Aufgrund der begrenzten Internetmöglichkeiten ist ein guter Reiseführer und detailgetreues Kartenmaterial von Kuba umso wertvoller, besonders wenn man individuell unterwegs ist. Nicht, dass es ohne nicht gehen würde, aber „mit“ ist es in Kuba einfach besser. Und so hatten wir gleich drei Reiseführer im Gepäck, die wir einmal für Euch getestet haben. Je nach Fokus hat jeder seine Vor- und Nachteile.
Bei der Unterkunftssuche war uns stets der Lonely Planet sehr hilfreich, mit seiner breiten Auswahl an Übernachtungsmöglichkeiten. Zudem gab er uns besonders in der ersten Ideenfindung für unsere Reiseroute gute Tipps, was man nicht verpassen sollte – gerade bei einem so kurzen Zeitrahmen von zwei Wochen, wie wir ihn hatten. Das besondere Plus war seine Aktualität – da er pünktlich zu unserer Reise erschienen ist. Das merkte man auch an einzelnen Inhalten, die im LP immer topaktuell beschrieben wurden.
Der DuMont überzeugte uns wie immer mit seiner Aufmachung, seiner Übersichtlichkeit und vorallem seinen Hintergrundinformationen. Er war für uns besonders auf der Reise durch’s Land hilfreich, um uns über die einzelnen Orte einzulesen und vertiefende Informationen zu finden. Als Selbstfahrer schätzten wir hier auch das umfangreiche herausnehmbare Kartenmaterial. Sicherlich ist die Aufmachung und Informationsfülle des Lonely Planet nicht jedermanns Sache. Wenn man nicht individuell unterwegs ist, benötigt man die Hälfte der Informationen auch nicht (wie reisen mit öffentlichen Verkehrsmitteln, Unterkünften, Restauranttipps etc.). Für diejenigen mag der DuMont eine gute Alternative bieten.
Der Reise Know-How bewegt sich zwischen den beiden obigen Reiseführern und bietet eine optimale Informationsmenge . Hier findet der Leser ausreichend Tipps zu den Themen Essen/Trinken, Verkehrsverbindungen und Unterkünften und Ausflügen ohne gleich überfrachtend zu wirken. Auch der Mantelteil zu u.a Kultur und Mensch, Staat und Geschichte sowie Land und Natur fallen sehr ausführlich aus.
Die Reiseführer unterscheiden sich auch und gerade im Unterton hinsichtlich der politischen und kulturellen Beschreibungen. Worin sie sich nicht unterscheiden – ist das Titelbild – ein amerikanisches (Traum-)Auto. Müsste ich mich jetzt frisch für einen der drei Reiseführer entscheiden, dann würde ich den Lonely Planet wählen obwohl er bei La Boca in der Nähe von Trinidad einen schönen und erholsamen Stop ausserhalb der Stadt sträflich unterrepräsentiert – dieser Ort nur 4 KM entfernt von Trinidad am Meergelegen, ist eine perfekte Alternative um am Nachmittag und Abend Trinidad zu besuchen und am Tag Ausflüge zum Strand oder den Nationalpark zu unternehmen und um in der Nacht die Ruhe am Meer zu geniessen.
