Alle Artikel in: Brasilien

Corumba

Bonito Bonito – von Corumba in die schöne Stadt {DIARY}

Nach einer Nacht in der brasilianischen Grenzstadt trennten sich nun wieder die Wege von mir und Ninette. Die letzten 3 Wochen geht es nun allein weiter gen Süden. Corumba hat keinen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen außer “brütende Hitze”. Mein Kreislauf war schon so geschwächt von der erstickenden Luftfeuchtigkeit, da mussten wir auch noch in einem stickigem Dorm im HI-Hostel auf dem oberen Bett schlafen. Aber einen Swimmingpool hatte das Hostel wenigstens. Irgendwie machte Brasilien in den ersten Stunden keinen guten Eindruck auf mich. Ich bekam schnell das Gefühl, hier will ich wieder raus. Außer seltsame Fastfoodläden oder teurere Restaurants hat der Ort wenig zu bieten. Ach ja, da ist noch die schöne Lage direkt am Rio Uruguay. Aber auch den werde ich wohl weiter südlich noch im besseren Ambiente erleben. Den verschlafenen Ort verließen wir nun am Dienstag in getrennte Richtungen – Ninette nahm den Flieger nach Rio und ich den Bus nach Bonito. Während meiner zweistündigen Wartezeit auf dem Busbahnhof bemerkte ich, dass ich hier allein unter Brasilianern war. Corumba ist wohl nicht …

Santa Cruz, Bolivien

Gen Osten {DIARY}

Nun sind es schon wieder drei Tage her, dass wir von Samaipata mit den Sammeltaxi nach Santa Cruz gefahren sind. Ein bisschen vermisse ich die Ruhe und Entspannung, die dieses Kleinstädtchen in den Bergen ausstrahlte. Wahrscheinlich werde ich mich in den verbleibenden drei Wochen meiner Reise nirgends mehr so erholen können, sondern vielmehr von der aufgesogenen Ruhe zehren müssen. Denn nun stehen viele und vor allem lange Busfahrten an, die mich nach Buenos Aires bringen sollen. Zunächst aber verbrachten wir nun noch einen Tag karnevalfrei in Santa Cruz, was mir diese Stadt nicht näher brachte. So ganz leuchtet mir noch nicht ein, weshalb sich die Cruzeiros als die Edelbolivianer sehen. Die Stadt langweilt, und man kann einfach nichts unternehmen. So warteten wir mehr oder weniger auf unseren Abflug am Montagnachmittag gen Grenze. Der Abschied von Bolivien wurde noch gekrönt durch eine illustre Taxifahrt zum Flughafen. Nicht, dass unser Fahrer sich permanent auf das Lenkrad lehnte und man den Eindruck bekam, er sei kurzsichtig, wobei er bei Regenwetter eine Sonnenbrille trug. Er zog das Lenkrad immer …

Leticia

Dreiländereck – Wann fährt das nächste slow Boat nach Iquitos? {DIARY}

30. Dez. 2009 – Weihnachten ist vorüber, die Ruhe ist vorüber. Mehr Touristen reisen an. Uns zieht es weiter, denn die Zeit drängt. Am Morgen des 28. Dezembers machen wir uns wieder auf den Rückweg nach Tabatinga. Leider müssen wir das Camp schon früh morgens verlassen, da die uns begleitende kolumbianische Familie mittags ihren Flieger nach Bogotá bekommen muss. Der Weg sollte schneller gehen, als der Hinweg. Shortcuts führen uns wiederum durch enge Kanäle. Doch dieses Mal ragen Stämme in das Wasser. Das heißt Rückkehr und Umweg oder Motor kurz anheben und die Stämme überqueren. Unser Bootsmann entscheidet sich für letzteres und so wird die Rückfahrt nicht langweilig. Baumstamm für Baumstamm überspringen wir. Unser Bootsmann hat wahre Freude. Inzwischen in den Übermut gesprungen, übersieht er, dass uns ein Boot entgegenkommt. Das wäre beinah schief gegangen. Durch die frühe Abfahrt sitzen wir dann einen ganzen Tag in Leticia. Wir schlafen im alten Hostel von Gustavo, wurden aber erst zum neuen Haus gefahren, das sogar einen Swimmingpool hat. Dort können wir zumindest kurz ein paar Dinge mit …

Santa Rita

Im brasilianischen Urwald {DIARY}

28. Dez. 2009 – Nun verweilen wir seit dem ersten Weihnachtsfeiertag im brasilianischen Urwald. In Leticia und Tabatinga dauerten die Immigrationsangelegenheiten nach unserer Ankunft mit dem Flieger noch ca. 2 Stunden, bis wir endlich mit dem Boot in den Amazonas stachen. Der kolumbianische Immigrationsbeamte war um 14.30 Uhr natürlich zu Tisch und ließ besonders gern auf sich warten. Schon die Landung in Leticia war unbeschreiblich. Wie häufig habe ich mir genau dieses Gefühl vorgestellt, wenn ich in Büchern über den Amazonas las. Und nun sahen wir selbst aus der kleinen Luge die satte Natur, die nur noch aus dichtem Wald bestand und lediglich durch Flüsse durchschnitten wurde, den Fluss der Flüsse – den Amazonas. Dies war nun das Ziel meiner Träume, das Ziel meiner ganzen Reise. Dies hier sollte meine Erlebnisse auf dem Orinoco oder dem kleinen Misuahelli toppen. Ein hehres Ziel, das nur enttäuscht werden konnte. Denn Abgeschiedenheit sieht anders aus. Und nur und gerade die totale Abgeschiedenheit von jeglicher menschlichen Zivilisation oder zumindest der Glaube daran, die Illusion, abgeschieden zu sein, macht das Hocherlebnis …