Alle Artikel mit dem Schlagwort: Schwarzes Meer

Sozopol

Der Bademeister von Sozopol

Jeden Moment muss es kommen. Gespannt und doch auch übermüdet warte ich auf den Augenblick, in dem sich die goldgelben Felder in das türkisblaue Meer unter mir ergießen. Doch unser Flieger setzt schon zur Landung an, bevor ich das Schwarze Meer sichte. Stattdessen lösen ein paar Hochhauskomplexe von Burgas die Monotonie des Ackerbaus ab. Und dann erscheint es doch – erst erhasche ich kleine Seen und dann das Meer. Gelangweilt stehen fünf Störche wie ein Begrüßungskommando neben unserer Landebahn. Wir rollen bis zum Ende weiter, um zwischen zwei weißrussischen Fliegern einzuparken. Schnell wird der Zeiger der Uhr von 6 auf 7 Uhr morgens gestellt. Willkommen in Bulgarien. 40 Minuten von Burgas entfernt liegt der kleine Ort Sozopol. Es ist noch sehr früh an diesem Morgen und dennoch drückt die Neugier. Vorsichtig schleiche ich durch die Kopfsteinpflasterstraßen. Behutsam hebe ich meine Füße und dennoch schallt jeder Schritt. Dabei sollte es eher das Trappen der Pferde sein, das man hört. Doch die Kutschen warten an diesem frühen Sonntagmorgen noch geduldig auf Touristen. Genauso wie die alten Marmeladenverkäuferinnen auf …

Bulgarien, Golf

Sportlich im Bulgarien Urlaub

Das Wasser variiert seine Farbe im Morgenlicht. Dennoch kann es nicht mit dem glasklaren Wasser im grellblauen Hotelpool mithalten. Das Schwarze Meer spielt eher in der Liga der dunkleren Töne. Leicht kräuselt sich die Meeresoberfläche während am Horizont Himmel und Wasser eins werden. Die Sonne sticht gnadenlos vom Himmel. Keine Wolke, die hier Schutz bietet. Das übernehmen allenfalls die Thrakischen Felsen, die hinter unserem Hotel aus der Landschaft ragen. Ich lasse meinen Blick über das Meer schweifen – erhasche da draußen eine Reuse, dort ein Schiff. Möwen kreisen über den Hang. Das Zwitschern der Vögel hat den nächtlichen Gesang der Kröten abgelöst. Nach zwei Tagen in einem Familienhotel am Rande von Sozopol ist dies das beste Kontrastprogramm. Ich mag einsame Orte, an denen die Natur das Unterhaltungsprogramm übernimmt. Doch Ruhe heißt nicht gleich Stillstand. Und so suche ich mir für diese Tage Bewegung, die keine sportliche Höchstleistung abverlangt. Golf und SUP – Sportarten für die geistige Balance. In beiden bin ich ein Neuling. In Sachen (innere) Balance übrigens auch. Golfen wie ein Hund „Der Hund wackelt mit …

Dobrudscha Bulgarien

Roadtrip durch die Dobrudscha Bulgariens

Wir sind in der Kornkammer Bulgariens. Und das sieht man. Seit einer Stunde durschneidet unsere Straße endlose Felder, auf denen Mais, Erdbeeren und Getreide wachsen. Kleine Gruppen von Bauern hacken unter der brennenden Sonne auf die Erde ein. Nur ein Kopftuch dient den Frauen als Schutz. Dass diese Region noch vor einer Woche unter Wasser stand und mit einer der schlimmsten Überschwemmungskatastrophen zu kämpfen hatte, sieht man kaum. Auch die Orte liegen an diesem Morgen verschlafen unter dem wolkenlosen Himmel. In der Luft liegt ein zarter Duft aus Rosen und anderen Blumen, die die Straßen in den Dörfern zieren. Fast meint man, hier im Nordosten Bulgariens an der rumänischen Grenze das Korrektiv zu den Bettenburgen von Goldstrand und Albena gefunden zu haben. Dass es die Ruhe vor dem Sturm sei, stört mich dabei nicht. Denn in vier Tagen werden Tausende Menschen auf der Klippe der Kalksteinkliffs von Kamen Bryag ihre Zelte aufschlagen und in den Sommer hineinfeiern. July Morning nennt man dieses bulgarische Hippie-Ritual. Dies sei noch ein schönes Überbleibsel aus dem Sozialismus, betont unser …

