Jahr: 2011

Amazonas

3. Advent auf dem Boot {DIARY}

Der Tag beginnt früh. 6.30 Uhr aufstehen – dank Jetlag nach wie vor kein Problem für uns, frühstücken und dann zum Manaus Hostel fahren. Dort checken wir schnell ein und treffen unseren Guide von gestern, der gleich Verstärkung mitgebracht hat – nämlich Antonio aus Guyana, der uns heute gemeinsam mit Joyce, der Chinesin, begleitet. Wir laufen herunter zum Hafen, wo schon ein reges Treiben auf den Straßen ist. Sonntagmarkt heißt viele Stände und viel Gewusel. Heute Mittag schon soll das vorbei sein und die Ruhe über der Stadt hereinbrechen. Am Hafen sind unsere beiden Jungs erst mal auf der Suche nach einem Boot, so zumindest unser Eindruck. Die Tagestour nehmen die beiden wohl nicht so ernst. Schließlich haben wir zu sechst (Joyce, wir, Fahrer und die beiden Guides) ein größeres Boot für uns allein. Wir steuern erst einmal die nächste Wassertankstelle an und dann den lokalen Hafen, um noch Eiswürfel zur Kühlung zu holen. Dann steuern wir zunächst wieder den Encontro dos aguas an, wo Rio Negro und Rio Solimoes aufeinandertreffen und über 14 km …

Manaus Feuerwerk

Ein Tag in Manaus {DIARY}

… beginnt hoch oben auf dem Dach im Swimming Pool, wo wir bis Mittag entspannen. Anders als in Buenos Aires sind wir die einzigen Nutzer. Dann machen wir uns auf dem Weg in die Stadt. Um etwas Geld zu sparen, steigen wir nun auf Bus um. Nicht allen Hotelangestellten sollte man vertrauen, denn die notierten Nummern führen nicht auf direktem Weg ins Centro. Irgendwann wird die Gegend immer mehr spooky und der Bus fährt anstatt nach rechts immer weiter nach links. Geografisch sind wir nicht mehr auf Route, aber was tun? Dann entschließen wir uns endlich mal dazu, nachzufragen, und bekommen unsere Vermutung bestätigt. Wir fahren nicht ins Zentrum sondern immer weiter raus. Aber in eine Richtung, in der man die Vororte lieber nicht kennenlernen will. Also steigen wir an der nächsten Haltestelle aus. Dort ist zufällig so etwas wie ein großer Umsteigebahnhof. Etwas nervös schauen wir uns um. Hier kommen die Touristen sicherlich nur selten hin. Den nächsten Bus, der irgendwie nach Zentrum aussieht nehmen wir. Inzwischen sind wir gespitzt. Wieder dauert es, und …

Brasilien, Manaus

Manaus und der Weg zurück {DIARY}

Unser 3,5 tägiger Manausaufenthalt ist geprägt von einigen Gegensätzen. Wir verlassen das quirlige Hafenviertel, um hinauf ins besser situierte Adrianopolis zu fahren, wohl eine klassische Mittelstandsgegend. In Manaus tickt der Gegensatz. Hier oben sind die Hochhäuser, dort unten ist eher das Ärmere zu Haus. Gleich neben der riesigen Shopping Mall Manauara und einem riesigen Carrefour liegt unser Hotel. Dank ein paar Gutscheinen können wir hier zwei Tage etwas Luxus genießen. Luxus ist hier schon ein Swimming Pool, denn bei diesen schweißtreibenden Temperaturen ist der Pool auf der 13. Etage eine wahre Oase. Trotzdem zieht es uns zunächst wieder zurück in die Stadt. In einer Stunde geht die Sonne unter, die Müdigkeit überkommt einen und der Hunger klopft auch schon an. Wir fahren zum Praca Sao Sebastiao, wo sich das imposante Teatro Amazonas befindet, in dessen Glanz der gesamte Platz erscheint. Herausgeputzt ist alles, was um diesen Platz liegt. Geht man in die Seitenstraßen, endet schon der Hochglanz – Kolonialstyle ja, aber eben nicht herausgeputzt. Mittelpunkt eines jeden touristischen Aufenthaltes ist eben sowieso das Teatro, bevor …

Amazonas, Mädchen

Unser Weg auf dem Amazonas {DIARY}

Ein Papageienkonzert war es, was uns auch am nächsten Morgen nach dem ausdauernden Hahnengeschrei in den Tag wog. Und mit den Papageien kam auch der zu erwartende Regen. Urwaldtauglich war er allemal. Anstatt bei einem normalen morgendlichen Schauer zu bleiben, richtete er sich in seinem Tun ein und wurde zu einem festsitzenden Dschungelregen, der alles niederprasselte. Ein gutes Frühstück im überdachten Teil des Gartens war der letzte Komfort, den wir uns leisteten. Wir waren mit unserem Tuk Tuk Fahrer um 8 Uhr verabredet, um die notwendigen Behördengänge zu erledigen, ohne die unsere Bootsfahrt auch ein reiner Traum geblieben wäre. Die Zeit hatten wir gegen uns – leider vor allem durch die Zeitverschiebung, die mir immer unnötiger erschien – in einem Ort, der trotz zweier Nationalitäten doch ein zusammengewachsener war. Um 10 Uhr sollten wir am Boot sein. Um 12 Uhr würde es ablegen. Die Immigration öffnete nicht um 8 Uhr wie angekündigt, alles andere wäre auch ein Wunder gewesen. So warteten wir – einer ungeduldig, der andere geduldiger – am Flughafen. Zuvor waren wir durch den …

