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35 Stunden Istanbul – warum sich ein Stopover am Bosporus lohnt

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Da unten ist der Bosporus. Wasser rahmt die Stadt ein, deren Skyline wunderbar von den Minaretten und Kuppeln der großen Sultanmoscheen gezeichnet ist. Istanbul! Als ich im vergangenen Jahr auf dem Weg nach Aserbaidschan in Istanbul umsteigen musste, bereute ich beim Landeanflug und Start schon ein wenig, nicht einmal kurz in die belebten Straßen der 14 Millionen Metropole einzutauchen. Als ich nun auf meiner Reise nach Zentralasien wieder in Istanbul umsteigen musste, war mir klar, hier sollte ich dieses Mal einen Stopover einlegen. 35 Stunden um genau zu sein.

Hagia Sophia, Blaue Moschee, Taksim Meydani, Istiklal  Caddesi, Großer Basar, Ägyptischer Basar, Topkapi Palast, Galataturm – und noch genug Zeit zum Abhängen in den Cafés und Kneipen von Cihangir und für eine Bosporus-Bootstour. All das ist möglich in nicht einmal zwei Tagen.

1. Stopp: Taksimplatz

Nachdem wir unser Apartment in der Straße Kutlu Sokak nahe dem Taksimplatz bezogen haben, machen wir uns mit knurrigem Magen kurz vor 11 Uhr auf den Weg. Erste Mission: ein Frühstückscafé suchen.
Wir laufen etwas müde die Treppen von unserer Unterkunft hoch zum Platz, den fast jeder zumindest durch die Berichterstattung im Zusammenhang mit den Gezi-Park-Demos aus den Medien kennt. Auffällig ist das 1928 errichtete „Denkmal der Republik“, das an die Gründung der Republik Türkei im Jahre 1923 erinnern soll. An staatlichen Feiertagen finden hier Kranzniederlegungen statt. Heute stehen ein paar Blumenverkäuferinnen hier. Die meisten Passanten kreuzen jedoch nur den Platz, der ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt der Stadt ist. Der Name „Taksim“ rührt von einer Wasserverteilanlage her, die hier  Sultan Mahmud I. 1732 errichten ließ und damit das Ende einer von Norden kommenden 23 km langen Fernwasserleitung bildete. Ab 1950 wurde hier zwar kein Wasser mehr verteilt, dennoch kann man noch an den flachen Bauten die ehemalige Funktion erkennen. In den Reiseführern wird das symbolische Zentrum des modernen Istanbuls als uninspiriert und zubetoniert beschrieben – also nicht das Ambiente, in dem man gern frühstücken möchte. Dass mein Lonely Planet Istanbul nicht untertreibt, merken wir schnell. Schön ist anders und vor allem in Istanbul. Wir versuchen schnell den Kreisverkehr zu passieren, um den Weg in die Shoppinmeile Istanbuls, die Istiklal Caddesi, einzuschlagen.

2. Stopp: Istiklal Caddesi

Schnell folgt man den noch dem zaghaften Strom der Einheimischen, die auf Istanbuls berühmtestem Boulevard promenieren, shoppen oder Tee trinken. Mode- und Foodketten reihen sich in der einstigen Rue de Pera, wie die Istiklal Caddesi bis in die ersten Jahre der Republik hieß, aneinander. Die liebevollen Lädchen findet man eher in den Seitenstraßen. Doch wer bekannte Marken shoppen will, ist hier wohl richtig. Doch wir sind auf der Suche nach einem netten Café – zwischen all den Ketten. Die Auslage mit Süßspeisen im Schaufenster des Saray lockt uns dann doch. Und so kehren wir hier zum Frühstücken ein.

3. Stopp: Galataturm

Istanbul liegt am Wasser und auf Hügeln. Und so läuft man stets auf oder ab oder über eine Brücke. Was wir aus unserem Apartment schon kurz erspähten, wollen wir uns nun noch einmal nach dem Frühstück genau ansehen. Und so schlagen wir den Weg zum neunstöckigen Galataturm ein. Dieser wurde um 527 unter dem Byzantinischen Kaiser Justinian I. gebaut und wurde als Sichtungsturm genutzt. Im 14. Jahrhundert wurde er dann von den Genuesern als Christusturm errichtet und gehörte zu einer Festung, die zur Verteidigung der Unabhängigkeit der genuesischen Kolonie Galata gegenüber von Konstantinopel gebaut wurde. Das mit seinen 68 Metern einst höchste Bauwerk der Stadt hat inzwischen große Konkurrenz von den modernen Hochhäusern bekommen. Dennoch lohnt noch ein Besuch, wenngleich dieser gleich mit stolzen 25 TL zu Buche schlägt. Denn ein Fahrstuhl bringt einen hinauf in den Kopf des Turms, von wo man von 9 bis 20.30 Uhr einmal den 1348 erbauten Turm außen umrunden kann. Ein bisschen schwindelfrei sollte man sein und auch dem Gedränge standhalten. Man wird mit einem wahnsinnigen 360 Grad Panorama-Blick belohnt. Besonders entzückt bin ich von dem Blick hinüber nach Sultanahmet, wo die Minarette und Kuppeln der Moscheen aus dem engen Gassengewirr der Altstadt herausragen. Da will ich hin!
Bereketzade Mh., Galata/Beyoğlu

