Alle Artikel mit dem Schlagwort: Medellin

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Kolumbien – Auf den Spuren des Fußballs (Teil 6)

Atlético Nacional vs. Millonarios 1:0 Estadio Atanasio Girardot, Medellín 46.000 Zuschauer (ausverkauft) Copa Colombia, Finale (Rückspiel) 17.11.2013 Nach ein paar Tagen der Entspannung war es nun an der Zeit nach Medellín zurückzukehren. Das Spiel des Jahres stand schließlich an. Die beiden größten Vereine des Landes, die gleichzeitig die größte Rivalität pflegen, standen sich im Rückspiel des Pokalfinales im Atanasio gegenüber. Den Vorverkauf in Medellín konnte ich nicht nutzen, da ich ja andernorts unterwegs war. Die Partie war freilich längst ausverkauft. Und meine Kontaktperson vor Ort, eine junge Dame aus dem Fanshop, die mir versprach ein Ticket für mich zurückzulegen, war plötzlich nicht mehr erreichbar. So checkte ich zunächst wieder in die bewährte Unterkunft ein und fuhr mit der Metro zum Stadion, um die Lage zu prüfen. Lange Rede, kurzer Sinn: 20 Euro für einen Platz im Oberrang der Gegengeraden fürs Pokalfinale war absolut in Ordnung. Das waren zwar immerhin 50% Aufschlag auf den Originalpreis, aber ich will ja nicht klagen. Das Hinspiel in Bogotá ein paar Tage zuvor verfolgte ich in einer Bar in Salento. …

Guatapé

Geflutet. Oder Urlaub machen wie Kolumbianer in Guatapé

Man liebt es oder man liebt es nicht. Ich habe mich bereits am zweiten Tag meines Aufenthaltes in Medellin für letzteres entschieden und suche nach einem „Fluchtplan“. Da fällt mir wieder ein Gespräch mit einem kolumbianischen Paar in Berlin ein, das mir unbedingt einen Ausflug nach Guatapé empfahl. Auf meinen vergangenen drei Reisen nach Kolumbien war ich niemandem begegnet, der mir von dieser Region berichtete. Umso mehr weckte dieser Tipp nun doch mein Interesse und so wollte ich reisen wie es Kolumbianer tun. Nur 90 km nordöstlich von Medellin fand ich das umschwärmte Kleinod, das mir die erhoffte Ruhe gegenüber Medellin bieten sollte. Nachdem ich im Zentrum Medellins mehrfach von der Polizei auf „kriminelle Energien“ hingewiesen wurden war, mit der Bitte, vorsichtig zu sein und meine Kamera zu verstecken, gab ich genervt auf und hakte für diese Reise das Großstadtkapitel ab. Ich wollte mich treiben lassen durch die künstliche Welt der Botero-Skulpturen im Stadtzentrum und nicht nur in dem aufgemotzten Stadtteil Poblado aufhalten. Ich wollte mich einfach frei bewegen. Und so setzte ich mich in …

Mompox

Reisetipps Kolumbien – das Land, das nachklingt

ENGLISH VERSION HERE Wer Südamerika liebt, liebt Kolumbien. Wer Kolumbien liebt, liebt Südamerika. Denn Kolumbien bietet all das, was es sonst auf dem gesamten Kontinent zu sehen gibt: Hohe Andengipfel, kristallklares Karibikwasser, moderne und doch historische Großstädte sowie weite Llanos Ebenen und Dschungel am Amazonas mit vielseitiger Fauna und Flora… Kultur, Archäologie und Musik. Kolumbien ist wie ein Miniaturbild von Südamerika. Wenn Du einmal hier gewesen bist, willst Du nicht mehr gehen oder musst einfach zurückkommen. Das Risiko für Touristen ist, sich in ein großartiges Land zu verlieben. Das habe ich! Als ich 2010 in den Flieger stieg, wusste ich, dass ich zurückkehren werde. Gerade wegen dieser Vielfalt, die Kolumbien mit seiner Natur und Kultur Reisenden bietet, zog es mich 2011 und 2013 zurück und ist daher noch immer mein absoluter Reisetipp. Denn meine erste Reise führte mich nur nordwärts über das wunderschöne koloniale Städtchen Villa de Leyva mit seinen einstöckigen Ziegeldachhäuschen und jahrhundertealtem Kopfsteinpflaster sowie das Abenteuer und Outdoor-El Dorado San Gil nach Santa Marta. Hier gefiel es mir auf Anhieb. Zumindest 2009 war …

