Alle Artikel mit dem Schlagwort: Reisen

Baku, Aserbaidschan

Ankunft im Feuerland Aserbaidschan

Immer wieder streckt er seinen Kopf in die Höhe. Mein Pass scheint nebensächlich zu sein. Bitte einmal in die Kamera lächeln, doch wo befindet die sich eigentlich? Ich solle ihm einfach ein Lächeln schenken. Ohnehin habe ich doch einen so schönen Namen. Die Schlange hinter mir ist lang, doch der Immigration Officer im Glaskasten hat sich wohl eine besondere Freundlichkeit deutschen Damen gegenüber auf die Fahne geschrieben. Und so setzt er in Zeitlupe seinen Stempel in meinen Pass und überreicht mir diesen mit einem Augenzwinkern. Schnell suche ich die Toilette auf, wo sich eine aserbaidschanische Mutti mit Kopftuch mit einem zwanzigteiligen Teeservice über alle Waschbecken ausgebreitet hat und dieses gemütlich abwäscht und trocknet. Nur noch meinen Rucksack schnappen und diese Schiebetür durchschreiten, dann bin ich da – in Aserbaidschan. Ich schiebe meine Welt beiseite und tauche wieder in eine neue ein. Mein Auge wird die nächsten Minuten trotz enormer Müdigkeit nicht ruhen. Mein Gehirn wird Schablonen herauskramen, nur um diese wieder zu verwerfen, denn für das, was mich erwartet, gibt es noch keine Schablone. Ich …

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Italienische Wochen und was der April so bringt

Ich bin versucht, da weiterzumachen, wo ich im Frühling des letzten Jahres aufgehört habe. Der April ist fest für Bella Italia reserviert. Und so verwundert es nicht, dass ich nach Gardasee, Padua und Ravenna nun nach Ligurien reise. Standen die bisherigen Erkundungen mehr unter einem kulturellen Zeichen, widme ich mich dieses Mal mehr den aktiven Möglichkeiten, die sich einem an der italienischen Riviera bieten – Genua, Sanremo, Finale Ligure und Beigua Regional Park sind nur einige Stationen, die mich auf Rad und zu Fuß erwarten. Und wie ich Italien bisher kennengelernt habe, wird es wie immer auch eine kulinarische Reise. Und wenn Ihr die Reise mitverfolgen wollt, dann könnt Ihr das unter den Hashtags tun #Liguria und #LetsGoLiguria. Und so gespannt, wie ich dieses Mal auf den italienischen Sonnenschein bin, war ich auch letztes Jahr: Frühling 2014 in Italien Neuer Monat, neue Ziele. Der Zeiger steht auf Süden – nicht nur, aber auch. Es geht an und ins Mittelmeer – oder so ähnlich. Dabei steht dieses Mal der kulturelle Aspekt und somit auch Geschichte im Mittelpunkt meiner Reisen. So beginne ich …

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ITB is calling – oder gleich die ganze Welt

„I am meat addicted“ schallt es mir in Halle 20 entgegen. Es ist Freitagnachmittag, meine zwei letzten Gesprächspartnerinnen sitzen mir gegenüber und wie ich sehe, es geht ihnen ähnlich wie mir. Nicht dass ich als Vegetarierin meat addicted wäre, aber Hunger und Durst habe ich auch. Die Konzentration lässt bei meinem Gegenüber genauso nach wie bei mir. „Adventure, Culture and Meat, Meat, Meat.“ Wir lachen ein bisschen zögerlich, vielleicht ein wenig zu verhalten für den Geschmack der Marketingchefin. „You don’t like meat?!“ stellt sie nach einigen Minuten des Herumspäßelns fest. Dass es vegetarische Currys in ihrer Stadt gäbe, ergänzt sie. Aber hier in Berlin habe sie noch kein Steak gegessen, die beiden Damen sind definitiv auf Fleischentzug. Dem sollen oder wollen wir Abhilfe schaffen und so packen wir unser Smartphone aus, um ihnen die Adressen der nahe gelegenen Maredos und Block Houses zu verraten. Nachdem das auch erledigt war, gingen wir nicht minder erledigt in die Halle 17 – nach Tirol. Hier erwartete uns ein schönes Get-together und ein Wiedersehen mit vielen Gleichgesinnten, die von nicht minder …

