Alle Artikel in: Kolumbien

Bogota

Flugtag {DIARY}

Unsere Nacht war kurz. Um 1.50 Uhr klingelte der Wecker, 20 Minuten später holte uns das „Taxi“ zum Flughafen ab. Das Taxi, das keins war, wurde wohl eher von einem guten Freund des Hostels gesteuert. Dieser war so nervös, dass er beim Einladen unserer Rucksäcke geradezu auf  das vordere Auto rollte. Aber es ist nachts, dunkel und es störte niemanden. Die Straßen Manaus’ waren total leer um diese Zeit, was man vom Flughafen nicht behaupten kann. Dieser scheint nachts so richtig aufzublühen – und so konnten wir um 2.30 Uhr uns erst mal in Ruhe ein Käsebällchen mit Kaffee genehmigen, denn alle Shops haben zu diesen unüblichen Zeiten hier geöffnet. Um 5.30 Uhr hoben wir ab mit COPA – gen Panama. Dort stiegen wir um und recht schnell ging es auch schon weiter nach Bogotá. Es war 11 Uhr, als wir die kolumbianische Hauptstadt wieder erreichten – ein zweites Mal auf dieser Reise. Nicht nur der Flug ging schnell, sondern auch das Prozedere an der Immigration und dem Gepäckband, was man jedoch von der Taxifahrt …

Amazonas

Das Boot, das früher ablegt {DIARY}

Das Abenteuer beginnt schneller als erwartet. Um ca. 15 Uhr erreichen wir Leticia. Der Landeanflug ist bereits wie vor zwei Jahren spektakulär. Weit und breit sieht man nur sattes grün – keine Häuser, keine Zivilisation. Und dann zur Rechten schlängelt sich erst klein in der Ferne, dann immer näher und größer der Amazonas entlang. Links von uns leuchtet ein Regenbogen. Der einzige Farbklecks in dem monotonen Grün. Der Urlaub beginnt da, wo man die Treppe vom Flugzeug heruntertritt und gegen eine schwüle Wand läuft. Jetzt ist man wirklich weg. Amazonasgebühr begleichen, Gepäck schnappen und ein Taxi nehmen. Dieses Mal leisten wir uns etwas mehr Luxus im Amazon B&B. Süße Hütte, üppiger Garten und viel Ruhe. Nur das teure Ambiente wissen wir fast nicht zu nutzen. Geplant waren zwei Nächte – etwas Erholung vor der strapaziösen Bootstour. Doch meist kommt doch alles anders. Schuld ist unser Tuk Tuk-Fahrer, den wir mitten in Leticia anhalten, um uns eben mal zum Hafen Tabatingas zu fahren. Gut, Hafen ist nicht gleich Hafen. Und so klären wir schnell das Missverständnis …

Bogota2-640x270

Bogota again

Ob wir es wohl dieses Mal schaffen? Eigentlich steht dem ganzen nichts im Wege. Wir haben ein Hin- UND Rückflugtickt nach und aus Bogota. Aber ein komisches Gefühl schwingt mit, als wir wieder in Tegel sind, um kurz vor 6 Uhr am Sonntagmorgen. Die Schlange am Air France Schalter ist schon immens und wird nur sehr schleppend abgearbeitet. Aber pünktlich geht die Maschine dennoch in die Luft. Da kann sich Iberia mal ne Scheibe abschneiden. Landeanflug auf den Pariser Flughafen – Charles de Gaulle. Von oben sieht Frankreich wie Deutschland aus, aber im Flughafen gibt es dann doch einen erheblichen Unterschied. Chaotischer könnte man das Sicherheitsprozedere nicht organisieren. Zunächst gibt es nur zwei Passkontrolleure für mehrere gerade angekommene Maschinen. Endlich hat man diese Schlange passiert, steht man vor einer neuen, noch längeren Schlange, obwohl – eine Schlange wäre uns ja noch recht gewesen, aber es waren vier oder mehr. Ein Herr schaute auf die Tickets und wies ein. Wir kamen, wie wir später merkten, in die längste Schlange. Da wir noch eine Stunde bis zum …

