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Tiwanaku – das zeremoniale Zentrum der Vorinkazeit unweit von La Paz {DIARY}

Tiwanaku

Nach einer mit Feuerwerk begleiteten Nacht, die Feierlichkeiten der Amtseinführung Evo Morales‘ dauerten noch an, schleppte ich mich heute Morgen auf eine Tour, die sich auf die Spuren der Vorinkazeit begeben sollte. Zunächst hieß es eine Stunde durch La Paz cruisen, um die anderen kulturinteressierten Touris einzusammeln. Ich war leider die erste gewesen, so dass ich wirklich alle anderen Hostals mit abklappern musste. Als wir für 15 min auf dem Plaza D Murillo auf weitere Argentinier warteten, sah ich, wie vor dem Präsidentenpalast Verabschiedungen im Gange waren und die teuren Karossen vorfuhren, um die Staatsmänner einzuladen und zum Flughafen zu bringen. Währenddessen nahm die Garde die Fahnen wieder ab und alles wurde gefilmt von TV Bolivia.

Der Weg vom Stadtrand nach Tiwanaku dauerte etwas länger als eine Stunde. Unter den ca. 40 anderen Touristen, die mit mir fuhren, konnte ich nur noch einen Nicht-Argentinier ausmachen – ein Brasilianer – der ebenso wie ich wahrer Exot in der Gruppe war. Mich suchte das gleiche Schicksal heim, wie schon bei der Besichtigung des Machu Picchus – Strömender Regen. Also wieder Regenponcho auspacken. Der Regen wurde begleitet von einer eisigen Kälte, die bei mir Halsschmerzen herbeiführte.

In Tiwanaku angekommen, besuchten wir zunächst das Besucherzentrum mit Keramikgegenständen der 5. Perioden der Tiwanaku Zivilisation, die sich von ca. 600 v.Chr. bis 1200 n.Chr. erstreckte. Der Guide erzählte uns u.a. von den Verhütungsmethoden der Frauen damals, die sie mit einer bestimmten Pflanze vornahmen, um im genau fünfjährigen Abstand ein Kind zu gebähren. Anschließend ging es in das etwas verwaiste und eiskalt wirkende Museo Litico Monumental, dessen Herzstück der Megalito Bennetto Pachamama ist. Danach ging es auf’s Hauptgelände, auf dem Monolithen und Megalithen zu sehen waren. Akapana Pyramide, Kalasasaya und das megalithische Sonnentor sind nur einige Sehenswürdigkeiten, die es neben weiteren Monolithen zu betrachten gibt. Nach der ausgiebigen Besichtigung fuhren wir noch zum Puma Punku – dem Gateway of the Puma – eine weitere Tempelgegend mit schweren Megalithen. Nach einem Lunch im Dorf fuhren wir wieder zurück nach La Paz. Auf dem Rückweg über’s Altiplano verwandelte sich der starke Regen in noch stärkeren Graupel. Die gesamte Straße war von einer eisigen weißen Schicht überzogen. Ein kurzer Gedanke an das winterliche Deutschland drängte sich auf. Und in wenigen Stunden würde auch schon meine zeitweilige Reisebegleitung aus Deutschland landen.

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