Alle Artikel mit dem Schlagwort: Oaxaca

Sierra Norte, Mexiko

Wanderung in der Sierra Norte – zwischen den Pueblos Mancomunado Cuajimoloyas und Latuvi

Langsam legt sich mit der untergehenden Sonne eine zaghafte Geräuschkulisse über das Dorf. Hühner gackern, Vögel zwitschern, Esel schreien. Aus der kleinen Kirche auf dem gegenüberliegenden Hügel am anderen Ende des Dorfes tönen Lieder. Die kleinen Häuser mit Wellblechdächern reihen sich an einer Straße entlang. Menschen sind nicht zu sehen. Ansonsten liegt der kleine Ort Latuvi auf 2450 m Höhe in einer bewaldeten Berglandschaft – ganz still und leise. Die verschiedenen Farbnuancen der Pinien und Laubbäume verlieren sich im Dunst, der der Szenerie die Schärfe nimmt und den Horizont in feinen grauen Linien verschwimmen lässt. Fast wie eine Traumlandschaft liegt die Sierra Norte vor mir. Meine müden Füßen wippen längst im Rhythmus der Hängematte, von der ich nach meiner 5,5 stündigen Wanderung den Ausblick genieße. Wer nach Latuvi kommt, tut dies meist zu Fuß. Wanderung in der Sierra Norte zwischen den Pueblos Mancomunado Auch wir sind heute von dem kleinen Ort Cuajimoloyas gewandert. Der Puls von der nur 53 km entfernten Stadt Oaxaca schlug nicht in meinem Takt. In nur 1,5 Stunden ließ ich am …

San Agustillenio

San Agustinillo – Menschen, die auf’s Meer starren

Rote Flaggen wehen im Wind, als ich an diesem Morgen durch den kühlen Sand an das Meer trete. Surfbretter lehnen an den Holzstämmen, die die Sonnenüberdachung stützen. Doch sie wollen erst später am Tag eingesetzt werden. Links und rechts begrenzen Felsen die Bucht von San Agustinillo. Sanft werden sie vom grau-blauen Wasser umspielt. Wellen tösen in der Brandung. In diesem kurzen Moment des Morgens gibt es nur mich, den Strand und das Meer. Als nur wenige Augenblicke später im Osten die Sonne den Himmel orange färbt, finden sich weitere Touristen am Strand ein, um zu meditieren, Yoga zu machen, zu laufen oder zu spazieren.   Nur eine Nacht trennt das quirlige Stadtleben Oaxacas vom Meeresrauschen des Pazifiks. Mein Bus windete sich rasant durch die Dunkelheit in der Sierra, die hin und wieder von der zaghaften Beleuchtung einiger Behausungen und Siedlungen am Wegesrand durchbrochen wurde. Wie eine leuchtende halbierte Orangenschale lag der Mond im Himmel und wich nicht von meiner Seite. Dann schüttete der Bus eine Handvoll Passagiere in der Kleinstadt Pochutlo aus. Der Busbahnhof war nicht einmal beleuchtet. Silhouetten …