Unterwegs in der Dobrudscha

Schwarzes Meer mit schwarzem Humor

Die Vorfreude war nach der achtstündigen Fahrt in der spätsommerlichen Hitze quer durch Rumänien längst verflogen. Wir hätten es mit Siebenbürgen und Bukarest auch gut sein lassen können. Doch irgendwie hat sich seit meiner Schulzeit eine Gegend tief in mein Bewusstsein eingefräst. Ich konnte nicht nach Rumänien reisen, ohne das „Ende der Donau“ gesehen zu haben, dort, wo die Donau dreiarmig wird und sich in das Schwarze Meer ergießt. Der „Amazonas Europas“ – zumindest mit einer Spur östlicher Fantasie. Die letzten 100 Kilometer waren von besonderer Tristesse und Müdigkeit geprägt. Wer üppige Natur als Ankündigung des Naturhighlights ersehnt, bekommt osteuropäischen Ackerbau geboten. Kein Baum, der Schatten spenden könnte. Und in der Ferne blitzt kurz einmal das Meer auf und mit ihm die Hoffnung. Wie eine Fata Morgana erscheinen plötzlich die Hochhäuser, die sich gen Himmel strecken – Tulcea, unser Ziel. Wir checken so geschwind in den nächsten rumänischen Hotelkomplex ein, wie ich sonst vor solchen Gebäuden reiß aus nehme. Es soll ja nur für eine Nacht sein, denn unser wahres Ziel liegt weiter östlich – …

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Constanta mit VIP Obsession und Erotic Massage {DIARY}

Der Morgen beginnt früh. Um 6.50 Uhr fuhr die Diana, das Schiff, wieder ab. Wir eilten zum Hafen, nicht ohne unseren Gastgeber zu verabschieden. Nachdem die ganze Nacht sein Fernseher lief, scheint er trotzdem einen guten Schlaf gehabt zu haben und steht zum Abschied am Tor, wie es sich gehört, um wieder ein kräftiges Salut mit auf unserem Weg zu geben. Der alte Mann ist uns in den zwei Tagen wirklich ans Herz gewachsen. Wie er uns am Abend noch einmal einen Teller mit Reis, Gemüse (aus dem Eigenanbau) und leider Fleisch vorbeibrachte, mit zwei Gabeln, war rührend. Inzwischen wissen wir auch, wie sich sein Domicil nennt –Complex Turistic Delta. Klingt groß und ist doch so klein. Aber irgendwie sympathisch. Zeitgleich zu unserem Schiff boardet auch das vielfach größere Navromschiff, das heute ebenso nach Tulcea ausläuft. Somit ist viel Hektik auf dem kleinen Steg. Es liegt noch Kühle in der Luft. Die Scheiben des Bootes sind völlig beschlagen. Über dem Wasser steigt Nebel auf. Eine Szenerie, wie sie an die Abfahrt am Amazonas erinnern könnte. …

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Hängen gelassen im Donaudelta {DIARY}

Am Abend suchen wir eine geschäftstüchtige Person, die uns für 2 Stunden morgen das Donaudelta zeigen soll. Eine Bootstour zu finden, sollte einfacher sein, als eine Unterkunft, denn immerhin gibt es zu diesem Angebot wesentlich mehr Schilder mit der Aufschrift Barca in den bunt bepflanzten Vorgärten. Das Handy wollen wir nicht gleich zücken, also fragen wir erst einmal herum – beispielsweise Jugendliche an einem Verkaufsstand am Hafen. Sie könnten jemanden organisieren, heißt es. Während Lars mit den Jungs im Gespräch bleibt, lerne ich einen älteren Herren aus Deutschland kennen. Er sucht das Gespräch, hat auch noch ’nen anderen älteren rumänisch sprechenden Herren bei sich, so dass die Beantwortung meiner Frage tatsächlich vielversprechend sein könnte. In der Dorfkneipe hilft mir nun dieser Herr beim Dolmetschen. Sprachkenntnisse hier sind tatsächlich alles. Die Thekenkraft zückt einen Zettel mit einer Telefonnummer, wie soll es anders sein, die ich anwählen soll. Dies sei ein ausgewiesener Mann für Bootstouren. Derweilen kehrt Lars zurück in den Biergarten. Er hatte ein nettes Gespräch mit dem jungen Bootsmann, doch der Preis erscheint uns zu …