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Merry Christmas in Salento und Cocora {DIARY}

Cocora mit Wachspalmen

Heute ist also auch im La Serrana Weihnachten angekommen, und brav sagen wir alle merry Christmas. Was fangen wir mit einem solch amazing Christmas-Tag an? Wir frühstücken wieder mal fast allein in der schönen Serranaküche. Die Holländer sind uns bereits begegnet, als sie auf dem Weg runter ins Dorf waren, um nach Cocora zu fahren. Wir müssen es bis 10.30 Uhr schaffen, sonst fährt nichts mehr dahin. Aber noch liegen wir gut im Plan, bis… ja bis das Klo verstopft ist. Als ich rausgehen will, um einen Stock zu suchen, fällt die Tür zu und der Schlüssel liegt natürlich drin. Leider sind die Wege jetzt immer lang, und so müssen immer über 300 m rüber zum Haupthaus und zurückgegangen werden. Die Zeit verstreicht wie im Flug und gegen 10.15 Uhr kommen wir endlich los.

Eigentlich braucht man mindestens 20 Minuten ins Dorf, aber wir schaffen es fast auf die Minute genau zu 10.30 Uhr zum Plaza, auf dem die Willys (Jeeps) parken. Und wer kommt um die Ecke? Auch die Holländer kommen erst jetzt mit, da sie den letzten Jeep verpasst haben. Und so fahren wir ca. 30 Minuten nach Cocora, das berühmte Dorf mit Kolumbiens Nationalbaum – der Wachspalme. Wir laufen erst ein Stück geradeaus, um die Wachspalmen gut fotografieren zu können. Dann kehren wir zurück und wandern alleine noch dem NP Acaime entgegen. Es wird tatsächlich immer kälter und unschöner zum Laufen, daher kehren wir noch bevor wir den Nebelwald erreicht haben wieder um. Im Ort trinken wir noch etwas und beobachten die Städter, die das Dorf besiedeln, um hier ein delikates Weihnachtsessen zu genießen – meist Truchas (Forellen), die wahrscheinlich aus der Forellenzucht auf dem Weg zum Acaime entstammen.

Wir nehmen den Willy um 14 Uhr zurück nach Salento, wollen ja pünktlich zum Weihnachtsessen da sein. Dann steht vor uns noch immer das Problem mit dem verstopften Klo. Mit Stöcken ist dieses nicht zu beheben. Also muss Hilfe her. Alle sind so in Weihnachtsessenlaune, die sich niemand mit ein bisschen zu viel Scheiße verderben will. Schließlich hilft doch noch jemand aus und löst das Problem. Mit der geplanten Ruhe wurde in dieser Zeit dann doch wieder nichts und so hetzen wir zum Dinner, das tatsächlich um 16 Uhr startet – naja, tatsächlich dann erst um 17 Uhr. Fast 40 hungrige Mäuler wollen gefüllt werden.

Sie haben sich große Mühe gegeben, die rustikale Küche schön hergerichtet mit drei großen Tischen. Viel wird aufgetischt – auch die Alternative zum Truthahn – ein vegetarischer Braten. Es gibt reichlich und alle stopfen in sich hinein. Weihnachtsatmosphäre lässt dies vermissen. Wie schade, wenn man die ganze Mühe sieht, die dahinter steckt, aber am Ende geht es auch hier wieder um reine Bedürfnisbefriedigung. Keine Besinnlichkeit, nichts Weihnachtliches, stattdessen wird uns laute Musik um die Ohren gehauen, so dass man sich kaum unterhalten kann. Schnelles Abfertigen scheint das Ziel zu sein, damit auch die Angestellten endlich in ihren Weihnachtsfeierabend kommen. Wir unterhalten uns wieder mit der kenianischen Deutschen, die hier gerade Volunteer ist, und einem schweizerischen Pärchen – neben den Holländern wohl die einzigen Europäer (Nichtangelsachsen). Nach dem Essen und der Unterhaltung gehen wir noch einmal runter ins Dorf. Wir sind so voll gefressen, dass wir noch einen Kaffee trinken. Der Plaza Bolivar ist heute richtig lebendig, es wir getrunken, gegessen und getanzt. In der Calle Real steht eine Cumbiascombo, der wir noch ein wenig lauschen, bevor wir uns wieder auf den Weg nach oben machen. Es liegt so viel Ruhe in der Luft, dass wir neben den Grillen, den muhenden Kühe und bellenden Hunden lauschen. Ein schöner Abend auf dem Land… Weihnachten ist, Ruhe und Besinnlichkeit kehren endlich ein.

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