Ilha do Marajó und die Entdeckung der Langsamkeit
Ein Pfeifen schrillt durch die Gänge, als die ersten Passagiere zu den Schwimmwesten greifen. Es ist eine Stunde vergangen, als wir mit unserer Fähre auf dem Rio Guamá in die Baía do Guajará gestochen sind, um zur Ila do Marajó überzusetzen. Längst bin ich von der Übelkeit so geschwächt, die mir der Seegang bereitet, als dass ich mich auf ein Kentern vorbereiten könnte. Nach 2,5 Stunden erreichen wir die größte Flussinsel der Welt und passen uns an die Langsamkeit in den Straßen an. Die ausgestorbene Hauptstadt der Insel, Soure, ist zur Mittagszeit fast menschenleer. Ein paar Mopeds wirbeln ein wenig Staub auf. Gemütlich radeln ein paar Einheimische durch die breiten Straßen. Büffel stehen an den Ecken. Das ist schon alles, was das Leben hier hergibt. Fazenda-Leben und die gestrandeten Wasserbüffel Doch genau diese sind hier neben den Stränden und dem Müßiggang wohl die Attraktion. Denn auf Marajó leben Hunderttausende Wasserbüffel vier verschiedener Arten. Sie sollen 1920 auf die Insel gekommen sein, als ein Schiff aus Asien vor der Küste Brasiliens Schiffbruch erlitt und sank. Eine …