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Angekommen

Der Rausch des Amazonas – von Tubing, Canyoning und mehr

Ein Pfeifen weckt mich aus dem Traum. Plötzlich bin ich wieder ganz bei mir, ich paddle wild mit den Armen in den Strudeln des Flusses, um das rechte Ufer anzusteuern. Dabei war ich doch erst vor 20 Minuten in das kühle Andenwasser mit meinem aufgeblasenen Reifen gestiegen. Immer stromabwärts durch Stromschnellen im rasantem Wasser ließ ich mich auf dem ausgedienten Reifen treiben. Die Sichtbarkeit war gleich null. Viel Schlamm und Geröll aus den Bergen trägt der Rio Napo, sie schenken ihm seine dreckige braune Farbe. Wir scherzen über Anacondas und Kaimane und steigen dennoch tapfer zu fünft in unsere Gummigefährte. Und dann richte ich meinen Blick gen Himmel. Grüne Baumwipfel gigantischer Riesen zieren die Ränder. Kalte Strudel massieren sanft meine Haut. Ich lasse mich Richtung Coca treiben, von dort weiter an die peruanische Grenze, wo ich irgendwann Iquitos erreiche und in den Amazonas fließe. Von dort geht es ins Dreiländereck Kolumbien, Peru, Brasilien, bis ich über Manaus irgendwann den Atlantik erreiche. Was wäre wenn? Wenn ich den Pfeifton ignorieren und einfach weiter schwimmen würde? Unser Ziel …

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Amazonasgrün. Meine Reise in die grüne Lunge der Erde

ENGLISH VERSION HERE Nach Tagen in der monotonen ockerfarbigen Landschaft, in die sich auch die rotbraunen Häuser so einfügen als wollten sie sich hinter dem steinigen Boden verstecken, verlasse ich das Altiplano. Vor uns windet sich im Nieselregen die schmale, unbefestigte Andenstraße von über 3000 Metern hinab in das grüne Tal – Amazonien! Nie zuvor erlebte mein Auge den Kontrast zwischen Höhe und Tiefe, Stadt und Land, braun und grün so intensiv wie auf dieser Fahrt. Wäre da nicht der erschreckend geringe Abstand zwischen Jeep und Abgrund, der maximal 30 cm maß, hätte ich mich diesem Ergrünen der Natur bereits auf meiner 12stündigen Fahrt von La Paz nach Rurrenabaque völlig hingeben können. Denn das steinige Ocker wird zunehmend von der erfrischenden Flora der Yungas-Region überdeckt, die mit einem leichten strauchigen Grün der Obstbäume, Kaffeepflanzen und Cocasträucher aufwartet. Die Strecke führt uns von der Hochebene hinab – die Straße schmiegt sich an die Berge, ist teilweise fast reingehauen. Kurven, Kurven, Kurven und steiler Abgrund. Die Straße nur so eng, dass gerade ein Auto Platz hat und …