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Trekking im Cañón del Colca

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Wir sind wieder in Arequipa angekommen und hundemüde. Gestern Morgen standen wir um 3 Uhr auf, um kurz vor 4 Uhr dann endlich abgeholt zu werden. Wir dachten schon, man hätte uns vergessen. Schließlich fuhren wir mit dem kleinen Mercedes-Bus in Richtung Reserva Nacional Salinas y Aguada Blanca, eine karge Gegend, in der man Alpakas sieht und die von hohen 5000er Bergen umgeben ist.

Die Busfahrt gestaltete sich für uns recht eisig. War der Bus nach Arequipa noch stehend heiß, so scheint man bei der Fahrt über 5000er gern die Fenster bis zum Anschlag geöffnet zu haben. Und alle Passagiere nahmen es gelassen hin. Wir bekamen für unsere Geduld sogar Decken ausgeteilt. Später erfuhren wir, dass der Busfahrer kein Coca mag und deshalb immer die Fenster offen hat. Nun gut – auch ne Möglichkeit. Ca. um 8 Uhr waren wir in Chivay, einer Kleinstadt auf ca. 3700 m Höhe, wo wir unser Frühstück einnahmen. Dieses war liebevoll mit typischen Mahlzeiten der Gegend als Buffet angerichtet. Was uns freute, mal alles rein vegetarisch und zu dem üblichen American Breakfast eine echte Wohltat.

Nach dem Frühstück fuhren wir weiter zum Cruz del Condor, ein Aussichtspunkt, von dem man aus in guten Zeiten im europäischem Sommer bis zu 35 Condore durch die Luft kreisen sieht. Da die Condore sich jetzt hauptsächlich in der Puno-Gegend aufhalten, konnten wir uns glücklich fühlen, überhaupt einen zu Gesicht bekommen. Just for the photo. Die wartende Menschenmasse versuchte man in der Zwischenzeit auszublenden.Ein kleiner Vorgeschmack auf Machu Picchu. Nach dem der Condor dreimal über unseren Aussichtspunkt gekreist war, verabschiedete er sich und wir konnten beruhigt weiterfahren – nach Cabanaconde oder zumindest zum Ortsrand. Dort wurden wir herausgelassen, diejenigen, die eine Zweitagestour planten. Wir waren acht. Neben uns wanderten nun ein brasilianisches und ein holländisches Pärchen sowie zwei dänische Mädels. Alle waren gut zu Fuß, so dass wir ein gutes Tempo im Abstieg hielten. Es waren 6 km bergab zu bewältigen auf 1000 m Höhenunterschied. Der Untergrund machte es einem nicht leicht, denn es war durch den Sand und die Steine sehr rutschig. Im Tal wartete eine grüne Oase während die Hänge 4000m steil emporstiegen. Der Abstieg ging ganz schön in Knie und Gelenke. Auf der anderen Seite des Canyons mussten wir nach ca. 3 h wieder aufsteigen, um zu unserem Lunchplatz zu gelangen, der sich in der Siedlung San Juan befand. Diese letzten Meter ab der Brücke, die den Fluss überquerte, begleitete uns eine Indiofrau, da unser Guide Ruth sich um eine etwas angeknackste Wanderin unserer Gruppe kümmerte. Leider verließ uns nun auch die Sonne. Wir schafften es noch halbwegs trocken zum Essensplatz, doch dann begann es in Strömen zu regnen. Nach dem Essen konnten wir nicht länger warten, da es schon 15 Uhr war. Also hieß es, Regencapes auspacken und den zweiten Teil der Wanderung schnell hinter sich bringen. Denn Genuss ist das natürlich nicht.

Um 18 Uhr erreichten wir Oase, ein Ort, der im sonst so steinigen Canyon durch seine satten Grüntöne herausstach Hier schliefen wir in einem einfachen Hostal. Der Regen ließ jedoch nicht nach und die Rucksäcke waren total durchgeweicht, so dass auch die Wechselwäsche total feucht war. Wir hofften nur, am nächsten Morgen nicht im Regen den Aufstieg starten zu müssen. Unser Ruf wurde erhört. Um 5 Uhr stiegen wir in unsere noch feuchten Sachen und begannen um 5.30 Uhr den Aufstieg. Heute standen 5 km für die Bewältigung von 900 Höhenmetern auf dem Programm. Mit fiel der Aufstieg leichter als der Abstieg, da er schmerzfreier verlief und knieschonend war. In 2 Stunden und 10 Minuten erreichte ich mit Lars den Gipfel. Dann ging es noch in den Ort Cabanaconde, wo wir nach dem Frühstück vom Bus abgeholt wurden. Im Frühstückrestaurant fiel Lars ganz tollpatschig eine Tasse zu Boden. Die Bedienung was not amused, wie ich gleich empfand. Später lauschte ich einer Konversation zwischen ihr und unserem Guide Ruth und merkte, dass sie Geld wollte. Lars wurde um 3 Soles ärmer.

Auf dem Rückweg machten wir mehrere Stops. Die Aussicht war überwältigend. schneebedeckte Gipfel, wo man hinschaut. In Chivay suchten wir noch die Hot Springs auf und gaben unseren strapazierten Muskeln ein bisschen Entspannungszeit. Nach dem Mittagessen in Chivay, welches wieder großartig war, fuhren wir nach Arequipa. Auf dem Rückweg passierten wir auch einen Punkt, der fast 5000m hoch war. Training für Bolivien. Die Höhenluft bekommt mir noch ganz gut. Mit viel Cocatee sind wir nun gerüstet für die Höhenluft Boliviens.

2 Kommentare

  1. Brueckner sagt

    Das habt Ihr ja ganz toll gemacht! Eure Reisebeschreibung gefällt uns richtig gut. Man kann sich Alles bildlich vorstellen, wenn man das liest!

  2. Ninette Brückner sagt

    Das muss ich aber auch mal sagen: supermäßig! Das hört sich auf alle Fälle nach Sport an. Mir hat übrigens auch der Coca-Tee geholfen, so dass ich keine Höhenprobleme hatte. Allerdings geht einem beim Hiken schon sehr die Pumpe.

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