Viva la EVOlucion! La Paz im Ausnahmezustand
Irgendetwas war anders. Als ich heute Morgen meine tägliche Strecke zur Sprachschule in Sopocachi lief, waren die Straßen im Zentrum von La Paz leerer und doch auch zugleich voller. Voller mit Autos, leerer mit Menschen. Ich lief wie immer vom Hexenmarkt die Calle Murillo in Richtung Plaza Estudiante und wunderte mich über die seltsame Atmosphäre. In der Sprachschule angekommen erhielt ich die Nachricht meiner Lehrerin, dass sie sich verspäten würde, denn sie stecke im Stau. Später erzählte sie mir, der gesamte Prado sei gesperrt und daher quetschten sich alle Autos durch die kleinen Nebenstraßen. Aber weshalb war die Lebensader der Stadt gesperrt? In den letzten Tagen hatte ich täglich Demonstrationen in der Stadt erlebt. Immer wurden irgendwo Schilder in die Luft gestreckt und lauthals protestiert. Überhaupt, gab es keinen Tag, an dem nichts los war und die Stimmung war ohnehin politischer aufgeladen, als ich es mit vorgestellt hatte. An meinem ersten Tag in La Paz geriet ich vor dem Regierungspalast in einen Auflauf an Journalisten. Hier musste etwas im Busch sein. Also drängte ich mich …