuchtprogramme zuhauf. Paradox sind die Zahlen, nach denen ca. 50.000 Tiger weltweit „gefangen“ leben, aber nur 3.000 in ihrem natürlichen Lebensraum.
Die Wohnungssuche in der Umgebung erweist sich als schwierig. Doch dann findet Tiger Diego doch auf dem „Immobilienmarkt“ ein ansprechendes Heim, das er nun am Samstag bezieht. Zunächst kann er noch im Wildkatzen- und Artenschutzzentrum Barnim Felidae in einem Haus leben. Doch um angemessen wachsen zu können, braucht er dringend ein Freigehege. Und das muss noch gebaut werden.
Ein Dach für Tiger Diego
Dass es sich hier nicht um einen Gartenzaun handelt, wird schnell klar. Ca. 70.000 EUR kostet allein das perfekte Sicherheitsgehege, da ist aber noch nicht die Grünfläche mit gerechnet. Und dafür benötigt es Unterstützung.
Ein 250 kg schwerer und 2,80 m großer Tiger benötigt natürlich ein besonderes Gehege, das es so im Wildkatzenzentrum Felidae noch nicht gibt – daher ist Diego auf unsere Unterstützung angewiesen. Außerdem sammelt das Projekt des Fördervereins Felidae Wildkatzen- und Artenschutzzentrum Barnim Geld für Diegos tägliches Futter und andere anfallende Kosten – denn ein Tiger wird in Gefangenschaft etwa 15 Jahre alt und verputzt in seinem Leben Futter im Wert von bis zu 100.000 Euro. Ziel ist es, Diego ein schönes und lebenswertes Zuhause zu schaffen. Er soll spielen, schwimmen und sich austoben können.
Katzenbesuch
Tiger Diego springt aufgeregt zwischen den Gehegen von Geparden, Schneeleoparden, Tayra und Fossa umher und nimmt uns gar nicht mehr wahr. Seine neuen Nachbarn schauen entspannt auf den Babytiger herab, der als Findling besondere Aufmerksamkeit genießt. Damit im Garten des Wildkatzenzentrum weiterhin eine unaufgeregte Atmosphäre herrscht, finden Führungen nur von Donnerstag bis Sonntag mit Voranmeldung statt. Gekuschelt wird übrigens auch nicht. Oder wer kuschelt schon in der freien Wildbahn mit einem Tiger? Und so wird dieser Moment ein ganz besonderer bleiben, denn einen Tiger streichelt man wohl nur einmal im Leben.
PS: Ihr könnt einen kleinen Beitrag für Diegos Glück leisten und bekommt ein Dankeschön zurück – ob Patenschaft oder Futterrationen, ob ein Erlebnistag in der Raubtierpflege oder eine Fototour durch den Wildkatzenpark. Hier geht’s entlang https://www.startnext.com/tiger-diego
Hier bleibt Ihr informiert: www.tiger-diego.de
Warum schreibe ich das? Cat Content lass ich normalerweise außen vor und somit weiss vielleicht nicht jeder, dass ich mit einem „Stubentiger“ zusammenlebe, der auch in einer Kiste ausgesetzt wurde. Inzwischen ist er groß, prächtig und 11 Jahre alt. Das Schicksal von Tiger Diego ist mir somit eine Herzensangelegenheit, die ich gern unterstütze.





















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