Es ist vor allem die Natur, die mich auf Reisen reizt. Von üppigen Regenwäldern über weite Steppenlandschaften bis zu kargen Wüsten hat die Welt doch so viel zu bieten. Lebensraum, der teilweise immer mehr schwindet, weil wir ihn erschließen. Und doch gibt es so viel Leben – unentdeckte Arten verbergen sich im Schatten unseres Blickfeldes.
Als ich kürzlich den Bildband Die letzten Naturparadiese in der Hand hielt, fragte ich mich, wo die persönlichen Naturparadiese meiner Reisen liegen. Und muss doch feststellen, dass viele der dargestellten Orte deckungsgleich zu meiner Auswahl sind: die Regenwälder Amazoniens, die bunte Unterwasserwelt der Karibik, die schneebedeckten Andengipfel, das karge Hochland Äthiopiens, der mächtige Kaukasus, das quicklebendig Donaudelta oder der tiefe Baikalsee. Wo der Bildband 35 Regionen vorstellt, die der WWF als Hotspots der Artenvielfalt identifiziert hat, habe ich die Orte gesucht, die mich in den letzten Jahren landschaftlich besonders fasziniert haben. Jeder Ort ist auf seine Weise schön. Das landschaftliche und natürliche Tafelsilber der Erde liegt überall, man muss es nur entdecken und zu schätzen lernen.
{1} Baikalsee
Der Baikalsee ist mit seinen 1642 Metern nicht nur der tiefste und mit seinen mehr als 25 Millionen Jahren der älteste Süßwassersee der Erde, er hat auch das sauberste und klarste Wasser. Durch das Alter des Sees und seiner Isolierung über Jahrtausende hinweg konnte sich eine weltweit einmalige und unübliche Süßwasser-Flora und -Fauna entwickeln, was dem Baikalsee auch den Namen “Galápagos von Russland“ beschert.
{2} Kolumbien
Kolumbien liebe ich besonders wegen seiner Naturvielfalt – die vom abgelegenen Amazonasgebiet, das man nur mit Flieger erreicht, über die Llanosebenen, Sumpfgebiete und Andengipfel bis hin zu den Küsten des Pazifiks und der Karibik reicht, wo sich die Wüste La Guajira am äußersten nördlichen Zipfel ins Wasser stürzt. So ist es nicht verwunderlich , dass Kolumbien mit seiner einzigartigen Biodiversität auch eine hohe Anzahl endemischer Arten beheimatet. Man findet hier 10% aller Tier- und Pflanzenarten, womit das Land die zweitgrößte Artenvielfalt pro Gebietseinheit weltweit aufweist. Die hohen Wachspalmen bei Cocoro sind der Nationalbaum.
{3} Mongolei
Taiga, Steppen und Wüsten – die Mongolei hat von all dem genug. In das gängige Bild der endlosen Weite fügen sich Berge, klare Seen und Flüsse, dichte Wälder, duftende Wiesen und bizarre Felsformationen wunderbar ein. Wo begegnet man sonst schon stundenlang keinem Menschen, sondern nur Pferden, Schafen und Kühen? Im am dünnsten besiedelten unabhängigen Staat der Welt überrascht das nicht. Von Rentieren bis Kamele kann man hier allerhand Tiere antreffen. Doch am meisten faszinierten mich die wuseligen Pfeifhasen in der Geierschlucht.
{4} Tadschikistan
So klein und doch so hoch! 90 Prozent der Landesfläche sind gebirgig – und dabei bewegt man sich auf 3000 m und mehr. Neben dem mächtigen Pamir prägen auch die Gebirgszüge Tienschan, Alaigebirge, Transalai, Kunlun Shan, Karakorum und Hindukusch das Land und machen es mit seiner ausgeprägten Bergwelt so besonders, in die sich auch die einzigartigen Pamirschafe, die auch Marco-Polo-Schafe genannt werden, und Schneeleoparden zurückziehen.
{5} Kuba
Der Reichtum Kubas liegt heute weniger auf als vor der Insel. Korallenriffe umgeben die Küste und lassen Tauch- und Schnorchelgänge zum Erlebnis werden. Im glasklaren karibischen Gewässer strahlt die Unterwasserwelt besonders farbenfroh. Auf dem Land prägen heutzutage vor allem Nutzpflanzen die Insel, die einst fast vollständig von grünen Wäldern überzogen war. Heute jedoch denkt man als erstes an Palmen und liegt damit nicht falsch. So ist der Nationalbaum Kubas die Königspalme.
{6} Ecuador & Galápagos
Wo wenn nicht auf den abgeschiedenen Galápagos-Inseln findet man eine so einzigartige Tier- und Pflanzenwelt. 1000 Kilometer vom ecuadorianischen Festland entfernt haben sich Flora und Fauna im Laufe der Zeit an die vorgefundenen Lebensbedingungen angepasst und auf ihre Art und Weise weiterentwickelt. Heute sieht der Besucher auf streng ausgewiesenen Wegen in der Vulkanlandschaft einen Haufen sich sonnender Landleguane, futternde Riesenschildkröten und blaufüßige Tölpel. Und fast so faszinierend wie dieses abgeschiedene Archipel ist auf dem ecuadorianischen Festland das Andenhochland. Wer einmal schwer atmend vom Gipfel durch die Wolkendecke auf die Erde hinabschaut, versteht wie groß und mächtig doch die Natur zu unseren Füßen ist.
