ENGLISH VERSION HERE
Vor genau einem Jahr stand ich am Khuvsgul See, der kleinen, mongolischen Schwester des bekannten Baikalsees und war so beeindruckt – vom kristallklaren Wasser, von den mit Lärchen bewachsenen Bergen, die sich im See widerspiegelten und der absoluten Ruhe und Einsamkeit. Ich wollte unbedingt die große Schwester kennenlernen, die sich jenseits der Grenze auf der russischen Seite befindet. Ich wollte nach Sibirien, die nächste Sommerreise sollte an den Baikalsee gehen.
Genau auf den Tag genau ein Jahr später sitze ich in einem Marschroutentaxi irgendwo auf der Strecke zwischen Irkutsk und Olchon. Ich habe die bequeme Bahn eingetauscht gegen einen unbequemen Minivan, der seine besten Tage längst hinter sich hat. Die besten Tage sollte ich noch vor mir haben, denn mein Herz fängt ganz plötzlich an zu glühen. Während wir über die etwas holprige Teerstraße fahren, entspannen sich meine Muskeln, vom Gesicht bis in die Füße. Jetzt beginnt Urlaub. Jetzt beginnt mal das Innehalten. Jetzt beginnt das Begreifen, wo ich wirklich bin. Ich halte es da wie Timmerberg, man braucht immer drei Tage, bis man endlich am Reiseziel angekommen ist. Bis auch der Kopf da ist, wo der Körper schon verweilt. Wie ist es aber bei einer Zugfahrt, bei der der Weg das Ziel ist? Die immer wenn man auch geistig gerade ankommen sollte, physisch schon längst ein Ziel weiter ist? Die Verarbeitung bleibt irgendwo auf der Strecke. Seit über einer Woche sind wir unterwegs und ich bin erst jetzt, als ich nicht durch eine Stadt hetze oder mich zu dem nächsten Stopp belese, einfach zum Schauen und Nichtstun verdammt. Und so sehe ich, wie die waldreiche Landschaft hinter Irkutsk plötzlich in eine mongolisch gleiche Steppenlandschaft übergeht, um später wieder waldbehangene Hügel hervorzuzaubern. Ich sehe wieder die süßen Siedlungen mit Holzzäunen, Holzhäusern und bunten Dächern. Ich belichte plötzlich wieder meinen mongolischen Film. Und jeden Moment kann es passieren, dass zwischen der welligen ocker-braunen Hügellandschaft und dem tiefblauen Himmel ein schimmerndes Türkis erscheint. Das Türkis hat einen Namen – es heißt Baikalsee.
Die Straße auf dem Festland ist nahezu durchweg geteert. Nur ein kurzes Stück gibt uns das Feeling der Mongolei zurück – hier bahnen sich gleich wieder zig verschiedene Fahrspuren ihren Weg durch den Sand. Wir kommen schneller voran als gedacht und der Fahrer soll mit seiner Zeitangabe recht behalten. Nicht einmal zwei Stunden benötigen wir bis zur Abfahrt von der Straße nach Katschug, nach einer weiteren Stunde sind wir am kleinen Hafen. Wir sehen gerade die letzten Passagiere an Bord gehen. Für unser Auto ist kein Platz mehr. Schnell kommt aber eine andere Fähre, die uns in Windeseile übersetzt.
Steile Hänge fallen in das glitzernde Wasser. Das muss das Paradies sein, was uns auf der anderen Seite erwartet. Zunächst gleicht auch die Insel Olchon eher der Steppenlandschaft in der Mongolei. Auf und ab windet sich die Straße über die karge, baumlose Hügellandschaft, die immer wieder gen Westen den Blick auf das türkisfarbene Wasser öffnet. Und plötzlich wie eine Oase in der Wüste mutet diese vor uns liegende Siedlung an – Chuschir. Die Palmen werden hier ersetzt von den Lärchen. Noch mehr Nadelbäume erwarten einen gen Norden und Osten – Olchon bedeutet nicht umsonst im Burjatischen „Wäldchen“, auch wenn man das auf den ersten Insel-Kilometern nicht glauben mag.
