Es sollte nicht Argentinien sein, nein Argentinien war nicht geplant. Noch nicht zumindest. Daher stolperten wir in eine völlig unvorbereitete Reise dank Iberia. Die nahmen uns zwar bis Madrid mit, um uns dann vom Flieger nach Bogota zu schmeißen. Das ist eine andere Geschichte, aber der Anfang unserer Reisegeschichte „Argentinien“. Und plötzlich kamen wir am Neujahrsmorgen 2011 in Buenos Aires an. Die Nachwehen der Silvesternacht vor unseren Augen, schüttelten wir einmal den ganzen Ballast ab, der sich an den drei Tagen in Madrid beim Warten auf unseren neuen Flug angesammelt hatte. Und nun war es also nicht die Karibik, nicht der Amazonas, sondern Berge und der südlichste Zipfel des Kontinents.
In Buenos Aires und bei den Iguacu-Fällen war ich bereits ein Jahr zuvor gewesen. Daher zog es mich dieses Mal an die kalte Spitze, nach Feuerland, nach Patagonien. Nur mit T-Shirts und Shorts war ich angereist, hatte in Madrid noch schnell einen veralteten LP für Argentinien gekauft – nicht die beste Voraussetzung für dieses Unterfangen – und nun ließen wir uns treiben. Ushuaia war der Ausgangspunkt. Ushuaia blieb auch das Highlight. Ushuaia ließ uns einfach für einen Moment vergessen. Die Sonne wollte nicht untergehen in diesen Sommertagen. Ein wahres Farbspiel tat sich auf unserer Bootsfahrt auf dem Beagle Kanal vor uns auf. In einem Monat durch Argentinien zu reisen, heißt lange Busfahrten auf sich zu nehmen oder dann doch zu den kostspieligeren Flugtickets zu greifen. Wir entschieden uns nach dem Flug in den Süden für die Busvariante, die uns zunehmend erschöpfte.
Als Vegetarier konnten wir uns auch nicht mit den wohl leckeren Steaks aufpäppeln, vielmehr schlemmten wir uns durch die süße Abteilung: Eis, Pralinen, Dulce de Leche (ich wusste gar nicht, dass die Argentinier solche Schleckermäulchen sind) und wurden zunehmend lethargisch. Immer auf der Suche nach einem noch schöneren Fleck ging es in Windeseile über El Calafate und seinem phänomenalen Perito-Moreno-Gletscher in das herrliche Seengebiet um Bariloche, um dann die enttäuschendsten Reisestationen Cordoba und Rosario wegzustecken. Mal 35 h, mal 24 h am Stück unterwegs. Am Ende waren wir so schnell wie die Rallye Dakar unterwegs, die zeitgleich im Land stattfand.
Meine Liebe gilt Buenos Aires – groß, mondän und doch melancholisch und wie aus einer anderen Zeit. Hier fühlte ich mich wohl. Hier könnte ich leben. Aber leben tue ich in Berlin (auch groß, weniger mondän und melancholisch schon gar nicht). Es geht ums Reisen, da suche ich nun einmal mehr das Ländliche, die Weite, die Natur. Wir waren zu schnell nach Buenos Aires gereist, das merkten wir leider zu spät. Zeit blieb noch für eine kleine Perle im Gaucho-Land – San Antonio de Areco. Nein, Argentinien war nicht geplant – noch nicht – ich werde wiederkommen, um Deine ganze Schönheit zu entdecken. (MB)
Stationen: Puerto Iguazú – Buenos Aires – Tigre – Ushuaia – Rio Gallegos – El Calafate – Bariloche – Cordoba – Rosario – San Antonio de Areco
El Guembe Hostel House, Av Guarani Y Governador Lenussi 3370, Puerto Iguazú, Argentinien, http://www.elguembehostelhouse.com.ar
Kleines Hostel mit Swimming Pool unweit vom Busbahnhof.
B.A. Stop, Avenida Rivadavia 1194, 1033 Ciudad De Buenos Aires, Argentinien, http://www.bastop.com
Kleines Hostel zentral gelegen, das überwiegend junge Reisende anzieht. Mein Zimmer war geräumig und mit schönen großen Flügelfenstern und neuer Einrichtung sehr gemütlich.
Hotel Don Telmo, Mexico 974 , Buenos Aires, Argentinien
Kleines, ordentliches Hotel in San Telmo. Gutes Frühstück, das man auf dem Dach einnehmen kann.
Marriott Plaza Buenos Aires Hotel, Florida 1005, Buenos Aires, Argentinien, http://www.marriott.com/hotels/travel/buear-marriott-plaza-hotel-buenos-aires/
Wer Luxus mag, ist hier richtig. Mit kleinem Außenpool kann dieses Haus am Plaza San Martín gelegen punkten. Jedoch ist dieses Marriott etwas in die Tage gekommen und so blättert überall ein bisschen der wohl einst vorhandene Luxus.