Neujahrsgruß im JW Marriott Bogotá

Der letzte Tag 2011 und unserer Reise {DIARY}

Abreise – aber wenigstens komfortabel. Denn wir haben den Flieger nach Bogotá gewählt. Nach dem Frühstück lassen wir uns in das ca. 30 km Rio Negro zum Flughafen fahren. Noch weiter kann eine solche Stadt nicht ihren Flughafen bauen. Aber interessant ist es schon zu sehen, wie die Medellinos ihren Samstagmorgen verbringen – nämlich radelnd. Die Capital de la Montaña liegt von hohen Bergen umgeben im Aburro-Tal. Zahlreiche Rennradfahrer und Mountainbiker zieht es morgens um 8 Uhr auf die Berge, nur um dann wieder nach unten zu fahren. Nach 45 Minuten erreichen wir den Flughafen und begeben uns sofort an den Schalter. Die Dame von Avianca hat eine super Idee. Wir könnten, wenn wir wollten, doch den Flieger um 9.30 Uhr anstatt um 10.30 Uhr nehmen. Natürlich wollen wir und so ziert unsere Boardingkarte nun die Flugnummer des 9.30 Uhr-Fliegers. Darüber freuen wir uns sehr. Doch die Freude bleibt nicht lang. Denn kaum haben wir die Kontrollen passiert und stehen am Gate, sehen wir, dass hier noch lange nicht geboardet wird. Unser Flugzeug steht zwar …

Medellin, Botero Plaza

Medellin – Boteros Kampf gegen die Hässlichkeit {DIARY}

Ein Tag in Medellin. Da wir im In-Viertel Poblado wohnen, wollen wir heute mal einen Ausflug in die Innenstadt machen. Ich sage schon bewusst nicht „Altstadt“, denn alte Baustruktur erwarte ich nicht so wirklich. Aber wenigstens ein bisschen Kunst, kommt doch Kolumbiens bekannter Künstler Botero aus Medellin und hat der Stadt viele Skulpturen geschenkt, die nun u.a. den Plaza Botero zieren. Das soll auch unser Ausgangspunkt im Zentrum sein. Der Weg hierhin führt schon eher durch Handwerksecken. Aber es kann ja noch schön werden, denn wir sind schließlich in Kolumbiens Wirtschaftsmetropole Medellin. Doch geht unser beider Kinnklappe runter, als wir bereits auf dem Plaza ankommen, ohne es großartig zu bemerken. Dieser Platz hat zwar Palmen, Parkbänke, Straßenverkäufer etc., was er aber nicht hat, ist ein schöner, säumender Rand. Hässlichkeit à la Cali schlägt uns entgegen. Sind wir einfach Bogota verwöhnt mit seiner schönen Altstadt der Candelaria? Oder erwarten wir zu viel, nach den süssen Ortschaften und Kleinstädten? Kein Wunder, dass Botero nicht zu schönen, schlanken Motiven mit Pinsel und Farbe griff. Der Platz ist voller …

Medellin

Medellin – Nächtigen wie Celia Cruz {DIARY}

Ein Reisetag steht bevor. Daher sitzen wir als erstes am Frühstückstisch. Um 7.50 Uhr fährt unser Bus nach Pereira ab. Auf dem Plaza an der Haltestelle treffen wir noch eine ältere deutsche Rentnerin, die vor 9 Jahren ihre Wohnung aufgegeben hat und seitdem um die Welt reist. Auch sie steuert Medellin an. Nach Pereira selbst brauchen wir nur eine Stunde. Auf der Fahrt dahin sieht man nich einmal, wie modern und sauber die Orte der Kaffeeregion sind. Berge lassen wir nicht hinter uns, sondern stehen uns auch noch zur Genüge bevor. Eine Dreiviertel Stunde Aufenthalt in der moderneren Kaffeestadt Pereira (verglichen zu Armenia) folgen. Lars geht schon in den früheren Bus und fährt um ein Haar auch mit dem ab, wäre ich nicht gerade da noch auf Toilette gewesen und der Irrtum dadurch aufgeflogen. Unsere Busfahrt soll angeblich nur 5 Stunden dauern, aber schnell werden es fast 8 Stunden, die ich mich durch die Berge quäle. Am Anfang kann ich die Natur noch genießen, die hohen Berge und den Rio Cauca, der in einer hohen …