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In der Spur, neben der Spur – Aktiv im Tannheimer Tal

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„Jetzt seid Ihr fit für Olympia.“ Dieses Urteil hört man gern vom Olympia-Zweiten. Und zugleich weiß ich, dass Papa vor 33 Jahren nicht ganz so viel falsch gemacht hat, als er mich auf meine kleinen orangen Plastikski mit Federzugbindung stellte, in der Hoffnung, damit eine Wintersportleidenschaft zu entfachen. Und tatsächlich kann man mich auch heute noch immer wieder mit schönen Winterlandschaften entzücken, die ich mit Langlaufski erobern kann. Was im Sommer das Kajak – wenn ich nur das Plätschern der Paddel höre und auf Augenhöhe mit dem Wasser bin, wo ich die Natur umso intensiver wahrnehme, ist im Winter der Skilanglauf durch verschneite Wälder, wo man nur das Knirschen der Ski hört und die eisige Luft spürt. Und genau solch eine Winterlandschaft haben wir in Tannheim entdeckt – so quasi, im kleinen Mekka für Skilangläufer.

Es ist mein erstes Mal in den Alpen und auch mein erstes Mal, das ich eine Skistunde nehme – und das bei einem, der meisterlich Ski fährt – Peter Schlickenrieder. In Vorbereitung auf den Ski-Trail Tannheimer Tal, der wieder vom 23. bis 26. Januar in Tannheim stattfindet, hält sich auch der prominente Teilnehmer bereits in der Gegend auf. Gemeinsam mit ihm gehen wir noch einmal Gleichgewichts- und Gleitübungen durch, die unseren in der Kindheit erlernten Laufstil verbessern sollen. Und tatsächlich fährt es sich noch einmal bewusster und leichter durch das hervorragende Loipennetz von der Sägerklause Richtung Vilsalpsee oder Zöblen und Schattwald. Besonders ersteres Ziel fasziniert durch die Landschaft. So führt die Spur von Tannheim immer der Vils entlang durch einen kleinen Wald über Wiesen bis an den Vilsalpsee. Links und rechts steigen die Berggipfel bis um die 2000 Meter in den Himmel empor und geben dem Vilsalptal einen besonderen Rahmen. Hier und da bewegt sich ein langes, weißes Pelztierchen, das flink in ein Loch verschwindet, wenn wir uns nähern. Immer wieder tauchen sie aus dem Nichts auf, die kleinen Wiesel.

Loipe in Tannheim am Morgen

Loipe in Tannheim am Morgen

Skistunde mit Peter Schlickenrieder

Skistunde mit Peter Schlickenrieder

Und über uns schweben die Ballons des Internationalen Ballonfestival Tannheimer Tal. 70 Heißluftballone fahren drei Wochen lang durch die Lüfte und lassen auch mich meinen Kopf immer wieder in den Nacken legen. Denn wo sieht man sonst schon z.B. fliegende Schweine? „Glück ab und gut Land“ und dann geht es 3.000 Meter hoch in den Himmel.

Internationales Ballonfestival Tannheimer Tal

Internationales Ballonfestival Tannheimer Tal

Internationales Ballonfestival Tannheimer Tal

Internationales Ballonfestival Tannheimer Tal

Ich habe bisher diese Gegend eher mit Alpinsport in Verbindung gebracht und lasse mich doch gleich eines Besseren belehren. 140 km Loipennetz stehen dem Sportler in der Regel zur Verfügung, leider ist dies aufgrund des Wetters aktuell etwas zusammengeschrumpft. Dennoch lässt es sich erahnen, weshalb das Tannheimer Tal schon mehrfach als Top Langlaufgebiet prämiert wurde. Im Sommer wandert man und fährt Rennrad und im Winter fährt man Ski oder wandert mit Schneeschuhen durch die Winterlandschaft.

Das tun auch wir, trotz etwas widriger Umstände, denn Neuschnee haben wir nur am ersten Tag, doch der schmilzt schon an den Folgetagen wieder unter Plusgraden dahin. Umso überraschter sind wir, dass die Loipen dennoch so gut funktionieren. Natürlich ist hier und da eine Vereisung und in Flussnähe fährt man durch kleine Pfützen, aber insgesamt ist es doch ganz ordentlich.