{7} Kirgistan
Es sind Gletscher und das ewige Eis, die das das Antlitz des zentralasiatischen Landes ausmachen. Und so prägt der mächtige Pik Lenin meinen ersten Eindruck von Kirgistan, bevor ich überhaupt die Landgrenze überschreite. Der ewige Schnee und die Eisgletscher machen 4 Prozent der Gesamtfläche des Landes aus – mehr als 8.000 Eisgletscher soll es geben. Hochgebirge und enge Bergtäler wechseln sich ab. In den Fichten- und Lärchenwäldern leben Luchse, Wölfe, Wildschweine und Bären. Und auch Schneeleoparden gibt es.
{8} Aserbaidschan
Aserbaidschan fasziniert mich durch seine kargen Steppenschaften und den Bergen des Großen Kaukasus, der sich im Norden bis zu 4466 m erhebt und im Südwesten vom Kleinen Kaukasus und im Südosten vom Talysh-Gebirge ergänzt wird. Das Land zwischen Europa und Asien weist mit seinen 4.300 Pflanzenarten, von denen 270 endemisch sind, eine hohe Biodiversität auf. Dazu gesellt sich eine Vielfalt an Tieren wie Leopard, Kopfgazelle, Rosaflamingo, Bären, Wölfe, Gemsen, Rotwild, Stachelschweine, Schakale und Hyänen.
{9} Uganda
Der Zentralafrikanische Grabenbruch zieht sich einmal westlich durch Uganda. Edward-, George- und Albertsee reihen sich aneinander. Die Mondberge, wie das Ruwenzori-Gebirge auch genannt wird, erheben sich mächtig an der Grenze zum Kongo und sind mit ihren 5000ern das dritthöchste Gebirge Afrikas. In dieser wunderschönen Landschaft die hauptsächlich aus Fruchtsavannen und tropischem Bergwald besteht, ist ein nicht minderer Artenreichtum beheimatet, zu dem auch Schimpansen und die durch die Verhaltensforscherin Dian Fossey weltweit bekannt gewordenen Berggorillas zählen.
{10} Bolivien
Das Bild vom endlosen Hochplateau prägt mein Bild von Bolivien. Und inmitten des Altiplano liegt die surreale Salzpfanne Uyuni, die neben dem Titicacasee zu den natürlichen Highlights des Landes zählen. Lamas, Alpaka – ansonsten sieht man in den Höhenlagen recht wenig. Dieses steht im Kontrast zum satt grünen Tiefland des Amazonas und Gran Chacos.
{11} Äthiopien
In der Wiege der Menschheit, Äthiopien, fühlen sich auch Tiere unheimlich wohl. Zahlreiche Säugetierarten wie der Äthiopische Steinbock, der Abessinische Wolf, das Bergnyala und der Blutbrustpavian Dschelada lassen sich beispielsweise in den Simien Mountains beobachten. Der landschaftliche Wechsel zwischen Savannen und Wüsten, verschneite Berggipfel und endlose Hochebenen machen den besonderen Reiz des Landes aus. Es sind Extreme, die Äthiopien prägen. Vom 4.620 m hohen Ras Daschan bis in die 116 m unter dem Meeresspiegel liegende Denakil-Tiefebene reicht der Höhenunterschied.
{12} Namibia
Das einzigartige an Namibia ist die gnadenlose Reduktion der Farbtöne. Die Tierwelt hat sich an die karge Landschaft angepasst und gedeiht trotz erschwerter Lebensbedingungen. Ob Löwen, Elefanten, Zebras, Giraffen, Geparde und Nashörner – in der Steppenlandschaft Namibias fühlen sie sich wohl. Riesige Dünengebiete wie um den Sossusvlei ziehen hingegen eher die kleinen Tiere an.
{13} Mecklenburg
Und nicht zuletzt noch mein Naturparadies in Deutschland – die Mecklenburger Seenplatte mit dem wunderschönen Müritz Nationalpark. An diese Region habe ich mein Herz verloren – 72 Prozent Wälder, 13 Prozent Seen, 8 Prozent Moore, das ist purste Naturpower. Mal stehen Rehe an unserem Garten, mal huscht ein Fuchs über den Weg. See- und Fischadler, Kraniche, Hirsche, Wildschweine, Waschbären oder Hasen – immer wartet eine andere Überraschung.
{VERLOSUNG}
Ich verlose einen Bildband DuMont Bildband Die letzten Naturparadiese.
