Alle Artikel mit dem Schlagwort: Brasilien

Amazonas, Mädchen

Unser Weg auf dem Amazonas {DIARY}

Ein Papageienkonzert war es, was uns auch am nächsten Morgen nach dem ausdauernden Hahnengeschrei in den Tag wog. Und mit den Papageien kam auch der zu erwartende Regen. Urwaldtauglich war er allemal. Anstatt bei einem normalen morgendlichen Schauer zu bleiben, richtete er sich in seinem Tun ein und wurde zu einem festsitzenden Dschungelregen, der alles niederprasselte. Ein gutes Frühstück im überdachten Teil des Gartens war der letzte Komfort, den wir uns leisteten. Wir waren mit unserem Tuk Tuk Fahrer um 8 Uhr verabredet, um die notwendigen Behördengänge zu erledigen, ohne die unsere Bootsfahrt auch ein reiner Traum geblieben wäre. Die Zeit hatten wir gegen uns – leider vor allem durch die Zeitverschiebung, die mir immer unnötiger erschien – in einem Ort, der trotz zweier Nationalitäten doch ein zusammengewachsener war. Um 10 Uhr sollten wir am Boot sein. Um 12 Uhr würde es ablegen. Die Immigration öffnete nicht um 8 Uhr wie angekündigt, alles andere wäre auch ein Wunder gewesen. So warteten wir – einer ungeduldig, der andere geduldiger – am Flughafen. Zuvor waren wir durch den …

Amazonas

Das Boot, das früher ablegt {DIARY}

Das Abenteuer beginnt schneller als erwartet. Um ca. 15 Uhr erreichen wir Leticia. Der Landeanflug ist bereits wie vor zwei Jahren spektakulär. Weit und breit sieht man nur sattes grün – keine Häuser, keine Zivilisation. Und dann zur Rechten schlängelt sich erst klein in der Ferne, dann immer näher und größer der Amazonas entlang. Links von uns leuchtet ein Regenbogen. Der einzige Farbklecks in dem monotonen Grün. Der Urlaub beginnt da, wo man die Treppe vom Flugzeug heruntertritt und gegen eine schwüle Wand läuft. Jetzt ist man wirklich weg. Amazonasgebühr begleichen, Gepäck schnappen und ein Taxi nehmen. Dieses Mal leisten wir uns etwas mehr Luxus im Amazon B&B. Süße Hütte, üppiger Garten und viel Ruhe. Nur das teure Ambiente wissen wir fast nicht zu nutzen. Geplant waren zwei Nächte – etwas Erholung vor der strapaziösen Bootstour. Doch meist kommt doch alles anders. Schuld ist unser Tuk Tuk-Fahrer, den wir mitten in Leticia anhalten, um uns eben mal zum Hafen Tabatingas zu fahren. Gut, Hafen ist nicht gleich Hafen. Und so klären wir schnell das Missverständnis …

Puerto Iguazu

Ein wasserreicher Tag – auf dem Weg von Brasilien nach Argentinien {DIARY}

Am Donnerstag sollte um 14.30 Uhr unser Bus nach Dourados abfahren. So war noch etwas Zeit, um zum 7 km entfernten Balneario Municipal zu radeln. So schnappten Peter und ich uns Räder und waren noch vor den Menschenströmen am Rio Formosa. Dort besorgten wir uns wieder Schnorchelausrüstung und sprangen in das angenehm erfrischende Nass, um uns den Fluss hinunter treiben zu lassen. Was man hier zu sehen bekam, waren nahezu ausschließlich Pirapitangas. Aber die gab es gleich in Massen. Sie sprangen sogar hoch, wenn man Früchte über das Wasser hielt. Mittags radelten wir wieder in der schwülen Hitze zurück. Wir hatten eine Check-out Verlängerung bekommen, so dass noch bis 1:30 Uhr Zeit war, um den Rucksack zu packen. Unser Bus fuhr pünktlich los. Anders als erwartet saßen noch sechs weitere Touristen im Bus – aus Australien und England. Ich wusste nicht, dass diese Strecke so beliebt sei. Um ziemlich genau 20:30 Uhr erreichten wir Dourados. Der Busbahnhof hatte nicht viel zu bieten. Die Schalter waren geschlossen und draußen gab es ein paar Bänke. Aber Hauptsache …

