Alle Artikel mit dem Schlagwort: Wüste

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Die singende Düne – unterwegs im Sossusvlei und Dead Vlei

Irgendwo muss es stehen, das Blechblasorchester. Irgendwo im Wüstensand. Ganz deutlich höre ich den Sound einer Tuba aus der Düne heraus. Aus einer der größten überhaupt – Big Daddy oder Crazy Dune, wie sie auch genannt wird – scheint zu musizieren. Ich will die Seele der Düne erklimmen, nicht nur ihre Formen, die schon in zwei Stunden eine neue Gestalt annehmen werden. Denn das Aussehen von Big Daddy ändert sich stetig. Wo gestern noch Spuren im Sand geschrieben waren, ist heute alles verweht. Big Daddy ist mehr als eine Gestalt. Er scheint zu kommunizieren. Ich muss nur dem Klang folgen oder folgt die Musik doch eher mir? Jeder Schritt, den ich gehe, erzeugt ein tiefes Blasgeräusch. Ist das die Musik der Wüste? Oder eine trügerische akustische Fata Morgana, der ich aufgesetzt bin? Schweigend sitzen wir im Auto, als sich die Sonne im Osten über die Dünenlandschaft erhebt. Es ist ein sanfter Morgen, der durch den Nebel vom Atlantik das intensive Licht der Sonne dämmt. Wir haben uns in Decken eingehüllt, die Wüstenluft ist noch frisch. …

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Wie lebt man in der Namib Wüste?

Vier Autos! Ich kann es kaum glauben. Nie zuvor war ich wohl so wenigen Autos auf einer Strecke von 170 km begegnet. Noch nicht einmal in der Mongolei. Zumindest kann ich mich nicht daran erinnern. Seit wir den Ort Maltahöhe hinter uns gelassen haben, fahren wir auf Schotter. Links und rechts schauen wir in die monotone Weite, die nur von Zäunen etwas gestört wird und auf Zivilisation hindeutet. Doch eigentlich lebt hier niemand. Ein Schaf, eine Kuh – das ist schon die ganze Abwechslung in den nächsten zwei Stunden auf der C 19. Dort, wo wir das Flussbett des Fish River überqueren, steigen wir aus. Paviane laufen durch das trockene Flussbett, dessen Ufer mit seinem grüneren Farbton als die restliche Landschaft ins Auge sticht. Wir stehen auf der Straße – niemand der uns wahrscheinlich die nächste Stunde anhupen würde. Wir sind allein! 40 km vor dem Ort Solitaire kommt etwas Abwechslung vor unsere Frontscheibe. Da erheben sich auf bis 1900 Meter die Naukluft Berge. Ein Stück weiter hinten verschwimmt im zarten Rotton eine Dünenlandschaft. Immer …

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Lost in the Desert oder wie wir in die Wüste Gobi geschickt wurden…

Dieser Tag begann nicht besser als der gestrige endete. Im strömenden Regen wachten wir auf. Hotel Dalanzadgad anstatt Ger Camp. Damit hatten wir uns inzwischen abgefunden. Wir versuchten den gestrigen Tag einfach zu vergessen, die Uhren auf Neuanfang zu stellen. Verloren saßen wir als einzige Gäste morgens im trostlosen Restaurantbereich. Kein gemeinsames Frühstück. Unser Guide hatte bereits bestellt. Und so kam eine Schnitte Weißbrot mit Ei, Tomate und Gurke. Die breit aufgestellte Kaffeekarte auf unserem Tisch täuschte nur die einst exklusiveren Zeiten vor. Tatsächlich stand hinter der Bar ein Espressoautomat und auch eine kleine Mahlmaschine. Beide bedienungsbereit, nur kamen sie nicht zum Einsatz. Es muss wohl an den fehlenden Kaffeebohnen liegen. Die Instant-Kaffeezeiten neigen sich dem Ende, das lässt sich verkraften. Unser heutiges Tagesziel lag im Nordosten von Dalanzadgad. Wir verließen die Stadt jedoch entgegen meiner Erwartungen gen Westen und fuhren auf das freie Feld. Dann kehrten wir wieder um. Erst einmal nach dem Weg fragen, war nun die Idee. Keine neue, zugegeben, aber wenigstens fahren wir keine 80 km Umweg, dachte ich noch. Der …

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Ab in die Wüste

Wir wollen heute einmal etwas früher starten, denn vor uns liegt eine weite Strecke nach Zagora. So illustre der gestrige Abend geendet hat, so seltsam starten wir im Café Bagdad bereits in den Morgen. Wir sind die ersten Gäste im Frühstücksbereich. Nur die Kinder der Familie sind bereits vorm Computer munter in den Tag gestartet und zwar mit bestem Unterhaltungsprogramm, das youtube hergibt. Dazu zählt dann beispielsweise ein Film, indem ein Bär einen Menschen attackiert und tötet. Sorry, sagt Mohammed, als er wohl unsere fragenden Blicke am Morgen entdeckt. Aber mein Sohn liebt Tiere – Löwen, Elefanten und eben auch Bären. Aha, sein interessierter Sohn ist 3 Jahre alt. Etwas später zeigt uns Mohammed Ausschnitte aus dem Gladiator-Film, der hier in Ait Benhaddou gedreht wurde. Bei den Kampfszenen sagt er immer wieder, sorry Kids, aber schaut bitte weg. Naja, lieber einen vom Bären zerfleischten Mann ansehen, als Blockbuster-Kampfszenen. Interessant. Später sitzen die Kids wieder allein vorm PC mit ihren Chipstüten. Die französische Gastmutti merkt an, das sei das Frühstück, das sie lieben. Familienleben ganz nah, …