Auf 90 km Länge und 15 km Breite erstreckt sich eine Naturvielfalt, die uns vom ersten Augenblick umhaut. Der Hauptort der Insel, Chuschir, liegt ist ein verschlafenes Nest mit schönen Holzhäusern, das hauptsächlich in den Sommermonaten und im Frühling zum Leben erweckt wird, wenn die bescheidene Einwohnerzahl von knapp 1200 sich gefühlt verdoppelt. Neben Menschen findet man auch immer wieder Kühe auf den sandigen Straßen des Ortes, als sei es völlig normal, mitten im Ort rumzustehen. Neben ein paar Magasins (Einkaufsläden) gibt es hier nicht allzu viel – ein paar Radverleiher, viele Schilder, die Touren anbieten und ein heruntergekommener Hafen. Aber Chuschir muss weniger als Ort überzeugen, als vielmehr durch seine herrliche Lage und die Ruhe, die man hier findet. Manch einer tankt hier auch Kraft und erzählt uns von magischen Kräften, die hier wirken sollen.
Nachdem wir unsere Jurte bei Dascha und Sergej bezogen haben, suchen wir sofort eines der Highlights unweit des Ortes Chuschir auf: den Schamanenfelsen Mys Burchan. Steil ragen Felsen in das Wasser vom Maloje More, um dazwischen Platz für herrliche weiße Sandbuchten zu schaffen, an denen man auch hier und da eine Banja findet. Und einer dieser herrlichen Felsen ist dieser heilige Ort. Für uns ist er weniger heilig als einfach bezaubernd schön, vor allem im Zusammenspiel mit dem blauen Himmel, dem glitzernden Wasser und der weiß leuchtenden Bergkette auf der anderen Uferseite im Hintergrund.
Nach Olchon kommt man, um zu wandern, Rad zu fahren oder einfach am Strand zu liegen. Für Radfahren und Strand liegen entschieden wir uns auch gleich am nächsten Tag. An der Hauptstraße zentral gelegen findet man das „Multi-Center“ Nerpenok, das Internet Café, Souvenirladen und Radverleih in einem ist. Ein rothaariger Junge hat sich bestes Fachvokabular angeeignet und überzeugt mit einer hingebungsvollen Seriosität. Bis man das Rad wirklich in der Hand hält und losfährt, muss man sich zig Don’ts anhören und Zettel lesen bzw. unterzeichnen. Von der Sitzhaltung, bis über verbotene Gangkombinationen sowie Ratschläge, wie ich einen Berg hinunter zu fahren und ein Rad abzulegen habe, werde ich über das Handling eines Mountain Bikes wie ein Frischling belehrt. Vielleicht sollte der Kostja zuvor mal nach den Erfahrungen fragen. Dann erübrigt sich der Rest des Gesprächs. Letztendlich dauerte dies fast länger als meine eigentliche Sattelzeit.
Erst quälten wir uns über wirklich bescheidene Rillenwege durch Lärchenwälder, später durch eine Steppenlandschaft bis in den nächsten Ort namens Harancy, in dem wir dem Zauber des Strandes erlagen. Aus einer Rast am einsamen Sandstrand wurde ein erholsamer Nachmittag. Welle für Welle lauschten wir – ein Flügelschlag der Möwe folgte dem Kreischen, das von der vorgelagerten Felsinsel, die vielen Vögeln ein Zufluchtsort bietet, herüber schallte. Hinter dieser Insel ragen Gebirgszüge steil aus dem See, die die Tiefe des Wassers andeuten. Wäre es nicht der Baikalsee, müsste es ein Meer sein.
Ein Meer voller Tränen brach in der kommenden Nacht über uns herein, denn nach tagelangem Sonnenschein begann es zu regnen. Der Regen hörte pünktlich zum Tourbeginn um 9.30 Uhr auf, so dass wir mit unserem Fahrer Vasily, drei Polen und einer Amerikanerin zum Norden der Insel aufbrechen konnten. Zum Tourstart fragten wir, ob es neben dem Fahrer noch einen Guide gäbe, die Antwort war ein Infozettel in A6-Format, auf dem unsere sieben Stopps in Englisch notiert waren. Das zauberte ein Schmunzeln in unsere Gesichter. Zum Glück war Vasiliy sehr gesprächig und unsere polnische Begleitung mit bestem Übersetzertalent ausgestattet, so dass wir doch noch mehr als eine schöne Landschaft und den sieben Punkteplan vermittelt bekamen.