Einen Reisebericht mit Tipps zu Stationen, Unterkünften und Sehenswertem findet ihr hier. Allgemeine Informationen zu Kuba auf [MB und LD]
ISBN | 978-3-7701-7681-6 | 978-3-8317-2223-5 | 978-3-8297-2316-9 | |
Preis | 22,95 € | 19,50 € | 22,99 € | |
Art | Reisehandbuch | Reisetaschenbuch | Reisetaschenbuch | |
Verlag | DuMont Reiseverlag | Reise Know-How Verlag | Mairdumont | |
Größe/ Gewicht | 19,4 x 12,8 x 2,8 cm | 17,8 x 11,8 x 2,4 cm | 19,6 x 12,8 x 2,6 cm | |
Erscheinungsdatum | 2. aktualisierte Auflage 2013 | 8. neu bearbeitete und komplett aktualisierte Auflage 2012/2013 | 4. deutsche Auflage Februar 2014 | |
Seiten | 432 | 480 | 603 | |
Separate, herausnehmbare Karte(n) | Ja, eine sehr große Karte des Landes inkl. Ortsregister und Legende. Auf der einen Seite findet man den Westen und auf der Rückseite den Osten des Landes. | Nein, der Reise Know-How verfügt wie immer über einen 15seitigen eingebundenen Atlas im Anhang. | Detaillekarten sind wie immer im Lonely Planet in die Kapitel eingebunden. Die Ortskarten sind gut, dennoch rate ich vor allem den Selbstfahrern zum Kauf einer separaten Karte, da der Überblick über das Straßennetz fehlt. | |
Kartenmaterial | ||||
Hintergrundgeschichte | ||||
Übernachtung | ||||
Tipps | ||||
Übersichtlichkeit/ Struktur | ||||
Optik/ Gestaltung | ||||
Aktualität | ||||
Sonstiges | Sehr aufgeräumter und übersichtlicher Reiseführer, mit dem wir auf der Reise am meisten arbeiteten – gerade wenn es um Hintergrundinformationen ging. Das Kartenmaterial ist gut. Die Tipps unter „Auf einem Blick“ als Einstieg jedes Artikels sind hilfreich. Etwas mehr Tipps zu Essen/Trinken und Übernachtung wären gut, aber stehen wohl nicht im Fokus. | Den Reise Know-How zu Kuba haben wir meist zur Ergänzung und zum Abgleich genommen. Besonders im Einführungsteil hat er seine Stärken und füllt die Lücke zwischen Lonely Planet und dem DuMont. Gut aufbereitete Hintergrundinformationen in Kombination zu einer angemessenen Anzahl an Tipps zu Unterkünften, Essen/Trinken usw. Auch das Kartenmaterial ist hervorragend wenn auch nicht herausnehmbar. Generell könnte das eigentlich sehr übersichtliche Layout von Reise Know-How einen frischeren Anstrich bekommen. | Der LP erschien frisch zu unserer Reise und ist somit der aktuellste von allen Getesteten. An der einen oder anderen Stelle wurden wir hierin bestätigt – gerade jetzt, da sich Kuba aufgrund neuer Gesetze schneller verändert als in den vergangenen Jahrzehnten. Der LP ist wie immer sehr informativ und steckt voller Tipps. Aber gerade daran merkt man, der Lonely Planet ist einfach der Reiseführer für Backpacker und Individualtouristen. Leider ist das Kartenmaterial nur „okay“. Die schönen Tipps- und Checklisten machen den Einstieg in die Reiseplanung sehr einfach. | |
zu Amazon | zu Amazon | zu Amazon |
Zu unserem Mietwagen haben wir in Deutschland vom Mietwagenanbieter eine ordentliche detaillierte Strassenkarte für 15 Euro erhalten, die wir vorwiegend für unsere Fahrten genutzt haben.
„Irgendetwas“ von DuMont habe ich auch immer in der Tasche (sogar die dicken „Kulturreiseführer“, auch wenn manche davon schon steinalt sind: Facts zu Geschichte, Kunst & Co ändern sich ja nicht), die Guides aus dem Reise-Know-How-Verlag kenne ich bisher nicht. Lonely Planet – obschon mehrmals im Regal vertreten – ist irgendwie nicht mein Ding. Aber glücklicherweise gibt es ja immer Alternativen : )
Ich habe in den letzten Jahren auch viel gewechselt. Als Backpackerin ging’s natürlich auch bei mir mit dem LP damals los. In Afrika habe ich jedoch dann auch Alternativen wie Reise-Know-how zu schätzen gelernt und seit geraumer Zeit mag ich auch den DuMont ganz gern… Ist alles Geschmacksache und kommt auch immer auf die jeweiligen Bedürfnisse an. Am Ende kombiniert man das Ganze ohnehin mit seiner Internetrecherche und Infos vor Ort. LG, Madlen
Super, dass ihr einen Reiseführer-Test für Kuba gemacht habt. Ich will morgen mal auf der Buchmesse schauen, welcher mich am meisten anspricht. Ich glaube, dass das Gewicht nicht zu unterschätzen ist, schließlich brauche ich gleich drei – Island, Kanada und Kuba.
LG Myriam
Liebe Myriam, für Kuba lohnt sich tatsächlich, einen Reiseführer dabei zu haben – aufgrund der weniger Möglichkeiten, sich im Internet zu informieren. LG, Madlen