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Raus aus der Wüstenrothäuschenmentalität: Lesung Andreas Altmann am 15. Oktober 2012 in Berlin

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Ich gebe zu, ich bin ein bekennender Fan von Helge Timmerberg, wenn es um Reiseliteratur geht, da ich ihn für den coolsten Reiseschriftsteller weit und breit halte. Meine Messlatte für diesen Abend lag somit hoch. Da ich Andreas Altmanns neues Buch „Gebrauchsanleitung für die Welt“ noch nicht gelesen hatte, ließ ich mich auf einen überraschenden Abend ein.

Altmann präsentierte sich als einen Menschen, der getrieben ist davon, wach, aufmerksam und neugierig durch die Welt zu reisen. Dabei nimmt er sich selbst nicht zu ernst. Diese Unruhe und Neugierde äußern sich auch in seinen unterschiedlichsten Jobs, an denen er grandios scheiterte. Sehr schnell war mir Altmann auch persönlich sympathisch, so entdeckte ich unzählige Gemeinsamkeiten, die sich nicht zuletzt auch in gewissen „Feindbildern“ widerspiegeln. Da wären zum einen die „Müllmänner und Müllfrauen aus Kuhdorf Quakenbrück, die jeden Tag um die Wette protzen“ oder die „unbeweglichen Stubenhocker“, „die übersichtlich und zaghaft das Leben hinter sich bringen“. Die Wüstenrothäuschenmentalität ist ihm dabei ein Graus.

Den ganzen Abend saß ich mit einem Schmunzeln im Gesicht auf meinem Stuhl, da die Themen Wiedererkennungswert für mich besitzen. So beschäftigen auch mich verloren gegangene Tugenden wie Höflichkeit und Freundlichkeit. Und auch das Thema Einsamkeit ist mir als leidenschaftliche Alleinreisende ebenso nicht fremd.

Als Wermutstropfen des Abends empfand ich allerdings das einstudiert wirkende Frage-und-Antwort-Spiel zwischen der ZDF-Moderatorin Luzia Braun und Andreas Altmann. Die Spontanität und das freie Erzählen von Anekdoten eines Helge Timmerbergs (sorry, ob des wiederholten Vergleichs) fehlten mir hier. Doch die vorgetragenen Passagen hatten durchaus einen großen Unterhaltungswert und machten Lust auf mehr. [NB]

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