4. Stopp: Galatabrücke

Wir laufen zielstrebig hinunter zum Goldenen Horn, wenngleich zwischen der Autobahnbrücke Haliç Köprüsü und der Galatabrücke der Blick aufs Wasser etwas verstellt ist. Vielmehr fallen uns die monothematischen Läden auf, die sich Abschnittsweise den Straßenzug erobert haben. Mal sind es zig Lampenläden, dann wieder zig Handwerksläden, die die Tersane Cad säumen. Dann sind wir auch schon an der Brücke, die hinüber zu den İstanbulern Vierteln von Eminönü führt. Die heutige 484 Meter lange und wieder 42 Meter breite erstreckt sich über zwei Etagen. So befindet sich unter den Fahrbahnen eine Café- und Restaurantmeile. Fähren und Ausflugsschiffe liegen am gegenüberliegen Ufer und auch Restaurantschiffe. Besonders markant sind jedoch die Angler, die ihre riesigen Ruten ausgeworfen haben. Besonders zum Sonnenuntergang auf unserem Rückweg breitet sich eine besondere Atmosphäre über der Brücke aus. Das besondere Licht, die Möwen, das Wasser – das Ensemble ist unschlagbar.

5. Stopp: Türkischer Kaffee, Gülhane Park und Topkapı Palast

Bevor wir hinauf zum Topkapı Palast gehen, ist es noch einmal Zeit für einen türkischen Kaffee. Bei der alten Post stoppen wir und genießen, einfach mal sitzen zu können. Dann steuern wir den Gülhane Park an. Hier müssen wir den Menschenströmen nur folgen, die eines der Highlights der Stadt ansteuern, den Topkapı Palast. Dass wir bei 35 Stunden Abstriche machen müssen, war klar. Da wir an einem Wochenende hier waren und wir die Basare unbedingt am Samstag besuchen müssen, weil sie am Sonntag geschlossen sind, blieb nicht ausreichend Zeitfür den Besuch des Topkapı Palasts. Somit gingen wir nur bis zum Eingang. Mein Tipp, seid Ihr wochentags hier, schiebt die Basare auf den zweiten Tag, dann bleibt am ersten Tag ausreichend Zeit für den prächtigen Hof des Osmanischen Reichs, in dem vom 15. bis 19. Jahrhundert Sultane, Konkubinen, Dienern und Eunuchen lebten und arbeiteten. Bis zu 4000 Personen sollen es zu Hochzeiten gewesen sein. Man sollte schon 2-4 Stunden für den prächtigen Palastkomplex einplanen, um das höfische Leben kennenzulernen und das Geheimnis des Harems aufzuspüren.
www.topkapisarayi.gov.tr/en; Sultanahmet, Fatih; Museum Eintritt: 30 TL, Harem Ticekt 15 TL

