Alle Artikel mit dem Schlagwort: Popayan

Popayan in Kolumbien

Schüsse in der Nacht – Popayan und seine weiße Weste

„Malaria, Dengue Fever,…“ Lars legt den Reiseführer zur Seite und fasst wieder an meine triefende Stirn. Dann schaut er mich erneut besorgt an. Ich springe auf, um die gegenüberliegende Toilette im Hostel aufzusuchen. Als ich mich wieder völlig entkräftet ins Zimmer zurückschleppe, sage ich ihm: „Morgen ziehe ich um. In ein Hotel. Ich will endlich eine eigene Toilette haben!“ Kopfschüttelnd erwidert Lars: „Ist es nicht besser, wenn Du in ein Krankenhaus umziehen würdest!“ „Nein, kommt gar nicht in Frage.“ Was ich so rigoros ausschließe, wäre in diesem Moment sicherlich die bessere Idee. Vor drei Tagen ergriffen mich plötzlich kräftige Hitzewallungen, die sich mit Schüttelfrost abwechselten. Meine Knochen fühlen sich zum Zerbersten an. Als würde jemand an mir reißen.  „Wenn es morgen schlimmer ist, gehe ich ins Krankenhaus.“ Doch schlimmer kann es mit einer Temperatur von über 40 Grad und diesen Höllenschmerzen nicht mehr werden. Am nächsten Tag komme ich ein wenig zu Kräften und wechsele mit Lars wie gewünscht die Unterkunft. Ich will einfach wieder rausschauen aus meinem Zimmer, Vögel und Menschen hören anstatt nur …

P1070843-670x270

Nummer 21

Heute ist Markttag in Silvia. Aber mein erneuter Fieberschub am gestrigen Abend lässt mich morgens noch nicht einmal daran denken, in den frühen Bus nach Silvia zu steigen. Stattdessen kämpfe ich mit meiner Gesundheit und den nervigen Hostelbewohnern, die morgens um 6 Uhr aufstehen, tausendmal die Küche und Bad aufsuchen, um dann um 7.30 Uhr abzureisen. Wie lange braucht man denn bitte schön, um sich fertig zu machen, und wie viele Rascheltüten hat man denn bitteschön im Gepäck? Vielleicht nervt mich das alles auch nur, weil ich in diesem dunklen Zimmer im Caracol liege, das ja sonst sehr nett ist, aber eben wie jedes Hostel hellhörig ist. Wir entschließen uns, für die letzte Nacht ins Hotel nebenan zu ziehen. Grandiose Idee. Ich soll ruhig schlafen und zu Kräften kommen und habe zudem endlich wieder mein eigenes Bad, das ich zuschei… kann. Etwas gespenstisch ist der kleine Luxus dennoch – denn jedes der 21 Zimmer steht leer. Wir haben die Qual der Wahl. 21 geöffnete Zimmertüren und die Rezeptionistin will uns aus gutem Willen zum Nachtwächter …

P10708091-670x270

Chicken Bus

Unser Bus sollte eigentlich um 10.30 Uhr abfahren. Als ich nach der Rechnung fragte und noch einmal nach dem Abholtaxi, holte die Mitarbeiterin René, den Hostelbesitzer aus der Schweiz. Er eröffnete uns, dass er keine gute Nachricht hätte. Die Busgesellschaft hätte angerufen und hat keinen Platz mehr für uns im 10.30 Uhr-Bus. Eine Alternative wäre der 11.45 Uhr-Bus, aber er weiss noch nicht, ob da etwas frei ist. Als alle um 9 Uhr auf Tour gingen, gesellte sich René zu uns und wir unterhielten uns eine Weile – auch über sein Business und erfuhren, dass vor 18 Jahren max. 2 Touristen pro Tag kamen, wohingegen heute vor allem Deutsche ganzjährig kommen. Wir hätten uns gern noch länger mit ihm unterhalten können, aber wir mussten noch packen und dann wurden wir um 11.15 Uhr abgeholt und in den Ort gefahren. Wir hatten ja nur eine Reservierung, nun bekamen wir Tickets und schlossen gleich Bekanntschaft mit einem Pärchen aus Frankfurt, das auch nach Popayan wollte. Wir wurden mit einem Sammeltaxi zur Kreuzung nach Pitalito gefahren – ca. …