Alle Artikel in: Kuba

Alle Beiträge zu Kuba.

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Der Hoffnungshafen vor Viñales

Hinter der Höhle Cueva de Indio geht es weiter, immer weiter bis zum Hafen der Hoffnung. Puerto Esperanza ist nicht das klassische Touristennest. An der Höhle kehren die Touristenbusse um, die unseren Höhlenbesuch gerade kräftig verhageln. Dabei hatte ich mich mit Magenproblemen gerade so mit dem Rad hierher geschleppt. Um 11 Uhr wird uns jedoch mitgeteilt, wir sollten um 16 Uhr zurückkehren, dann seien die Touristenladungen weg und der Weg wieder für unseren Höhlenbesuch frei. Zugegeben, wir sind etwas erstaunt. Wir wollten doch einfach nur relaxt die Gegend um Viñales erkunden und erwarteten nicht gleich solche Anstürme wie auf dem Machu Picchu. Wo geht denn die Straße hier weiter, fragen wir die Kassiererin. Nach Puerto Esperanza – direkt am Meer – seien es nur 15 km. Ohne Magenprobleme wäre das doch ne nette Radtour, mit diesem Handicap jedoch drehen wir um und schauen uns stattdessen erst einmal die 180 m lange Mural de la Prehistoria an der Felswand des Mogotes Dos Hermanas an. Hierfür braucht es keine Eintrittsschranke, denn von weitem ist diese schon sichtbar. …

Las Salinas

Der Schein der Karibik – die Inselwelt der Cayería del Norte

Glatt liegt es zu meinen Füßen – das karibische Meer. Nur ein fernes Schwappen an die kleine Steilküste stört die sonstige vollkommene Ruhe. Hier und da fliegt eine Möwe oder ein Pelikan über das türkisfarbene Wasser hinweg. Die Sonne schickt ihre ersten Strahlen hinunter, um dem Meerblau seine satte Farbe zu verleihen. Der zweite Morgen meiner Kubareise ist angebrochen. Und ich genieße den Blick von meinem Balkon. Nur ein paar Mücken stören das perfekte Gefühl. Wir hatten uns spontan zu diesem ersten Stopp unseres kleinen Kuba-Roadtrips entschieden. Schuld war eigentlich Condor, die Flugroute oder das Wetter. Seit den Bahamas konnte ich meinen Blick nicht mehr vom Fenster lösen. Ich hatte zwar schon mehrfach diese Route mit fast immer solch einem herrlichen wolkenlosen Blick überflogen. Aber dieses Mal hatte man ja eine Idee und wusste, da unten liegen die Keys – die Cayerías del Norte oder Jardines del Rey mit ihren 17 km Strand. Und dann führte da so ein langer Streifen direkt durch das türkisfarbene Meer. Wir schauen uns an und wissen, wir nehmen dieses …

Mietwagen Kuba

Kubanischer Untersatz – The American way of Cars

Ich war schon fast ein bisschen enttäuscht, als ich auf meinem Weg vom Flughafen nach Santa Clara fast nur russische, französische und koreanische Autos entdeckte. Auch unser Taxi war ein Peugeot. Der perfekte Mietwagen in Kuba Wo sind denn nun eigentlich die superschönen amerikanischen Oldtimer, von denen es auf Kuba zuhauf geben soll? Oder hatte sogar schon die im Dezember verkündete Auto-Import-Reform Raúl Castros gegriffen? Natürlich nicht, denn wer kann sich in Kuba schon unsere Autos für horrende Preise leisten. Kaum fuhren wir in die Stadt, waren sie dann auch schon alle da – alte Pontiacs, Plymouths, Chevrolets mischten sich unter Kias, Ladas und Moskwitschs. Ich bin kein großer Autofreund – für mich ist ein Auto normalerweise lediglich ein fahrbarer Untersatz, der funktionieren muss. Optik ist dabei eher Nebensache. Doch in Kuba drehte sich auch bei mir das Blatt. Die Mietwagen sind größtenteils koreanische und wenn es exklusiver sein darf französische Marken – aber ich habe keine Sorge, dass die amerikanischen Marken in naher Zukunft von den Straßen verschwinden werden. Sie sind die perfekten Mietwagen …