6. Stopp: Hagia Sophia

Vom Gülhane Park sind es nur 200 Meter bis zu dem Wahrzeichen Istanbuls – der Hagia Sophia, der Hauptkirche des Byzantinischen Reiches. Hier mischen sich Straßenverkäufer unter die wartenden Touristen. Die Schlange ist schnell abgearbeitet – hinter dem Ticketschalter gilt es noch, eine Sicherheitskontrolle zu passieren. Den Haupteingang erreicht man über einen Hof. Dort führt das mit einem Mosaik verzierte Kaisertor in die innere und äußere Vorhalle, über die wir in den Hauptraum gelangen. Minutenlang stehe ich im Zentrum des Gebäudes direkt unter der mächtigen Kuppel des bedeutendsten Monument der Stadt, das nicht nur durch seine Schönheit besticht, sondern auch durch seine besondere Architektur, Geschichtsträchtigkeit und Religiösität. Nachdem der byzantinische Kaiser Justinian I. die Hagia Sophia erbauen ließ, wurde sie 537 als Kirche geweiht und 453 von Mehmet dem Eroberer in eine Moschee umgewandelt. Seit 1935 ist sie ein Museum. Leider wird der Blick durch ein riesiges Baugerüst an einem Teil der Kuppel etwas gestört. Gern hätte ich die gesamte Schönheit der 30 Meter breiten Kuppel erfasst, die bis 56 Meter in den Himmel ragt. Einst war sie mit Goldmosaiken bedeckt, später wurde sie mit Kalligrafien verziert. Das lichtdurchflutete Kirchenschiff ist von einer ungewöhnlichen Vielzahl an Fenstern gerahmt. Besonders markant sind die großen Rundschilde mit vergoldeten arabischen Schriftzeichen aus dem 19. Jahrhundert, die den Namen Gottes (Allah), Mohammeds und der Kalifen Ali und Abu Bakr zeigen. Immer wieder richtet sich meine Aufmerksamkeit auf diese Werke, die doch ein wenig vom Gebäude ablenken. Über eine Rampe am Nordende erreicht man die Emporen. In der Galerie lassen sich prächtige Mosaike aus dem 10. bis 13. Jahrhundert bestaunen. Auch hier ist viel Gold im Spiel. Am Ende hat man den besten Blick auf die nach Mekka weisende Gebetsnische.
Als wir die das letzte große Bauwerk der Spätantike mit seinem rötlichen Mauerwerk durch das Bronzetor durch den kleinen Hof der Taufkapelle verlassen, erklingt aus den Lautsprechern der umliegenden Minarette abwechselnd der Ruf des Muezzin. Ein Bauwerk mag noch so schön sein, aber die Erinnerung wird doch eher von diesen Momenten geprägt, die eine ganz unvergessliche Stimmung verbreiten.
www.ayasofyamuzesi.gov.tr, Sultanahmet Mh., Ayasofya Meydanı, Eintritt: 30 TL, Di bis So 9 bis 18 Uhr

7. Stopp: Blaue Moschee

Am anderen Ende des begrünten Sultanahmet-Parks liegt mit der Blauen Moschee die größte und prunkvollste Moschee Istanbuls. Über drei Etagen erheben sich die Kuppeln gen Himmel. Wir überbrücken die Gebetszeit mit einer kurzen Pause auf der Bank, um uns dann das Feuerwerk der Kuppeln und Minarette mal von innen anzusehen. Die Hagia Sophia ist eine Sache, ich selbst war von der aktiv-betriebenen Blauen Moschee noch mehr angetan. Allein die Stimmung im Hof ist überwältigend und bedächtig zugleich. Nur die Gläubigen dürfen die Blaue Moschee durch den Haupteingang betreten, Touristen haben über den Seiteneingang außerhalb der Gebetszeiten kostenlosen Zutritt. Vorausgesetzt man fügt sich der strengen Kleiderordnung. Ich trug eine lange Hose und ein Hemd mit Ärmeln, doch diese schienen der Einlasskontrolle wohl nicht lange bzw. züchtig genug zu sein. Also kam auch ich in den Genuss, wie all die anderen Touristen, die in Shorts und Tops angerückt waren, mir einen Umhang überzuwerfen. Das besondere an diesem wunderbaren osmanischen Architekturhighlight aus dem 17. Jahrhunderts sind die sechs Minarette, die bis dahin nur der heiligen Moschee in Mekka vorbehalten war. Das Problem des kleinen Skandals jener Zeit löste man schnell, indem die Moschee in Mekka ein siebtes Minarett erhielt. Eigentlich erwartete ich, im Innenraum nur noch blau zu sehen. Doch hier wechseln sich rote, creme und blaue Farbtöne gleichermaßen ab. Vielmehr stechen mir die riesigen Kronleuchter ins Auge. Warum nennen wir die Sultan-Ahmed-Moschee dann eigentlich Blaue Moschee? Wegen der blauen Iznik Fayencen-Keramik an den Wänden, die ein wenig vom roten Teppich die Show gestohlen bekommt. Touristen können bis zur Absperrung gehen und auch fotografieren.
Bei dem Besuch einer Moschee unbedingt auf angemessene Kleidung achten! Dabei sollten Schultern, Knie, Oberarme und bei den Frauen die Haare mit einem leichten Tuch bedeckt sein. An den Eingängen der großen Moscheen werden auch Umhänge und Tücher für Besucher bereitgestellt. Vor dem Betreten müssen die Schuhe ausgezogen werden. Es gibt Regale, in denen die Schuhe aufbewahrt werden oder man nimmt sich eine Plastiktüte und trägt die Schuhe darin bei sich. Für Touristen sind Moscheen nur außerhalb der Gebetszeiten und dem Freitagsgebet zugänglich.
www.sultanahmetcami.org; At Meydanı No. 7, 34122 Fatih