P1080062-670x270

Abschied von Bogotá

Die letzten zwei Tage meiner Reise – wie soll man die verbringen, was soll man machen? Ich hatte mir einiges vorgenommen und konnte doch nur die Hälfte umsetzen. Denn eines hatte ich nicht berücksichtigt, dass am Sonntag Wahltag sein würde und seltsamerweise Museen dadurch geschlossen waren. Am Samstag jedoch ging mein Plan auf. So wollte ich natürlich neue Ecken der Stadt kennenlernen und dazu zählt die schickere Zona Rosa im Norden der Stadt. Als ich mittags einen Bus nehmen wollte und an der Cra. 7 wartete, baute sich selbstbewußt eine Bettlerin auf – rechte Hand ausgestreckt, in der linken Hand hielt sie eine geöffnete Wasserflasche. Wie zynisch wäre es gewesen, ihr zu sagen, dass Wasser sei zum Trinken gedacht.Denn was sie statt dessen damit vorhatte, war weniger nett, aber vielleicht in der Armut auch einfach eine Verzweiflungstat. Sie wollte Geld, das sagte ihre rechte Hand bereits, doch gab sie der Forderung noch mit Worten Nachdruck. Als Ausländer kann man ja immer schnell sagen, man verstehe nicht, aber ihr war natürlich klar, dass jeder diese Gestik …

Bogotá

Von B to B – Buenos Aires nach Bogotá {DIARY}

Gestern bekam ich einen Vorgeschmack auf meine Heimreise. So verbrachte ich 14 Stunden auf Flughäfen. Man wies mich bei GOL ja inbrünstig darauf hin, 3,5 Stunden vor Abflug am Airport zu erscheinen. Dabei will ich ja nicht nach Israel fliegen. Das hätte um 3 Uhr nachts bedeutet. Da mir das doch etwas zu übertrieben erschien, bestellte ich lediglich mein Taxi für 3 Uhr. Als ich aufstand, gesellten sich die zu Bett Gehenden zu mir ins Bad. Seltsam, was um 3 Uhr nachts noch so los ist in einem Hostel. Am Airport ging es um 3.45 Uhr nicht weniger geschäftig zu. Als ich den GOL-Schalter erblickte, glaubte ich meinen Augen nicht zu trauen. Die paranoiden Warnungen des GOL-Personals schienen gefruchtet zu haben. Jedenfalls bei den zahlreichen Brasilianern und Argentiniern, die mit mir den Flug nach Sao Paulo antreten wollten. Eine riesige Schlange fand ich schon 2,75 Stunden vor Abflug vor. Da macht GOL die Reisenden heiss und selbst sind sie so früh noch nicht auf den Beinen. Um 4 Uhr kam das Bodenpersonal im gemächlichen Schritt …

Leticia

Dreiländereck – Wann fährt das nächste slow Boat nach Iquitos? {DIARY}

30. Dez. 2009 – Weihnachten ist vorüber, die Ruhe ist vorüber. Mehr Touristen reisen an. Uns zieht es weiter, denn die Zeit drängt. Am Morgen des 28. Dezembers machen wir uns wieder auf den Rückweg nach Tabatinga. Leider müssen wir das Camp schon früh morgens verlassen, da die uns begleitende kolumbianische Familie mittags ihren Flieger nach Bogotá bekommen muss. Der Weg sollte schneller gehen, als der Hinweg. Shortcuts führen uns wiederum durch enge Kanäle. Doch dieses Mal ragen Stämme in das Wasser. Das heißt Rückkehr und Umweg oder Motor kurz anheben und die Stämme überqueren. Unser Bootsmann entscheidet sich für letzteres und so wird die Rückfahrt nicht langweilig. Baumstamm für Baumstamm überspringen wir. Unser Bootsmann hat wahre Freude. Inzwischen in den Übermut gesprungen, übersieht er, dass uns ein Boot entgegenkommt. Das wäre beinah schief gegangen. Durch die frühe Abfahrt sitzen wir dann einen ganzen Tag in Leticia. Wir schlafen im alten Hostel von Gustavo, wurden aber erst zum neuen Haus gefahren, das sogar einen Swimmingpool hat. Dort können wir zumindest kurz ein paar Dinge mit …

Zipaquira-640x270

Verfahren: Heiligabend in Bogotá

23. Dez. 2010 – Endlich zurück. Ich gebe Bogotá eine zweite Chance und entscheide mich gegen das Sue. Ich schlafe im Fatima. Das Zimmer ist nur unwesentlich heller und größer. Schnell begebe ich mich wieder auf die Straßen Bogotás, wo ich auch prompt in eine Bekannte laufe. Wir waren eh verabredet, aber umso schöner ist es, wenn man sich in einer fremden Stadt zufällig begegnet. Nach langen Plauschen und einigen Fruchtsäften, suche ich noch das Botero Museo auf. Hier sind nicht nur Stücke von Botero zu sehen, sondern auch Picasso, Miro, Cezanne etc. Die gemeinsame Suche nach einem geöffneten Lokal stellt uns noch einmal vor eine besondere Herausforderung. Der morgige Feiertag scheint seine Fühler auszustrecken. So bleibt uns nur eine Bar. Und im Handumdrehen quatschen wir uns in den Heiligabend. Und was gehört zu solch einem Tag? Kirchen. Wir entschließen uns heute für einen Ausflug nach Zipaquira, wo wir die berühmte Salzkirche besichtigten. Nicht einmal 1,5 Stunden von Bogotá entfernt mit dem Transmilenio und einem Kleinbus erreicht man die Kleinstadt, die mehr als nur die …