Spazieren durch die historischen Stadtteile San Telmo (insbesondere Plaza Dorrego und Parque Lezama) und La Boca (insbesondere zum Camenito) | Ave. de Mayo und Ave. de 9 Julio entlangschlendern| Cementerio de la Recoleta | Museo Nacional de Bellas Artes | Plaza San Martín | Sonntagsmarkt in San Telmo
Cafe M | Bar Seddou | Freddo (Eisladen)
Zum Shoppen nach Palermo fahren. Hier gibt es viele hippe Läden und Boutiquen und für zwischendurch auch viele Cafés und abens Bars und Clubs. | Eine Tangoshow im Palast Tango Porteño besuchen.| In Recoleta die zahlreichen Paseaperros beobachten.| Ruhe tanken im Botanischen Garten. | Am Ufer des Río de la Plata in Puerto Madeno spazieren. | Bootsausflug ins Tigre-Delta. (In Tres Bocas aussteigen und ein bisschen zu Fuß an den Kanälen entlangspazieren.)
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As Nancy Bed & Breakfast, Canga 1891, Ushuaia, Argentinien, http://www.asnancy.com.ar
Familiäres Bed & Breakfast, in dem Kontakt groß geschrieben wird. So sitzt man am Küchentisch von Nancy und speist gemeinsam Frühstück bzw. kann ihre Küche auch zur Zubereitung des Abendessens nutzen oder sich jederzeit zu Nancy gesellen, wenn es einem nach Gesprächen ist. Wir genossen unserer tage hier.
El Bambú (vegetarischer Take away)
Kleine Wanderung zum Glaciar Martial hinauf (für Laufmüde gibt es auch eine Seilbahn). | Vierstündige Bootsfahrt durch den Beagle-Kanal zum Leuchtturm mit Patagonia Adventure http://www.patagoniaadventures.com | Ausflug in den NP Tierra del Fuego, in dem wir den 8 km langen Cortera Trail immer der Küste entlang wanderten. (Fahrt zum NP mit Transporte Sol-Bussen für 70 Pesos hin und zurück und 65 Pesos Eintritt für den NP).
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Hotel Covadanga, Av. Roca 1244, Rio Gallegos, Argentinien
195 Pesos für ein schäbiges, dunkles Zimmer ohne Bad ist doch überteuert.
Albergue Lago Argentino, Campaña del Desierto 1050, El Calafate, Argentinien
Diese Herberge besteht aus zwei Häusern, die gegenüberliegen an der selben Straße. Das Haupthaus bietet kleine mit Sperrholzplatten getrennte Schlafbereiche, die aneinandergereihten Streichholzschachteln gleichen (Doppelzimmer 150 Pesos). Im gegenüberliegenden Haus befinden sich die wunderschönen Zimmer mit eigenem kleinen Garten (Doppelzimmer 250 Pesos). Leider konnten wir hier nur eine Nacht verbringen, da das Haus ausgebucht war. Also wer es schön haben möchte, sollte eine Zimmer mit eigenem Bad nehmen, denn dann kommt man auf das schönere Gelände.
Hospedaje flores del sur, Buenos Aires 115, El Calafate, Argentinien, http://www.hospedajefloresdelsur.com/
Liebevolle, schöne kleine Unterkunft mit Garten. (Doppelzimmer 150 Pesos)
Ausflug zum Perito-Moreno-Gletscher. Dort etwas wandern und mit Boot fahren, da man von hier aus bessere Fotos machen kann. | Räder ausleihen und die Gegend am Lago Argentino erkunden. | Laguna Nimez
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Del Prado B&B, 4300 Av. De Los Pioneros, San Carlos de Bariloche, Argentinien, http://www.hosteriadelprado.com.ar
Die schönen und ruhigeren Optionen liegen alle nicht direkt im Ort Bariloche sondern reihen sich am Ufer des Lago Nahuel Huapi entlang. Das Del Prado befindet sich am Kilometer 4,3. Die Zimmer sind mit Stil eingerichtet und besonders gefiel uns das Gemeinschaftswohnzimmer und der schöne Garten mit Terrasse, auf der man morgens sein Frühstück genießen konnte.
Restaurante Vegetariano, 20 de Febrero 730 (Liebevoll wie in einem Wohnzimmer sitzt man hier beisammen, bekocht und bedient der Hausherr selbst.)
Räder ausleihen am Kilometer 18 und von dort aus den ca. 30 km langen Circuito Chico durch den NP Llao-Llao radeln | Einfach die Natur genießen.
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Hotel Victoria, 25 de Mayo 240, Córdoba, Argentinien, http://www.granhotelvictoria.com.ar
Frisch renoviertes, hübsches Mittelklassehotel für 179 Pesos.