Der Weg in den Norden führt vorrangig durch Nadelwälder – auch bezüglich des Straßenzustands kann man durchaus von einem schlechten, ausgewaschenen Waldweg sprechen. Auf dem Weg hielten wir u.a. in der Peschanka Bucht bei einem ehemaligen Gulag für politische Gefangene, das 1956 geschlossen wurde und einst 400 Häftlinge beherbergte, die sich in ihrer Gefangenschaft mit Fischverarbeitung beschäftigten. Wenn man einem kühlen Tag wie heute auf dieser freien Sandfläche steht, bekommt man einen kleinen Eindruck von dem Leben in kälteren Jahreszeiten, in denen der Wind noch mehr pfeift und das Thermometer in den Keller fällt.
Am Ufer ziehen sich immer wieder Felsen in das Wasser – drei dieser Felsen, die eng beieinander stehen, ist eine Legende gewidmet und heißen Drei Brüder. Schamanische Kräfte scheinen noch immer am Werke zu sein, denn hier bläst ein entsetzlich kalter Wind der uns alle schnell ins Auto zurückdrängt. Als wir ganz im Norden am Choboy Kap ankommen, scheint der Himmel es endlich gut mit uns zu meinen. Die geschlossene Wolkendecke definiert sich immer mehr zu einzelnen Wolken, die auseinander ziehen. Wir wandern ein wenig auf dem Kap entlang und werden mit wahnsinnigen Ausblicken auf die Felsvorsprünge belohnt. Choboy bedeutet im Burjatischen „Zahn“ und genauso ragt dieser Fels aus dem Wasser. Zu jedem interessanten Felsen gibt es auch gleich eine Legende und so ist auch dieser Fels eigentlich eine verzauberte Frau. Erst wenn Neid, Gier und Missgunst von der Erde verschwinden, wird dieser Zauber gelöst.
Nach unserem kleinen Walk wartet Vasiliy schon am Feuer mit einer Suppe auf uns. Gestärkt geht es dann zum Kap der Liebe. Wünscht man sich ein Kind, sollte man auf das Kap gehen – nimmt man den linken Weg, wünscht man sich einen Jungen, nimmt man den rechten ein Mädchen. An dieser Stelle sei nicht verraten, welchen Weg ich einschlug. Ganz im Norden findet man sich in der Steppenlandschaft der Mongolei wieder. Eine karge, wellige Hügellandschaft mit einzelnen Lärchen durchqueren wir in die östliche Richtung, um vor einem Waldhügel zu stoppen, um noch einen weiteren Hike nach Uzury einzulegen. Der Weg ist nicht weit, doch dafür um so steiler bergauf und dann bergab. Mein Kopf kapituliert bei dem Schmerz, der sich noch immer aus meinem Bein meldet. So fahre ich mit Vasily nach Uzury, während Lars mit der restlichen Gruppe den Hügel überwandert. An der Meteorologischen Station treffen wir uns eine Stunde später wieder.
Ich setze mich derweilen an den Steinstrand und beobachte die Möwen, bis von der Wiese ein paar Kühe zum Ufer trotten, um hier das frische Baikalseewasser zu genießen. Ein wunderbares Motiv! Gleich springe ich auf, um Fotos zu machen und werde gleich zum Halten gebracht. Denn hatte ich nicht mit dem Hüter der Herde gerechnet – ein kleiner, scharfer Straßenköder knurrte und sprang mich immer wieder an. Rückwärts stolperte ich Richtung Auto, doch der Köder wollte nicht von mir lassen. Meine Knöchel knickten und knackten im Schuh während ich den Hund einfach nicht zum Stehen brachte. Am Ende strapazierte ich meine Beine mehr am Strand als bei der ganzen Wanderung. Für Olchon muss man fit sein – denn hier findet man ein wahres Paradies für Outdooraktivitäten*. Oder zumindest die Outdoor-Klamotten sollte man überstreifen, denn die sind hier ein Muss. Dann kann man ja immer noch so tun als ob…
*Lazarett in Chuschir – bitte hier entlang.