Pferde in Vinales

Heißer Tabak oder der Geschmack Kubas

Tabakduft liegt in der Luft als wir durch die Felder rundum Viñales reiten. „Tabak, Rum und Kaffee – das ist Kuba, das ist das, was Touristen wollen“, weiß unser Guide Alfredo zu sagen. Er weiß aber noch mehr. Touristen wollen in der Regel auch kubanische Frauen, alternativ auch Männer. Ist egal. Alle sind caliente. In Kuba ist es nicht nur heiß, sondern auch die Menschen sind hot – so wie in Puerto Rico und der Dominikanischen Republik – eben auf den karibischen Inseln. Einen deutschen Freund hat eine Kubanerin so fertig gemacht, dass er am nächsten Tag nicht mehr reiten konnte. Fuerte ist hier nicht nur der Tabak. „Wir Kubaner haben nicht viel, aber wir brauchen auch nur Rum und Salsa; dann geht es mit der nächsten Chica ab ins Bett.“ Es ist nicht so, dass ich allein reite. Wir sind als Paar unterwegs, doch das scheint Alfredo nicht zu stören. Nein, er will uns nur ein Gefühl davon geben, was Kuba ist. Eben caliente. Er selbst ist 27 Jahre alt und bereits zum dritten …

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Der große Flieger aus Deutschland. Meine ersten Stunden in Kuba

Die Hälfte unseres Fliegers steht bereits ungeduldig in den Gängen, als der Kapitän ansagt, wir müssten unsere Position noch einmal wechseln. Das heißt zurück auf die Plätze oder eben à la Reise nach Jerusalem den leeren Platz schnappen, an dem man sich gerade befindet. Die italienischen Passagiere scheinen das Spiel nicht zu kennen. Immer wieder folgen Ansagen, denn auch die Rolltreppe ist nicht gleich zur Stelle. Scherzhaft kommentiert dies der Flugkapitän – „So oft landet hier kein großer Flieger aus Deutschland.“ Und damit sollte er wohl irgendwie auch recht behalten, denn als wir später in Santa Clara unseren Gastgebern im Casa Particular mitteilen, dass wir gerade frisch aus Deutschland eigenflogen seien, schütteln die ungläubig den Kopf und wiederholen ihre Frage in einem noch langsameren und verständlicherem Spanisch. Auch der Herr in der Mietwagenfirma fragt am nächsten Tag zweimal nach, als wir mitteilen, dass wir in Santa Clara gelandet sind. „Es gibt Flieger von Deutschland nach Santa Clara?“ „Ja, seit letztem Herbst fliegt Condor.“ Es öffnen sich beide Male vor dem geistigen Auge dieser Einwohner Santa …

Condor_670

Mein erstes Mal…

Ich weiß nicht warum ich Dich erst jetzt gefunden habe. Wir hatten doch schon öfter einmal kurzen Blickkontakt. Aber irgendwie passte es nie, auf Dich zuzugehen. Vielleicht erschienst Du mir auch einfach etwas zu langweilig und ich hatte den Eindruck, dass wir unterschiedliche Interessen haben. Ich suchte das Abenteuer, das Individuelle, Du warst eher für die big Love mit ganz viel Herz, für das Fertige und für eine lange Beziehung. Ich wollte hingegen noch so viel ausprobieren. Schnell widmete ich mich anderen, die mich mit auf wunderbare Reisen nahmen und mir die Welt zeigten. Doch immer passte es nicht für eine längere Bindung. Immer störte irgendetwas. Der eine ließ mich mal sitzen, damals in Madrid. Der andere war ein absoluter Fleischnarr und servierte mir immer das falsche Essen. Ein anderer trieb es zu wild und war mir zu heftig unterwegs. Es wollte nie so recht passen. Weißt Du noch, als es damals nach Gomera gehen sollte und Du mich bis Teneriffa mitnehmen wolltest, da flirteten wir mal kurz. Doch dann kam ein Attraktiver daher, der …

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Kubanischer Gedankensalat

Ich habe keine Erfahrungen mit Inseln, so quasi. Vielleicht fehlt mir auch nur die Erfahrung mit Inselstaaten. Jedenfalls hatte ich da so eine Idee, nämlich dass jede Insel klein sein muss. Mit diesem Ansatz hatte ich mich recht kurzfristig im Dezember für zwei Wochen Kuba entschieden. Nicht so meine gewöhnliche Reiselänge, aber ich dachte, zwei Wochen würden für Kuba völlig ausreichen. Doch je näher der Flug im Januar rückte, desto größer schien Kuba vor meinen Augen zu werden. Insel Enlargement, sozusagen. In den Osten will ich auch noch, unbedingt! Santiago, das ist Son! Und dann, das höchste Gebirge der Insel – da will ich wandern. Ach im Norden, da sind so schöne Inselwelten vor der eigentlichen Insel. Und plötzlich sah ich, dass mich meine mangelnde Inselerfahrung einen große Fehler von Anfang an begehen ließ. Für Kuba braucht man mindestens drei, wenn möglich vier Wochen. Nun war es jedoch zu spät. Eine Woche vor Abflug kam die Erleuchtung, Backpacking mit Lokalbussen ist dieses Mal auch nicht richtig drin. Wir wollen etwas sehen, viel sehen. Den Osten …