Plaza San Martin mit Kathedrale | Iglesia de Santa Teresa und Iglesia de la Compañía
Durch den Parque Sarmiento schlendern (oder mit dem Tretboot fahren) und schauen, wie ein schön designter Park über die Jahre verkommt. | Durch den Stadtteil Güemes schlendern.
Hotel La Paz, Cortada Barón de Mauá 36 – Alt. Peatonal San Martín 1000, Argentinien, http://www.hotellapazrosario.com.ar/
Hier gingen in den 60er und 70er Jahren noch Stars und Sternchen ein und aus, doch diese Zeiten sind inzwischen vom Staub bedeckt. 170 PEsos kostet ein düsteres Doppelzimmer.
Zahlreiche Optionen am Flussufer.
Monumento Nacional a la Bandera | Kathedrale
Das Highlight dieser Stadt liegt in seiner Flusspromenade des Rio Paraná, der Costanera.
La Demorado, Gral. Paz 115, entre Martínez e Italia, San Antonio de Areco, Argentinien,
Diese Hospedaje ist wohl unsere schönste, in der wir auf dieser Reise verweilten. Geschmackvoll eingerichtet mit viel Liebe zum Detail, mit Blick auf dem Garten. Da die Herberge von u.a. einer Künstlerin betrieben wird, findet man viel Kunsthandwerk in den Räumen – auch zum Kauf. Das leckere Frühstück wird im Wohnzimmer der Gastgeberinnen an einem großen Tisch gemeinsam eingenommen. Nicht nur in der Stadt scheint die Zeit stehen geblieben zu sein, sondern auch in der familiären Herberge findet man genug Ruhe und Müßiggang zum nahenden Ende der Reise. Hier fehlte nur noch der Swimming Pool…
Plaza Ruiz de Arellano | Iglesia parroquial | Museo Gauchesco Ricardo Güiraldes | Puente viejo
Am Flussufer des Rio Arecos die Seele baumeln lassen und dem Treiben der Einheimischen (Grillen und Essen) zuschauen. Leider ist das Wasser zu verdreckt, so dass Schilder das Baden aus Gesundheitsgründen verbieten. | Baden kann man jedoch woanders, im öffentlichen Balneario am Rande der Kleinstadt und das ist auch ein Erlebnis. (Eintritt für das Clubgelände 10 Pesos, Zutritt zum umzäunten Schwimmbecken 15 Pesos) | Die verschlafene Gaucho-Stadt selbst lädt bereits zum Entdecken ein.
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Wir reisten Januar 2011 einen Monat durch Argentinien. Zuvor war ich bereits 2010 ein paar Tage in Buenos Aires und Puerto Iguazú gewesen.
Reiseführer: Lonely Planet Argentina
Was gefiel mir besonders gut?
Der Süden – Feuerland! Vielleicht ist das aber auch nur so ein Kopfding, weitab vom Rest am Ende der Welt zu sein. Aber ich genoss hier am meisten die Ruhe und Landschaft, die Freundlichkeit der Einwohner, die nie enden wollenden Tage, die Frische, das Arrangement von Bergen und Meer, die Farbkontraste, die Abgeschiedenheit… | Und natürlich als Metropole: Buenos Aires! Nach meinem Trip durch Südamerika 2009/ 2010 war BA wie ein Anker, endlich angekommen zu sein. Ein bisschen wie Europa und doch mit mehr Leidenschaft. Der Staub der zahlreichen staubigen Wege, die mich in den Süden trugen, konnte hier abgewaschen werden.
Was gefiel mir weniger gut?
Die Städte (mit Ausnahme von Buenos Aires). Schätze ich sonst die schönen Kolonialbauten in den lateinamerikanischen Städten, gibt es in Argentinien eine wenig schöne Stadtarchitektur, sieht man von den vielzähligen Kirchen ab. | Und die weiten Wege. Man braucht sehr viel Zeit. | Und die Preise verglichen zu anderen lateinamerikanischen Ländern (außer Brasilien). | Last but not least: Cordoba! Sorry, aber ich hatte mehr erwartet, wo ich wieder beim ersten Punkt wäre.
Hallo,
erst einmal Respekt für die super Seite. Die Fotos sind wirklich sehr gut geworden. Da gerät man ja richtig ins schwärmen. Feuerland wird mein nächstes Ziel, danke für die Tipps 😉
LG
Andreas
Danke Dir, Andreas. Feuerland war neben BA mein Highlight in Argentinien und ist unbedingt eine Reise wert. LG, Madlen
Mir gefällt eure Seite sehr gut. Macht Lust auf mehr!
Ganz lieben Dank für Dein tolles Feedback! LG, Madlen