Aus Jurte Nr. 3 auf Baschas und Sergejs Grundstück hört man es husten, schnupfen, stöhnen. Dort haben sich inzwischen zwei Deutsche ihr eigenes kleines Genesungsheim aufgebaut, um wieder auf Vordermann zu kommen. Am Anfang der Reise war es eine Sportverletzung**, die mich ein bisschen ausbremste. Inzwischen kam seit der Zugfahrt nach Jekaterinburg noch eine unangenehme Erkältung dazu, die in Krasnojarsk ausbrach. Von da an humpelte ich nicht nur, sondern die Nase lief und die Stimme kam nahezu zum Erliegen. Ruhe ist nicht ganz was für mich und schon gar nicht, wenn ich die Wander- und Radstrecken und das zum Schwimmen einladende Wasser vor der Haustür habe. Ich musste mich also zügeln und meine Unternehmungen wohldosiert angehen. Aber nicht nur mich hat es erwischt, sondern auch Lars. Seit wir Olchon erreichten, schleppt er irgendetwas mit dem Magen mit sich herum. Und so hört man die zwei kranken Deutschen aus Jurte Nummer drei stöhnen… Doch bald sollte es ihnen besser gehen, denn der Schamanenfels in unmittelbarer Nähe soll wahre Wunder bewirken.
** Anmerkung der Redaktion: Berlin, 1. Oktober 2013: Nun ist es amtlich. Mit gerissenen Muskelfasern ist nicht gut scherzen.
Begleitet uns auf unserer Reise unter dem Hashtag #puriygoeseast
Zum Teil 1: Moskau – Wo russische Märchen beginnen.
Zum Teil 2: Hop on, hop off und manchmal geht gar nichts … Moskau Teil 2
Zum Teil 3: Missverständnisse und der Luxus Bahnreisender. Transsib Teil 1
Zum Teil 4: Nach Asien auf dem Landweg. Transsib Teil 2. Jekaterinburg und die Fahrt nach Krasnojarsk
Zum Teil 5: Durch Sibirien. Transsib Teil 3
Zum Teil 7: Irkutsk – das Paris des Ostens? Transsib Teil 5
Zum Teil 8: Über Ulan-Udè, Bator und unseren letzten Tag in Russland. Transsib Teil 6
Zum Teil 9: Zug Nummer 4 – und einmal durch die Mongolei. Transsib Teil 7
Zum Teil 10: Datong und die Tour mit den Touren. Transsib Teil 8
Zum Teil 11: Peking – wo Drachen in den Himmel steigen.
Zum Teil 12: Im Dunstkreis der Mauer oder 40 Minuten verschwendete Lebenszeit
Auf unserer Reise werde wir durch Lernidee unterstützt. Alle Ansichten sind unsere eigenen.
ENGLISH VERSION
At Lake Baikal. Trans-Sib part 4.
Exactly a year ago, I was standing at Lake Khuvsgul, the little Mongolian sister of the famous Lake Baikal, and was so impressed – by the crystal clear water, by the mountains overgrown with larches that were reflected in the lake, and by the absolute silence and solitude. I really wanted to meet the big sister, which is situated beyond the border on the Russian side. I wanted to go to Siberia, so the next summer trip would have Lake Baikal as destination.
