Jahr: 2017

Neue Website online!

Yipiiii!!! Eine neue Version unserer Webseite ist online! Oft fluchend, schnaufend und schwitzend haben wir den schwierigen Internetverbindungen hier getrotzt und die Seite überarbeitet. Jetzt sieht sie etwas schicker aus und müsste auch auf Tablets und Smartphones besser laufen. Schaut mal vorbei, wir freuen uns über Kommentare, Anregungen und (hoffentlich nicht zu viele) Fehlermeldungen! Viel…

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Pass-3

Abgestempelt II

Wozu benötigt man heutzutage einen Reisepass, fragt mich meine Sitznachbarin im Wartesaal des Lichtenberger Bürgeramtes. Wir beide warten schon seit 45 min – trotz Termins. Doch an diesem Brückentag zieht es nicht nur uns hierher. Der Raum ist voll mit Wartenden. Die ältere Dame holt einen Pass für ihren Sohn ab. Er arbeitet auf Montage. Während ich die Zeit meiner Mittagspause ungeduldig runterzählen sehe, ist sie völlig entspannt und an einem Gespräch mit mir interessiert.  Ich erkläre ihr, dass man den Reisepass durchaus benötigt, wenn man ins Ausland  reist und zeige ihr meine bunt abgestempelten Seiten. Mein Pass erzählt Geschichten von meinen letzten 4 Jahren.  Er ist Tagebuch im Stillen. Die Rentnerin schaut mich verunsichert an und fragt mich, ob sie auch einen Reisepass benötigt. Sie plant Anfang 2018  eine Schiffsreise mit Ruten oder so. „Norwegen? Hurtigruten? – Nein.“ Nach nur vier Jahren hat mein Pass erneut ausgedient. Eine letzte Doppelseite wurde von dem etwas mürrisch dreinschauenden Brasilianer an der Passkontrolle abgestempelt. Diese letzte Seite war eigentlich für mein letztes Reiseland 2017 reserviert, doch das …

Belém, Brasilien

Belém – Das Tor zum Amazonas zwischen Verfall und Reichtum

Dicke, graue Wolken liegen über Belém, als wollten sie sich gleich über der Stadt ergießen. Ich bin am Tor zum Amazonas und dieses ist weniger idyllisch, als das, was die Natur am Delta des wasserreichsten Flusses der Welt sonst so verspricht. Farbige Boote und eine faulige Brise Belém geht durch die Nase. Riecht es sonst nach einem Regenschauer sandig-frisch, so verstärkt sich in den Straßen der Stadt noch der Gestank des Abwassers, Mülls und Urins. Dabei leuchten die Fassaden, Boote und Gaiolas im kleinen Fischerhafen am Ende der Avenida 16 de Novembro farbenfroh im gedämmten Licht, das die Sonne durch die Wolkendecke herabschickt. Doch die bröckelnden Fassaden und die engen Gassen, die mit Verkaufsständen gepflastert sind, sprechen eher von Verfall. Zwischen den bunten Amazonasbooten, die zur Ebbezeit im Sand gestrandet liegen, verteilt sich der Müll. Schwarze Geier wachen ungeduldig darüber und halten Ausschau nach Beute, die es hier massenweise gibt. Bei über dreißig Grad Temperatur fault, verwest und vergärt alles, wenn sie es sich nicht schnell genug schnappen – ob weggeworfene Fleischüberreste und Fischinnereien, verfaultes Obst oder Essensreste. …

HERBST-2

Ein Stück Herbst

Ich bin die Letzte an diesem Abend, die das Büro verlässt. Als ich den Schlüssel umdrehe und die schwere Tür des Altbaus behäbig in das Schloss fällt, kommt ein Gefühl der Melancholie auf. Einen Moment innehalten, wahrnehmen, konservieren. Mit diesem Gefühl über den Winter kommen, der noch in der Ferne verweilt. FDP-Plakate hängen abgekämpft im Wind. Diesen deutschen Herbst werde ich verlassen, gerade als er beginnt, seine Fühler auszustrecken. Doch ich bin traurig um der Traurigkeit willen. Ich kämpfe mich gegen Windböen an der East Side Gallery entlang – gegen den Strom. Sehe all die Touristen. Ab morgen schlüpfe ich wieder in die Rolle, als Fremde in einem fremden Land. In dem Moment, in dem ich meine Tür aufschließe, umschließt mich ein Stück Wehmut. Ich liebe den Herbst, weil er zurückblicken lässt auf das Gewesene und einen Wechsel einläutet. Weil alles ein wenig herunterfährt, weil man inne hält, den Atem einmal anhält. Die viel zu schnell drehende Uhr einmal ins Stocken kommt. Doch mein Atem hechelt, will weiter – von Reise zu Reise, und bin …