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Der Hoffnungshafen vor Viñales

Hinter der Höhle Cueva de Indio geht es weiter, immer weiter bis zum Hafen der Hoffnung. Puerto Esperanza ist nicht das klassische Touristennest. An der Höhle kehren die Touristenbusse um, die unseren Höhlenbesuch gerade kräftig verhageln. Dabei hatte ich mich mit Magenproblemen gerade so mit dem Rad hierher geschleppt. Um 11 Uhr wird uns jedoch mitgeteilt, wir sollten um 16 Uhr zurückkehren, dann seien die Touristenladungen weg und der Weg wieder für unseren Höhlenbesuch frei. Zugegeben, wir sind etwas erstaunt. Wir wollten doch einfach nur relaxt die Gegend um Viñales erkunden und erwarteten nicht gleich solche Anstürme wie auf dem Machu Picchu. Wo geht denn die Straße hier weiter, fragen wir die Kassiererin. Nach Puerto Esperanza – direkt am Meer – seien es nur 15 km. Ohne Magenprobleme wäre das doch ne nette Radtour, mit diesem Handicap jedoch drehen wir um und schauen uns stattdessen erst einmal die 180 m lange Mural de la Prehistoria an der Felswand des Mogotes Dos Hermanas an. Hierfür braucht es keine Eintrittsschranke, denn von weitem ist diese schon sichtbar. …

puriy

Jetzt ist es passiert…

Jetzt ist es passiert, puriy goes to Mallorca. Warum? Darum! Schon lange versucht mich Lars von der quasi-deutschen Exklave in Spanien zu überzeugen. No way, hieß es da immer von mir – denn ich mag in der Regel kein Deutsch-Getümmel auf Reisen. Man könne da so wunderbar Sport machen – also Radeln, Schwimmen und Laufen – und das ist ja schließlich das, was wir fünf Tage die Woche neben Arbeiten und Bloggen noch so machen – der eine mehr, der andere weniger. Da ich die weniger Ambitionierte von uns beiden bin und mich eher wettbewerbsfreien Tanz-, Kraft- und Exotensportarten hingebe, überlasse ich dem Medio-Maratonista und Triathleten Lars das Feld. Nachdem ich ihn seit Jahren vertröstet habe, schließt er sich nun einer Radsportgruppe im „gepflegten Ambiente“ an. Dabei ist das auch eine wunderbare Gelegenheit, den zweiten Mann hinter puriy mal näher kennenzulernen, von dem bisher eher die Produkt- und Hoteltests stammen. Dass er auch anders kann, zeigt er nun in seiner Rubrik Run the World (die bisher nur aus einem mickrigen Beitrag besteht). Denn ursprünglich wollten …

Costa Rica

Mein Costa Rica

Interview mit Peter Pohle. Welche drei Orte sollte man Deiner Meinung nach in Costa Rica gesehen haben und warum? Puuuhh. Die Einschränkung macht es schwierig Samana, auf der Halbinsel Nicoya an der Westküste. Hier bin ich hin, weil ich dies in guter Erinnerung von früher hatte. Anreise ist etwas (zeit)aufwendig. Schöne, weite und einsame Strände. Preisniveau ist ok. Wenn man zu meiner Lodge Flying Crocodile will (s.u.) kann ein Mietwagen nicht schaden, da man unabhängig ist (geht natürlich auch ohne!). Montezuma und Santa Teresa/Mal País Der verträumte, kleine Küstenort Montezuma im Süden der Halbinsel Nicoya war vor allem früher beliebter Hippietreff. Jetzt scheint sich das ganze etwas mehr in die Nachbarschaft an die kilometerlangen – vor allem bei Surfern beliebten – Strände von Santa Teresa/Mal País verlagert zu haben. Tortuguero National Park Der Park liegt im Nordosten an der Karibikküste und ist mit Bussen und Boot von San José aus gut zu erreichen. Vom Dorf Tortuguero aus erforscht man die Kanäle und Lagunen mit ihrer fantastischen und artenreichen Flora und Fauna auf eigene Faust, d.h. am …