8. Stopp: Großer Basar und Ägyptischer Basar

Über 200 Basare soll es in Istanbul geben. Zugegeben, 35 Stunden sind hierfür zu knapp. Also konzentrieren wir uns auf die beiden Basare, die jeder unbedingt besucht haben sollte. Vorab schon einmal, wem das Feilschen gar nicht liegt, der sollte es uns gleich tun und die Basare kurz vor Feierabend aufsuchen. Zwischen 18 und 19 Uhr legte sich bereits eine gewisse Müdigkeit in die überdachten Gassen des 31.000 m² großen Areals. Aber Hand auf’s Herz, wer will einen Basar nicht authentisch mit all den Aufschwatzereien und netten Talks erleben? Wir hetzten also von der Blauen Moschee hinüber zum zu dem Großen Basar. Nicht nur die ca. 4000 Geschäfte haben einen Ladenschluss um 19 Uhr, sondern die Eingänge zu den überdachten Gassen sind dann ebenso verschlossen. Auch die Marktverkäufer haben sich natürlich einen freien Sonntag verdient. Wo bereits Mitte des 15. Jahrhunderts kräftig gehandelt wurde, sieht man heute auch viele Touristen auf der Suche nach günstigen Textilien, Schmuck oder Lampen. Das Ganze wird sogar noch vereinfacht, indem die Geschäfte nach Branchen sortiert sind, was man häufig auch an den Straßennamen erkennen kann.
Ein Stück weiter kommen die Genüsse auf ihre Kosten –im Ägyptischen Basar, Misir Çarsisi, türmen sich die Gewürze, Nüsse und getrockneten Früchte. Das orientalische Flair entfaltet sich hier schon in wenigen Minuten. Anders als auf dem Großen Basar ist es hier auch kurz vor Feierabend noch ziemlich geschäftig.
Der Gewürzbasar ist montags bis samstags von 8 bis 19 Uhr geöffnet. 
Der Große Basar ist montags bis samstags von 9 bis 19 Uhr geöffnet.

9. Stopp: Abendessen im hippen Cihangir

Cihangir ist in – Bars, Restaurants und Galerien reihen sich hier aneinander. Solch eine Blütezeit erlebte das Viertel schon einmal, als im 19. Jahrhundert vor allem Kaufleute, Diplomaten und reiche Ausländer hier lebten. Mit der Republikgründung zogen Botschaften weg, Läden machten dicht und Cihangir verkam ein wenig. Beste Voraussetzung, Künstler und Studenten anzuziehen. Und was darauf hin folgte ist der Lauf in jeder Großstadt – es entsteht ein kreatives Potenzial, Lädchen öffnen und plötzlich ist das Viertel wieder angesagt. Aus billig mach teuer. Es steht also außer Frage, dass wir in diesem Umfeld fündig werden, um nach dem langen Tag unseren großen Hunger zu stillen. Et voilà: Das kleine Restaurant Datly Maya gibt Dir das Gefühl, als würde Mutti selbst für Dich kochen und backen. Vor dem kleinen Restaurant steht ein Tisch, in der ersten Etage kann man aber auch wunderbar speisen und passiert zuvor noch die offene Küche mit Holzofen, aus dem auch meine leckere Pide stammt.
www.datlimaya.com, in der Türkgücü Caddesi 59

10. Stopp: Frühstücken im Café Journey

Auf der Suche, nach einem netten Frühstücks-Café stoßen wir erneut auf das hippe Viertel Cihangir. An der Akarsu Yokusu liegt das kreativ und stilvoll eingerichtete Café Journey, dass sich leckere Speisen – auch vegane und vegetarische – aus Bioprodukten auf die Speisekarte geschrieben hat. Das Café erstreckt sich über zwei Etagen und verfügt auch über Außenplätze. Eine umfassende Auswahl an verschiedenen Frühstücksoptionen lässt unser Herz höher schlagen.
www.journeycihangir.com, Akarsu Yokusu 21

