Die Reise nach Südamerika {Diary}
“Todo o Nada”, so lautet die Ausstellung des gebürtigen Peruaners Mario Testino im Museo Thyssen-Bornemisza, die wir heute aufsuchen. Es gilt einen weiteren langen Tag des Wartens zu überbrücken. Todo o Nada, dies scheint auch unser schicksalsträchtiges Motto zu sein, wenngleich auf eine andere Art und Weise als Testino es wohl meinte. Begleitet bin ich, anders als seine Models, bis zu beiden Ohren. Madrid ist kalt, und nieseln tut es auch schon wieder. Wenn es doch wenigstens wärmer wäre, wäre dies auch mein Herz. Doch dieses weint noch immer, während sich mein Körper durch die Ausstellung bewegt, wie eine aufgezogene, angezogene, ungezogene Puppe. Bevor wir unseren Shuttlebus zum Airport nehmen, suchen wir noch eine Post auf. Wir wollen endlich Abschied nehmen von unserer ursprünglichen Reise. Drei Reiseführer gehen zurück nach Deutschland. Dies kostet neben eine Stunde warten, obwohl nur sechs Leute vor uns stehen, auch noch 50 Euro. Und ein letztes Mal schicke ich den Seufzer zu Carmen und ihren Kollegen – Danke, Iberia! 19 Uhr – Terminal 1 des Flughafen Barajas. Gespenstische Leere umgibt …