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Online Weltreise-Kongress 2017 – Interview am 28.09.17

Nicole und René haben mich für Ihr schönes Projekt Online Weltreise-Kongress 2017 zu meinen Reisen durch Südamerika befragt. Dieses Interview wird  – am Donnerstag, den 28.09.17 –  ausgestrahlt.  Wie geht’s? Du meldest dich mit deiner E-Mail-Adresse auf http://weltreise-kongress.de kostenlos an. Daraufhin erhältst Du eine E-Mail mit einem Bestätigungslink. Während des Kongresses bekommst du täglich eine E-Mail mit den Links zu den Interviews, die an dem jeweiligen Tag laufen.  Während des Kongresszeitraumes kannst du dir alle Interviews gratis und bequem zu Hause oder unterwegs anschauen.​  Die Interviews sind immer an dem jeweiligen Tag für 24 Stunden online (ab 12:00 Uhr mittags).​ Der Kongress findet vom 21.09.2017 bis 01.10.2017 statt {PS: Es kommen nicht „nur“ Blogger zu Wort. Andreas Altmann ist auch dabei.}

San Blas Panama-29

Wir sind keine Insel  

Wir feiern uns und das Leben – auf einer Insel, der das Wasser bis zum Halse reicht. Doch solange wir uns haben, müssen wir nicht in die Tiefen des Ozeans abtauchen. Hier treibt der Müll, den wir irgendwann gut sortiert in der Tonne geglaubt, wieder nach oben. Diese Insel ist meine Heimat, und diese wählt stur und störrisch links-grün. Wir pappen uns ein „Ich wähle keine AfD“-Banderole auf unser Facebookprofil, liken hier und da alles, was sich gegen die AfD äußert, und wenn es ganz gut kommt, gehen wir auch mal demonstrieren. Wir schreien hinaus – geht wählen – und meinen damit doch nur unseresgleichen. Denn wären viele der einstigen Nichtwähler nicht mobilisiert wurden, würde es auch weniger rechte Stimmen geben. Aber in diesen Strudel haben wir ja eigentlich auch nicht hineingerufen, denn unsere Freunde und Bekannte denken doch ohnehin so wie ich. Und das ist 100% nicht rechts. Doch egal was wir tun, wir drehen uns doch immer nur in unserem eigenen Kreis. Wer von uns geht denn schon sonntags zwischen der Marzahner Platte …

Sierra Norte, Mexiko

Wanderung in der Sierra Norte – zwischen den Pueblos Mancomunado Cuajimoloyas und Latuvi

Langsam legt sich mit der untergehenden Sonne eine zaghafte Geräuschkulisse über das Dorf. Hühner gackern, Vögel zwitschern, Esel schreien. Aus der kleinen Kirche auf dem gegenüberliegenden Hügel am anderen Ende des Dorfes tönen Lieder. Die kleinen Häuser mit Wellblechdächern reihen sich an einer Straße entlang. Menschen sind nicht zu sehen. Ansonsten liegt der kleine Ort Latuvi auf 2450 m Höhe in einer bewaldeten Berglandschaft – ganz still und leise. Die verschiedenen Farbnuancen der Pinien und Laubbäume verlieren sich im Dunst, der der Szenerie die Schärfe nimmt und den Horizont in feinen grauen Linien verschwimmen lässt. Fast wie eine Traumlandschaft liegt die Sierra Norte vor mir. Meine müden Füßen wippen längst im Rhythmus der Hängematte, von der ich nach meiner 5,5 stündigen Wanderung den Ausblick genieße. Wer nach Latuvi kommt, tut dies meist zu Fuß. Wanderung in der Sierra Norte zwischen den Pueblos Mancomunado Auch wir sind heute von dem kleinen Ort Cuajimoloyas gewandert. Der Puls von der nur 53 km entfernten Stadt Oaxaca schlug nicht in meinem Takt. In nur 1,5 Stunden ließ ich am …