Kapelle neben der Loipe in Tannheim

Kapelle neben der Loipe in Tannheim

Vilsalpsee

Vilsalpsee

Schwieriger ist es mit unserer Schneeschuhwanderung, die wir mit einem der Jungholzer Bergsportführern zu ihrer Alp Äppele unternehmen. Andreas, unser Guide, entschuldigt sich gleich, dass die aktuellen Konditionen grenzwertig sind. Und natürlich erwartet man von einer Schneeschuhwanderung eben Schnee. Anders als die Loipen, die in Tannheim gut gehütet und gepflegt werden, finden wir nunmal in Jungholz die Kräfte der Natur vor. Dass die Bäume vom Eise und auch Schnee befreit sind, das ist uns sowieso klar. Aber es führt leider auch kein durchweg eingeschneiter Weg mehr zu unserem Ziel. Andreas gibt sein bestes, uns im dahingeschmolzenen Schnee noch ein winterliches Feeling zu bescheren – eine Mammutaufgabe! Wir scherzen: „Achtung, jetzt kommt der Winter“, wenn wir wieder durch ein Stück Tiefschnee mit unseren Schneeschuhen stapfen. Ein anstrengendes Erlebnis an der deutsch-österreichischen Grenze entlang, das umso mehr in die Beine geht, da uns schon drei Stunden Langlauf am Morgen gefordert haben. Die Schneeschuhe sind eigentlich einfach zu handeln und die eiserne Regel „Gehe vorwärts, nie zurück.“ gut zu merken. Aber dennoch zieht mich manchmal im Pappschnee ein unerwartetes Gewicht nach unten oder man stolpert bei der Überquerung eines Stacheldrahts.

Ausblick auf der Schneeschuhwanderung

Ausblick auf der Schneeschuhwanderung

Schneeschuh

Schneeschuh

Andreas versucht uns unterwegs Richtung Sorgschrofen Wege zu zeigen, die nur die Jungholzer Bergsportführer kennen. So stehen wir plötzlich vor einem Felsvorsprung und fragen ihn scherzhaft, ob wir darauf müssten. Ja, das müssten wir. Aber wir suchen natürlich mit unserer Ausrüstung nicht den kürzesten Weg. Von dem Fels haben wir einen wunderbaren Ausblick über die Berge. Wie muss das erst sein, wenn hier alles mit Schnee bedeckt ist, wenn man eine „richtige“ Winterwanderung macht? Wir schweben drei Tage zwischen Winter und Frühling. Und als wir ins Tal hinabwandern, fällt leichter Nieselregen. Es ist als ob uns das Wetter einen Knüppel zwischen die Beine werfen wollte, um einen Grund zu haben, zurückzukehren.

Felswand

Felswand

Älpele

Älpele

Doch solche Tricks haben wir nicht nötig. Den obligatorischen winterlichen Zuckerguss braucht das Tannheimer Tal nicht. Nicht umsonst nannte der Schriftsteller Ludwig Steub das Tannheimer Tal einst das „schönste Hochtal Europas“ – ein Spruch, der auf allen Prospekten und Karten glänzt. Da ich nicht so viele Hochtäler kenne, kann ich das nicht überprüfen. Aber schön ist es, das Hochtal. Und vor allem bietet es gute Bedingungen und eine traumhafte Kulisse für sportliche Aktivitäten. An unserer sportlichen Performance arbeiten wir noch, vielleicht klappt es dann auch irgendwann mit Olympia – zumindest als Zuschauer.

Auf unserer Reise werden wir unterstützt durch Tirol Werbung und TVB Tannheimer Tal. Alle Ansichten sind unsere eigenen.
http://www.allgaeueralpen.com

– Wenn Winter (ver)zaubern
Hotel Schwarzer Adler – Schlafen ihm schönsten Hochtal Europas
– Schifoan
– Auf den Gipfeln
– In der Spur, neben der Spur – Aktiv im Tannheimer Tal

 

 

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  1. Team Casa Ciclista – powered by Biehler on Tour 2014! Hier unsere vorläufigen Termine: Rennkalender 13.04. Triathlon Portocolom 21.04. Rund um Köln 26.04. Mallorca312 27.04. Tour d´Energie Göttingen 01.05. Eschborn – Frankfurt 29.06. Mondsee – Radmarathon 20.07. Radmarathon Tannheimer Tal Bremen – Challenge 24.08. Vattenfall Cyclassics 31.08. Ötztaler Radmarathon 07.09. Eddy Merckx Classic 03.10. Lila Logistik Charity Bike Cup Sollte ein Wunschrennen nicht dabei sein, findet man eventuell in der Team – Community weitere Mitfahrer!

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