Cartagena1-640x270

Warmer Regen in Cartagena

22. Dez. 2010 – Den Tag verbringe ich heute im modernen Teil der Stadt. Ich nehme einen Bus nach Laguito und laufe von dort zum Strand von Castillogrande. Ich glaube es zumindest, denn nachdem ich immer mehr Leute den Bus verlassen sehe und am Ende allein darin sitze, entschließe ich mich irgendwo im nirgendwo zum Aussteigen. Ich habe kein Gefühl, wo ich tatsächlich bin und eine Karte liefert auch keiner meiner drei Kolumbienreiseführer. Es ist mein Geburtstag und so glaube ich an göttlichen Beistand, denn schließlich befinde ich mich ja nicht gerade in der ärmsten Gegend der Stadt. Ich irre umher und finde intuitiv die Karibik. Ok, Karibik ist zwar etwas anderes, aber bei den Temperaturen nimmt man auch Mitschwimmer wie Tüten, Tampons und Kondome in Kauf. Der Blick fällt direkt auf die gegenüber liegende Insel Tierrabomba und den Hafen von Cartagena. Dreht man sich, sieht man ein Meer an Hochhauskomplexen, die wohl vornehmlich als Hotel und Ferienwohnungen dienen. Auf dem Rückweg laufe ich zunächst den gesamten Strand von Bocagrande entlang, trotz Blasen an den …

Cartagena2-640x270

Cartagena – die karibische Perle im Norden

21. Dez. 2009 – Zunehmend kämpfe ich mit der Hitze. Denn Kulturprogramm bei diesen schweißtreibenden Temperaturen ist weniger angenehm. Am Sonntag kam ich nach 4,5 stündiger Fahrt entlang der Meeresstraße in Cartagena an. Übernachte wie wohl die meisten Individualtouristen in Getsemani, wo jedes zweite Haus eine Übernachtungsmöglichkeit bietet. Das Stadtviertel ist sehr lebhaft. So ertönt scheinbar aus jedem Haus eine andere Musik, die durch den Verstärker gejagt wird. Meist bewegt sich diese aber im Salsabereich. Hinzu kommt eine Geräuschkulisse von Autos und Hundebellen. Mir gefällt das Viertel mit den niedrigen bunten Häusern recht gut. Eher ein Handwerks- und Touristenviertel. Das historische Zentrum sehe ich mir dann heute an. Diese Häuser sind meist zweistöckig, bunt, mit schönen Holzbalkonen und bepflanzten Hinterhöfen. Nahezu jedes koloniale Herrenhaus bietet sich als Fotomotiv an. Dazwischen Kirchen und begrünte Plazas, die zum Verweilen einladen und bei der Hitze der rettende Anker sind. Die Altstadt ist von einer Mauer umgeben, auf der man ebenso entlanggehen kann. In der prallen Sonne mag man dies aber nur für wenige Meter tun. Am späten Nachmittag …

Taganga-640x270

Taganga – wenn der Fussball tanzt

Zwei Tage Taganga liegen vor mir. In einer netten kleinen Unterkunft treffe ich auf sympathische Reisende und einen angenehmen abendlichen Gesellen – den Hauskater. Auch draussen an den Safttheken findet man immer einen Plausch. Der kleine Fischerort erscheint in der Vorweihnachtszeit im Zusammenspiel mit dem einkehrenden Wochenende nicht mehr so klein. Der Boom scheint erst zu starten, denn überall wird gebaut und verkauft und vermietet. In spätestens einem Jahr wird sich Taganga einer gewaltigen Strandpromenade erfreuen, denn das scheint gerade ein Großprojekt zu sein. Aus allen Ecken schallt Musik. Selbst zum morgendlichen Fußballspiel ertönt Cumbias und Bachata. Dies sollte man mal in Deutschland einführen. Der Weg zu den nächsten Stränden führt entweder über Boot oder über steile, schmale Pfade auf den Klippen. Mit Höhenangst ist der Weg zu den nahe gelegenen Stränden eine Herausforderung, die dann ein wenig Enttäuschung in sich birgt, wenn man das Ziel mit dem Tayrona NP vergleicht. Aber eine Erfrischung bei den tropischen Temperaturen ist dieser Walk allemal. Die Strände in den Buchten sind voll. Tauchen wäre wohl die Ruhe bringendere …