Corumba

Bonito Bonito – von Corumba in die schöne Stadt {DIARY}

Nach einer Nacht in der brasilianischen Grenzstadt trennten sich nun wieder die Wege von mir und Ninette. Die letzten 3 Wochen geht es nun allein weiter gen Süden. Corumba hat keinen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen außer “brütende Hitze”. Mein Kreislauf war schon so geschwächt von der erstickenden Luftfeuchtigkeit, da mussten wir auch noch in einem stickigem Dorm im HI-Hostel auf dem oberen Bett schlafen. Aber einen Swimmingpool hatte das Hostel wenigstens. Irgendwie machte Brasilien in den ersten Stunden keinen guten Eindruck auf mich. Ich bekam schnell das Gefühl, hier will ich wieder raus. Außer seltsame Fastfoodläden oder teurere Restaurants hat der Ort wenig zu bieten. Ach ja, da ist noch die schöne Lage direkt am Rio Uruguay. Aber auch den werde ich wohl weiter südlich noch im besseren Ambiente erleben. Den verschlafenen Ort verließen wir nun am Dienstag in getrennte Richtungen – Ninette nahm den Flieger nach Rio und ich den Bus nach Bonito. Während meiner zweistündigen Wartezeit auf dem Busbahnhof bemerkte ich, dass ich hier allein unter Brasilianern war. Corumba ist wohl nicht …

Leticia

Dreiländereck – Wann fährt das nächste slow Boat nach Iquitos? {DIARY}

30. Dez. 2009 – Weihnachten ist vorüber, die Ruhe ist vorüber. Mehr Touristen reisen an. Uns zieht es weiter, denn die Zeit drängt. Am Morgen des 28. Dezembers machen wir uns wieder auf den Rückweg nach Tabatinga. Leider müssen wir das Camp schon früh morgens verlassen, da die uns begleitende kolumbianische Familie mittags ihren Flieger nach Bogotá bekommen muss. Der Weg sollte schneller gehen, als der Hinweg. Shortcuts führen uns wiederum durch enge Kanäle. Doch dieses Mal ragen Stämme in das Wasser. Das heißt Rückkehr und Umweg oder Motor kurz anheben und die Stämme überqueren. Unser Bootsmann entscheidet sich für letzteres und so wird die Rückfahrt nicht langweilig. Baumstamm für Baumstamm überspringen wir. Unser Bootsmann hat wahre Freude. Inzwischen in den Übermut gesprungen, übersieht er, dass uns ein Boot entgegenkommt. Das wäre beinah schief gegangen. Durch die frühe Abfahrt sitzen wir dann einen ganzen Tag in Leticia. Wir schlafen im alten Hostel von Gustavo, wurden aber erst zum neuen Haus gefahren, das sogar einen Swimmingpool hat. Dort können wir zumindest kurz ein paar Dinge mit …

Santa Rita

Im brasilianischen Urwald {DIARY}

28. Dez. 2009 – Nun verweilen wir seit dem ersten Weihnachtsfeiertag im brasilianischen Urwald. In Leticia und Tabatinga dauerten die Immigrationsangelegenheiten nach unserer Ankunft mit dem Flieger noch ca. 2 Stunden, bis wir endlich mit dem Boot in den Amazonas stachen. Der kolumbianische Immigrationsbeamte war um 14.30 Uhr natürlich zu Tisch und ließ besonders gern auf sich warten. Schon die Landung in Leticia war unbeschreiblich. Wie häufig habe ich mir genau dieses Gefühl vorgestellt, wenn ich in Büchern über den Amazonas las. Und nun sahen wir selbst aus der kleinen Luge die satte Natur, die nur noch aus dichtem Wald bestand und lediglich durch Flüsse durchschnitten wurde, den Fluss der Flüsse – den Amazonas. Dies war nun das Ziel meiner Träume, das Ziel meiner ganzen Reise. Dies hier sollte meine Erlebnisse auf dem Orinoco oder dem kleinen Misuahelli toppen. Ein hehres Ziel, das nur enttäuscht werden konnte. Denn Abgeschiedenheit sieht anders aus. Und nur und gerade die totale Abgeschiedenheit von jeglicher menschlichen Zivilisation oder zumindest der Glaube daran, die Illusion, abgeschieden zu sein, macht das Hocherlebnis …