Alle Artikel mit dem Schlagwort: Bukarest

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Bukarest und Ceausescus Erbe {DIARY}

Den letzten Tag verbringen wir auf Rädern, die wir im Hotel kostenlos ausleihen konnten. Der Vorteil an dieser Fortbewegungsmethode liegt im schnellen Erfassen der Stadt. Und vor allem tun auch die Füße nicht weh. Diesen Vorteilen steht natürlich auch ein Nachteil gegenüber, die Radunfreundlichkeit von Bukarest. In der Schule hätte man gesagt, die Stadt ist bemüht. Aber wahrscheinlich ist es eher die EU mit ihren Auflagen, die mühevoll Rumänien daran erinnert. So gibt es tatsächlich so etwas wie Radwege, die aber nicht selten wie ein Überlebensparcours wirken. Radwege führen grundsätzlich über hohe Bordsteine, verlieren auch schon mal die Spur, um dann wieder aus dem Nichts zu erscheinen. Meine Lieblingsstrecke hat mitten auf dem Radweg einen Baum. Ich spreche hier nicht von einer zarten Pflanze, die ihren Weg erst bahnen musste durch das dreckige Asphalt. Nein, dieser Baum ist stattlich und sicherlich so alt, dass er einige Regimewechsel miterlebt hätte. Ich muss schon lächeln, stelle man sich in Berlin die Radwegplaner vor, die sagen, so what, da steht ein Baum, aber wir machen links und rechts …

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Constanta mit VIP Obsession und Erotic Massage {DIARY}

Der Morgen beginnt früh. Um 6.50 Uhr fuhr die Diana, das Schiff, wieder ab. Wir eilten zum Hafen, nicht ohne unseren Gastgeber zu verabschieden. Nachdem die ganze Nacht sein Fernseher lief, scheint er trotzdem einen guten Schlaf gehabt zu haben und steht zum Abschied am Tor, wie es sich gehört, um wieder ein kräftiges Salut mit auf unserem Weg zu geben. Der alte Mann ist uns in den zwei Tagen wirklich ans Herz gewachsen. Wie er uns am Abend noch einmal einen Teller mit Reis, Gemüse (aus dem Eigenanbau) und leider Fleisch vorbeibrachte, mit zwei Gabeln, war rührend. Inzwischen wissen wir auch, wie sich sein Domicil nennt –Complex Turistic Delta. Klingt groß und ist doch so klein. Aber irgendwie sympathisch. Zeitgleich zu unserem Schiff boardet auch das vielfach größere Navromschiff, das heute ebenso nach Tulcea ausläuft. Somit ist viel Hektik auf dem kleinen Steg. Es liegt noch Kühle in der Luft. Die Scheiben des Bootes sind völlig beschlagen. Über dem Wasser steigt Nebel auf. Eine Szenerie, wie sie an die Abfahrt am Amazonas erinnern könnte. …

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Limonada mit Honig {DIARY}

Der Flug mit Germanwings hebt verspätet ab. Besser kann es der Pilot nicht ausdrücken. Wir werden trotzdem pünktlich landen und vor allem wird uns das Wetter entschädigen. Denn genauso wie wir die Berliner Wolkendecke morgens im Regen durchbrechen, fallen wir zwei Stunden später in ein wahres Sonnenloch. Bukarest, 13 Uhr, über 34 Grad und die Jeans klebt schon bei den ersten Schritten auf rumänischem Boden. Ich will mich nicht beschweren. Das Wetter nimmt schon meine gewohnten lateinamerikanischen Züge an und heißt mich im Urlaub willkommen. Weggeblasen ist der trübe deutsche Sommer, weggeblasen unser verregneter letzter Kurztrip nach Stockholm. Baneasa ist das Gegenteil von Stockholm und so ziemlich das, was man sich sonst so als lateinamerikanischen Flughafen vorstellt. Ein kleines Gebäude aus Cheauscescus Zeiten ist der Hafen unserer Ankunft. Mit einem Fassungsvermögen von gerade einmal einer Maschine, muss die Kontrolle die Schlange schnell abfertigen, um den Mittelpunkt der Überfrachtung an das einzige superkurze Gepäckband zu verlagern. Größe ist hier alles, sonst hat man verloren. So kommt es in der Hektik und Unübersichtlichkeit doch schon einmal vor, …