It’s one year to the day and I am sitting in a route taxi somewhere on the road between Irkutsk and Olkhon. I swapped the comfortable train with an uncomfortable minivan, which has clearly seen better days. My best days are still ahead and my heart suddenly starts to glow. While driving over the slightly bumpy road, my muscles relax from head to toe. Holidays are starting now. We are starting to pause. It is now that I am realising where I really am. I think Timmerberg is right, you always need three days until you finally arrive at your destination. Until the head is there where the body already is. But what about a train ride, when the journey is the destination? What about the fact that you have physically moved on already, when you are just about to arrive mentally? Processing is falling by the wayside somewhere. We are on the road for over a week and it is only now, as I am not rushing through the city or read something about the next stop, that I am doomed to look and do nothing. So I see how the well-wooded landscape behind Irkutsk suddenly changes into a Mongolian steppe landscape, just to conjure densely wooded hills again. I can see the cute colonies with wooden fences, wooden houses and colourful roofs again. I am exposing my Mongolian film again. And it can happen at every moment that a shimmering turquoise is appearing between the hilly ochre brown landscape and the deep blue sky. The turquoise has a name – it’s called Lake Baikal.
The street on the mainland is almost consistently tarred. Just a short bit brings back the feeling of Mongolia – there are countless different lanes cleaving through the sand. We are moving forward quicker than we expected and the driver is right with his time specification. We didn’t need as much as two hours until the exit of the street to Katchug, and we arrive at a small harbour after one more hour. We can see the last passengers going aboard. There is no space left for our car, but there is another ferry coming quickly that is taking us to the other side.
Steep slopes are going down to the glistening water. What expects us on the other side must be paradise. The island Olkhon rather resembles the steppe landscape in Mongolia at first, too. The serpentine road is going up and down over the sparse, treeless hilly landscape, which reveals the view on the turquoise water in the west again and again. Suddenly, like an oasis in the desert, this colony is looming in front of us – Chushir. Larches are replacing palm trees. There are more conifers in the north and east – not for nothing does Olkhon mean forest in Buriatian, even though you wouldn’t believe that during the first kilometres on the island.
The variety of nature, which sweeps us off our feet immediately, extends over a length of 90 kilometres and a width of 15 kilometres. The main place of the island, Chushir, is a sleepy little town with lovely wooden houses that is very busy during summer and spring, when the population of 1200 people seemingly doubles. Next to humans, you can also find cows on the town’s sandy streets again and again, as if it would be totally normal to stand in the middle of town. Apart from a few Magasins (shops), there is nothing else here really – a few bike rentals, lots of signs that advertise tours and a run-down harbour. But Chushir convinces less as a town, but more because of its marvellous location and the silence you can find here. Some people recharge their batteries here and they tell us about the magical powers that are supposed to be at work.
After we moved into the yurt at Dascha and Sergej’s, we go to one of the highlights of Chushir right away: the Shaman Rock Mys Burchan. Rocks are standing out steeply into the water of the Maloje More, just to create space for beautiful white sand bays, where you can also find a banja here and there. And one of these lovely rocks is this sacred place. For us, it is not so much sacred as just beautiful, especially in interaction with the blue sky, the shimmering water and the glowing white mountain range on the other side of the shore in the background.
You go to Olkhon in order to hike, cycle or just lie at the beach. We decided to go cycling and lie on the beach on the first day. The “Multi-Centre” Nerpenok is located quite central on the high street and is an Internet café, a souvenir shop and a bike rental all in one. A red-haired boy picked up good technical vocabulary and convinces with dedicated integrity. Until you can hold the bike in your hands and start, you need to listen to numerous Don’ts, read a paper and sign it. From the right sitting posture to forbidden gear combinations to tips, how I need to ride down a hill and put the bike down, I am being instructed about the handling of the mountain bike as if I am a beginner. Maybe Kostja should ask people if they have any experience beforehand. The rest of the conversation wouldn’t be necessary then. All in all, this took more time than I actually had to ride the bike.
At first, we struggled over really humble and bumpy paths through larch forests and later through a steppe landscape over to the next village Harancy, where the beach enchants us. What started out as a short break at a lonely beach turned into a relaxed afternoon. We are listening to wave after wave – the wing beat of a sea gull follows the screaming that echoes from the offshore island, which provides refuge for many birds. There are mountain ranges coming out of the water behind the island, which imply the depth of the water. If it wouldn’t be Lake Baikal, it ought to be a sea.