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Neben den Zeilen – Stationen eines puri(y)stischen Jahres

Und was so passierte… Schwerin und Plauer See {Januar 2013} Das Jahr begann ich dort, wo ich all die Momente in diesem Jahr, die ich weder auf Reisen noch in Berlin erlebte, verbrachte. In Mecklenburg. Ein Ort, der mir als Zwischenraum dient – zwischen unterwegs sein und doch auch eine Basis zu spüren. Ein kleines Vakuum, in das ich hinein verschwinden kann, wenn mir Großstadt zu viel wird und das Reisen gerade nicht geht. Als wir am Neujahrsmorgen in unserem gemieteten Ferienhäuschen frühstückten, blieb mir fast mein Müsli im Hals stecken.Während wir uns unterhielten, schaute ich aus dem großen Fenster. Plötzlich sah ich etwas großes Dunkles träge auf allen Vieren durch das Geäst wutscheln. „Das ist ein Bär!“ schrie ich ganz aufgeregt. Tatsächlich lag unser Häuschen gegenüber vom Müritzer Bärenwald. Doch das Gelände ist so groß, dass es schon eine kleine Sensation ist, gerade zu dieser Jahreszeit bei einem fürchterlichen Nieselwetter einen Bären durch den Wald laufen zu sehen. Kolumbien {Januar/ Februar 2013} Eigentlich war jetzt Mali und Burkina Faso dran, eigentlich… Stattdessen befand ich …

Togo

Rote Erde, Leberwurstbäume und frittiertes Essen

Interview mit Caroline Lohrmann von Shave the Whales Welches afrikanische Land hat Dich besonders begeistert und weshalb? Togo, wegen dem ehrlich gemeinten Lachen und weil sich die Menschen so über Besuch gefreut haben, unabhängig davon, ob der Geld da lässt oder nicht. Siehst Du Unterschiede zum Reisen in Afrika verglichen zu Reisen auf anderen Kontinenten? Ja, in Afrika ist es mir öfter passiert, dass ich mit lebendigen Schweinen im Kofferraum gereist bin oder zwischen offenen Eimern voller Fisch. Oder dass in Bussen die ganze Innenverkleidung fehlte, einmal waren sogar die Sitze durch Holzbänke ersetzt, mit denen man bei jedem Schlagloch unter die Decke flog. Welches afrikanische Land würdest Du jemandem, der noch nicht dahin gereist ist, empfehlen und weshalb? Meine erste Reise außerhalb Europas ging nach Togo, wo ich ohne fließend Wasser, ohne Strom und mit vielen Moskitos lebte. Ich kam mit der Erkenntnis wieder zurück, dass man sich an alles gewöhnen kann und bereue nichts. Das ist Typsache. Wer nicht so ganz weit weg will: Marokko. Wer auf gewissen Luxus nicht verzichten will und …

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Bingo

Bingo, wir sind in Cusco! Doch nicht das Ziel ist das Besondere gewesen, sondern der Weg. Zugegeben, Busfahrten sind für mich mehr Qual als Leidenschaft. Denn durch meine Reiseübelkeit kann ich weder lesen noch fernsehen. Auch mit dem „aus dem Fenster Schauen“ ist es nicht immer einfach, es sei denn, es ist nachts. Aber dann hat man ohnehin nicht viel davon. Besonders pikant ist es dann noch, wenn man wie ich so gern in Südamerika unterwegs ist. Während jeder von seinen Fahrten durch die grandiose Bergwelt der Anden schwärmt, mache ich den Vorhang zu und erliege meinen Träumen. Ich will unterhalten werden! Ja, ich bin zum Nichtstun verdammt und wünsche mir einfach einen Zeitvertreib, denn Busfahrten auf diesem Kontinent können wirklich lang und mühsam sein. Eine dieser Busfahrten war jedoch anders und gerade wegen ihrer Andersartigkeit, will ich noch einmal zurückblicken. Wir nahmen den äußerst komfortablen Bus mit Cruz del Sur von Arequipa. Komfortabel war durchaus alles, außer die Sitze, denn in den Ormeño-Bussen hatten die europäischen Beine mehr Platz. Aber schon das Boarden bei Cruz …