11. Stopp: Bosporus-Tour

Zwischen Europa und Asien an den alten Holzvillen und osmanischen Palästen vorbeischippern – das gehört wohl auch zu den Dingen, die man in Istanbul gemacht haben sollte. Und da unsere Füße vom ersten Tag ohnehin müde waren und eine Erholung benötigten, kauften wir uns Tickets für eine ca. zweistündige Hop-on-Hop-off-Bosporus-Tour mit Denkur Avrasya. Wir konnten mittags nicht unweit von unserem Apartment am Kabataş Dock an Bord gehen. Für nur 15 TL hätten wir auch jederzeit aus- und wieder einsteigen können, ob in Beşiktaş (um das Naval Museum und den Yıldız Palace und Park zu besuchen), in Emirgan (um im sich im Park Emirgan Korusu zu erholen), in Küçüksu (um südlich der Fatih Brücke den Minipalast zu bewundern) oder in Beylerbeyi (um den Sommerpalast zu besuchen). Doch wir blieben einfach auf dem Boot und genossen den Fahrtwind und die schöne Sicht vom Wasser. Vier Touren gibt es täglich nachmittags, so dass man – sollte man doch mal von Bord gehen – eine Stunde später mit dem nächsten Boot zurückkehren kann.

12. Stopp: Cafémeile in der Akarsu

An der Akarsu Straße reihen sich Kneipen und Cafés aneinander. Und so kehren wir noch einmal zurück nach Cihangir, um uns im Café Smyrna vor unserem Abflug zu stärken. In einem ehemaligen Antiquitätenshop trinkt man hier seinen Kaffee, liest eine Zeitung oder trifft Freunde. Ich streune noch einmal durch die Straßen des Viertels, die trotz voller Cafés mit eine angenehme Ruhe ausstrahlen. Cihangir eignet sich wunderbar für einen Spaziergang, bei dem man ganz sicher immer wieder über eine Katze auf dem Bordstein, im Tür- oder Fensterrahmen trifft. In Cihangir findet man alles, nur auf der Suche nach einer Postkarte für Mama wurde ich hier nicht fündig.
Akarsu Caddesi 29

Was man sonst noch für einen Stopover in Istanbul wissen sollte:

Vor diesen ziemlich  ausgefüllten 35 Stunden mussten wir noch andere organisatorischen Dinge klären, um das Maximalste aus dem Kurzaufenthalt herauszuholen.

Dem Taksim Meydani ganz nah – Übernachten, wo andere leben

Wir suchten uns im Vorfeld ein Apartment über AirBnB – dieses sollte strategisch günstig liegen, damit wir gut zu Fuß unterwegs sein können und trotzdem alles in kurzer Zeit erreichen. Die Wahl fiel auf Beyoglu und zwar nah dem Taksimplatz. Dass wir von unserer kleinen Terrasse sogar einen wunderschönen Blick über den Bosporus haben würden, war noch eine großartige Überraschung on top.

Vom Flughafen in die Stadt

Der Atatürk International Airport liegt ca. 23 km westlich von Sultanahmet. Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln wie Metro und Straßenbahn erreicht man zwar auch die touristisch interessanten Viertel, doch das dauert seine Zeit. So nimmt man unter der internationalen Abflughalle die Metrolinie M1A, steigt in der Station Zeytinburnu in die Straßenbahnlinie T1 um, die über Sultanahmet und Eminönü nach Kabatas fährt. Von hier gelangt man mit der Standseilbahn zum Taksimplatz. Metro und Straßenbahn erreicht man durch ein Drehkreuz, hier benötigt man 4 TL zum Passieren.

Mit Havatas gibt es auch einen öffentlichen Shuttle Service, der alle 30 Minuten am Flughafen abfährt und 11 TL pro Person kostet. Die Fahrt zum Taksimplatz soll auch ca. eine Stunde dauern. (www.havatas.com/yolcuservisi/taksim-ataturkhavalimani.aspx)

Wir wollten möglichst auf dem schnellsten Weg unsere Unterkunft nahe dem Taksimplatz erreichen und so haben wir uns im Vorfeld mit der Buchung der Unterkunft schon einen Shuttle dazugebucht. Dieser hat verglichen zu den Taxen einen Festpreis – nur die Hinfahrt liegt bei 40 EUR, Hin- und Rückfahrt 70 EUR. Ein bisschen kleines Geld sollte man bereithalten, der Chauffeur wird nach Trinkgeld fragen. Unsere Fahrt vom Flughafen zum Apartment dauerte nur 30 Minuten, mit den Öffentlichen hätte die Fahrt irgendwo zwischen 60 und 90 Minuten gedauert. Ein Taxi kostet vom Flughafen zum Taksimplatz ca. 60 TL, je nach Dauer kann die Fahrt auch teurer werden.

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