A flood of tears descended on us the next night, as it started raining after days of sunshine. The rain stopped right on time for the tour at 9.30am, so we were able to head out to the north of the island with our driver Vasily, three Poles and one American. At the beginning of the tour, we asked if there would be a guide next to the driver, and the answer was an information sheet in A6 format, on which our seven stops were described in English. That made us chuckle. Fortunately, Vasily was very chatty and our polish companion very good in translating, so we got to know more than just a beautiful countryside and the seven-point plan.
The way to the north led us mainly through conifer forests – and concerning the condition of the street, you could easily say it is a bad, washed out forest path. We stopped in the Peshanka Bay at an old Gulag for political prisoners, which was closed in 1956 and accommodated 400 inmates who occupied themselves with the processing of fish. Standing on this open field of sand on a cold day like this, you can get an impression of the life during the cold times of the year, when the wind is rising and the temperatures drop.
There are rocks in the water all over the shore – three of these rocks, which are close together, are dedicated a legend and are called Three Brothers. Shamanic powers seem to be at work here still, because there is a horrible cold wind blowing, which forces us all back into the car. As we arrive in the far North at cape Choboy, the sky seems to mean well for us. The blanket of clouds slowly dissolves into single clouds that spread out. We are hiking a bit along the cape and we are being rewarded with beautiful views onto the ledges. Choboy means “tooth” in Buratian, and it’s exactly what this rock looks like. There is an interesting legend to every rock and this one here is actually an enchanted woman. Only when envy, greed and resentment disappear from the earth, the spell will be broken.
After our little walk, Vasiliy is already waiting for us with a soup at the campfire. Feeling invigorated, we are going to the Cape of Love. If you want to have a child, you should go to the cape – if you take the left way, you wish for a boy, if you take the right one, you want to have a girl. I won’t tell which way I pursued. You find yourself back in a Mongolian steppe landscape in the far north. A sparse, wavy landscape of hills with larches, which we are crossing eastwards and stop in front of a forest hill to undertake another hike to Uzury. It isn’t very far, but all the more steeper uphill and then downhill. My head gives up in the face of the pain that is still coming from my leg. So I drive to Uzury with Vasiliy, while Lars hikes over the hill with the rest of the group. We meet again at the meteorological station an hour later.
In the meantime, I sit down at the rocky beach and watch the sea gulls, until a few cows from the meadow come over to the embankment to enjoy the fresh water from Lake Baikal. A beautiful scene. I jump up to take pictures, but something brings me to a stop again. I didn’t expect the sheepdog of the herd – a small, fierce dog snarled and jumped up at me again and again. I stumbled backwards to the car, but the dog didn’t let me go. My ankles were creaking inside my shoes while I just couldn’t bring the dog to a halt. In the end, I strained my legs more at the beach than at the whole hiking tour. You have to be fit for Olkhon – as you find a true paradise for outdoor activities here.* Or you should at least put on your outdoor clothes, because they are a must here. And then you can still act as if…
*Sickbay in Chushir – this way please.
You can hear someone coughing, sniffing and moaning in yurt No. 3 at Bascha and Sergej’s. Two Germans have established their own little convalescent home there to get back into shape. It was a sports injury that thwarted me at the beginning of the trip. Meanwhile, I have to add an unpleasant cold, which broke out in Krasnoyarsk, since the train ride to Yekaterinburg. From that point on, I didn’t just hobble, but had a runny nose and my voice was almost gone, too. Resting isn’t really my thing and especially not, when I have hiking and cycling trails and the opportunity to go swimming right on the doorstep. So I had to slow down and plan my activities well. But it’s not just me, Lars got sick, too. Since we reached Olkhon, there is something wrong with his stomach. So, you can hear the two sick Germans from yurt No. 3 moaning… But they are going to get better very soon, because the Shaman rock close by works miracles.
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Super tolle Bilder und wie immer schön geschrieben! Man fühlt sich als ob man bei Eurer Reise live dabei wäre Weiterhin viel Spaß!
Danke Manu! Bei dem Wetter konnten die Bilder auch nur gelingen 😉
Was für ein sehnsuchtmachender Bericht. da will ich auch hin! Vielen Dank für deine ausführliche Beschreibung, die einen Sog entwickelt.
Great article.