Genua – should I stay or should I go?
Ich stehe unter der wehenden Wäsche in einer engen Gasse Genuas, in die kaum ein Sonnenstrahl fällt. Aus einer Seitenstraße tönt Straßenmusik. Ich weiß nicht, wo genau ich bin, habe wieder die Orientierung verloren. Das passiert in Genua schnell. Ich bin gekommen, um zu gehen – ähnlich ergeht es vielen, die Genua besuchen. Meist ist es ein Aufenthalt auf kurze Zeit oder wenige Stunden. Von einem der größten Häfen im Mittelmeerraum stechen zahlreiche Touristen an Bord riesiger Kreuzfahrtschiffe in See oder setzen mit einer Fähre nach Sardinien, Korsika oder Sizilien über. Damit tun sie es auf weniger abenteuerlichen Art dem berühmtesten Sohn der Stadt, Christoph Kolumbus, gleich, der in der ligurischen Hauptstadt 1451 zur Welt kam. Nicht nur Kolumbus zog aus, die Welt zu entdecken, sondern viele Genueser suchten ihr Glück ebenso in der Ferne – die da u.a. Buenos Aires hieß. Wer kennt sie nicht, die bunten Wellblechhäuser von La Boca in der argentinischen Hauptstadt? Auch ich bin gekommen, um heute Nachmittag bereits zu gehen. Nur ein Tag bleibt mir für Genua. In dem Moment, in …