Jeder der bedrohten Lebensräume wird auf einer Doppelseite vorgestellt. Auf den sich anschließenden Seiten mit überwiegend großformatigen Bildern zeigen sich die Tiere und Pflanzen in ihrem natürlichen Umfeld und in ihrer staunenswerten Besonderheit.
Ihr könnt bis zum 6. Dezember 2015 auf einem dieser Wege an der Verlosung teilnehmen:
Welches sind Deine persönlichen Naturparadiese?
• Hinterlasst hier im Kommentarfeld eine Antwort.
• Oder schickt eine E-Mail mit der Antwort an reisen@puriy.de mit Betreff “Verlosung”
• Oder kommentiert unter dem Verlosungspost auf Facebook.
Die Gewinner werden unter allen Teilnehmern ausgelost und per E-Mail benachrichtigt. Alle Daten werden ausschließlich für die Gewinnerbenachrichtigung verwendet. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
{Die Verlosung ist beendet. Die Gewinnerin wurde per E-Mail benachrichtigt. Ich danke allen, die hier oder auch per Mail an der Verlosung teilgenommen haben und wünsche eine besinnliche Weihnachtszeit!}
Welch tolle Sammlung! Da bekommt die Bucket-List doch gleich neue Nahrung
Unser persönliches Naturparadies ist das Okavango-Delta in Botswana. Auf unserem Roadtrip durch das südliche Afrika in diesem Sommer haben wir es mit einem traditionellen Einbaum-Boot erkundet.
Viele Grüße
Frauke
Cape Tribulation ist mein persönliches Naturparadis
Ganz viele meiner Hotspots hast du schon genannt. Mitten in Europa gibt es aber auch ein kleines Land, das mich total fasziniert. Die „Wilde Schönheit“ Montenegro!
Hier gibt es das einzige Fjord südlich von Skandinavien, einen der letzten drei Urwälder Europas im NP Biogradska Gora, Wildorchideen, alpine Blumen, das Vogelparadies Skadarsee und Gletscherseen im NP Durmitor. Mein persönliches letztes Naturparadies!
Ich denke das das Great Barrier Reef ein echtes Naturparadies ist…
LG Anne
korall11@gmx.de
Ja, es gibt noch viele Naturparadiese auf der Welt, und ich freue mich, schon einige davon gesehen zu haben. Für mich gehören zu den Naturwundern der Welt auf jeden Fall Namibia mit dem Etosha Nationalpark und dem Sossusvlei, der Nationalpark Eduardo Avaroa in Bolivien, das Amazonasgebiet in Südamerika, die Lofoten in Norwegen und Island (da gibt es zu viele tolle Ecken, als dass ich sie alle aufzählen könnte …).
Hallo Madlen,
ich beneide dich, wo du schon überall gewesen bist und freu mich gleichzeitig darauf, irgendwann all die Naturparadiese auch selbst zu entdecken!
Mit auf die Liste hinzufügen kann man auch die Halbinsel Valdes in Argentinien. Ein Naturpardies für Tiere (Wale, Pinguine, Seelöwen, Seeelefanten, Guanakos, Maras u.v.m), obwohl die patagonische Steppe auf den ersten Blick so karg aussieht.
LG, Steffi
Der Baikalsee fasziniert immer wieder aufs Neue. Deine Bilder bestätigen nur noch den Wunsch, dort einmal entlangzugehen.
Und natürlich Mecklenburger Seenplatte
Tolle Sammlung.
Mein Favorit: Antarktis: http://fotos.loreress.de/sammlungen/eindruecke/ natürlich mit den kleinen Freunden http://fotos.loreress.de/sammlungen/pinguine/alle-bilder/der-listige/
Sehr schöne Liste! Meine Top 3 bisher sind:
1. Okavango Delta
2. Atacama Wüste; bin ich im Moment
3. Norwegen
… viele weitere (u.a. auch Kolumbien) folgen auf den weiteren Plätzen 😉
LG aus Chile
Tino
Also für mich die Antarktis.
Für mich sind die Seychellen ein Naturparadies!
In Deutschland sind es die Eifel und die sächsische Schweiz.
Meine Naturparadiese sind Australien und Neuseeland
Liebe Grüße
Steffi
Ich denke Kanada ist mit seiner Wahnsinns-landschaft auch noch ein echtes Naturparadies.
Eine tolle Idee! Ich liebe Patagonien, Island und Neuseeland.
Und von Deiner Liste stehen Galapagos, Bolivien und die Mongolei ziemlich weit oben auf meiner Wunschliste.
Ihr Lieben, ganz lieben Dank für eure vielen Kommentare. Aus diesen und aus den E-Mail-Zusendungen wurde die Gewinnerin des Bildbandes gezogen. Das Päckchen ist bereits auf dem Weg zu Anne. Ich wünsche Euch weiterhin eine besinnliche Weihnachtszeit und viele Reiseinspirationen für das neue Jahr! LG, Mad
Wow, ich bin begeistert. Das ist eine sehr ungesehene Sammlung. Ganz toll. LG Cornelia