Amazonas

Das Boot, das früher ablegt {DIARY}

Das Abenteuer beginnt schneller als erwartet. Um ca. 15 Uhr erreichen wir Leticia. Der Landeanflug ist bereits wie vor zwei Jahren spektakulär. Weit und breit sieht man nur sattes grün – keine Häuser, keine Zivilisation. Und dann zur Rechten schlängelt sich erst klein in der Ferne, dann immer näher und größer der Amazonas entlang. Links von uns leuchtet ein Regenbogen. Der einzige Farbklecks in dem monotonen Grün. Der Urlaub beginnt da, wo man die Treppe vom Flugzeug heruntertritt und gegen eine schwüle Wand läuft. Jetzt ist man wirklich weg. Amazonasgebühr begleichen, Gepäck schnappen und ein Taxi nehmen. Dieses Mal leisten wir uns etwas mehr Luxus im Amazon B&B. Süße Hütte, üppiger Garten und viel Ruhe. Nur das teure Ambiente wissen wir fast nicht zu nutzen. Geplant waren zwei Nächte – etwas Erholung vor der strapaziösen Bootstour. Doch meist kommt doch alles anders. Schuld ist unser Tuk Tuk-Fahrer, den wir mitten in Leticia anhalten, um uns eben mal zum Hafen Tabatingas zu fahren. Gut, Hafen ist nicht gleich Hafen. Und so klären wir schnell das Missverständnis …

Bogota2-640x270

Bogota again

Ob wir es wohl dieses Mal schaffen? Eigentlich steht dem ganzen nichts im Wege. Wir haben ein Hin- UND Rückflugtickt nach und aus Bogota. Aber ein komisches Gefühl schwingt mit, als wir wieder in Tegel sind, um kurz vor 6 Uhr am Sonntagmorgen. Die Schlange am Air France Schalter ist schon immens und wird nur sehr schleppend abgearbeitet. Aber pünktlich geht die Maschine dennoch in die Luft. Da kann sich Iberia mal ne Scheibe abschneiden. Landeanflug auf den Pariser Flughafen – Charles de Gaulle. Von oben sieht Frankreich wie Deutschland aus, aber im Flughafen gibt es dann doch einen erheblichen Unterschied. Chaotischer könnte man das Sicherheitsprozedere nicht organisieren. Zunächst gibt es nur zwei Passkontrolleure für mehrere gerade angekommene Maschinen. Endlich hat man diese Schlange passiert, steht man vor einer neuen, noch längeren Schlange, obwohl – eine Schlange wäre uns ja noch recht gewesen, aber es waren vier oder mehr. Ein Herr schaute auf die Tickets und wies ein. Wir kamen, wie wir später merkten, in die längste Schlange. Da wir noch eine Stunde bis zum …

P1070332-670x270

Bukarest und Ceausescus Erbe {DIARY}

Den letzten Tag verbringen wir auf Rädern, die wir im Hotel kostenlos ausleihen konnten. Der Vorteil an dieser Fortbewegungsmethode liegt im schnellen Erfassen der Stadt. Und vor allem tun auch die Füße nicht weh. Diesen Vorteilen steht natürlich auch ein Nachteil gegenüber, die Radunfreundlichkeit von Bukarest. In der Schule hätte man gesagt, die Stadt ist bemüht. Aber wahrscheinlich ist es eher die EU mit ihren Auflagen, die mühevoll Rumänien daran erinnert. So gibt es tatsächlich so etwas wie Radwege, die aber nicht selten wie ein Überlebensparcours wirken. Radwege führen grundsätzlich über hohe Bordsteine, verlieren auch schon mal die Spur, um dann wieder aus dem Nichts zu erscheinen. Meine Lieblingsstrecke hat mitten auf dem Radweg einen Baum. Ich spreche hier nicht von einer zarten Pflanze, die ihren Weg erst bahnen musste durch das dreckige Asphalt. Nein, dieser Baum ist stattlich und sicherlich so alt, dass er einige Regimewechsel miterlebt hätte. Ich muss schon lächeln, stelle man sich in Berlin die Radwegplaner vor, die sagen, so what, da steht ein Baum, aber wir machen links und rechts …

P1070298-670x270

Constanta mit VIP Obsession und Erotic Massage {DIARY}

Der Morgen beginnt früh. Um 6.50 Uhr fuhr die Diana, das Schiff, wieder ab. Wir eilten zum Hafen, nicht ohne unseren Gastgeber zu verabschieden. Nachdem die ganze Nacht sein Fernseher lief, scheint er trotzdem einen guten Schlaf gehabt zu haben und steht zum Abschied am Tor, wie es sich gehört, um wieder ein kräftiges Salut mit auf unserem Weg zu geben. Der alte Mann ist uns in den zwei Tagen wirklich ans Herz gewachsen. Wie er uns am Abend noch einmal einen Teller mit Reis, Gemüse (aus dem Eigenanbau) und leider Fleisch vorbeibrachte, mit zwei Gabeln, war rührend. Inzwischen wissen wir auch, wie sich sein Domicil nennt –Complex Turistic Delta. Klingt groß und ist doch so klein. Aber irgendwie sympathisch. Zeitgleich zu unserem Schiff boardet auch das vielfach größere Navromschiff, das heute ebenso nach Tulcea ausläuft. Somit ist viel Hektik auf dem kleinen Steg. Es liegt noch Kühle in der Luft. Die Scheiben des Bootes sind völlig beschlagen. Über dem Wasser steigt Nebel auf. Eine Szenerie, wie sie an die Abfahrt am Amazonas erinnern könnte. …

P1070248-670x270

Hängen gelassen im Donaudelta {DIARY}

Am Abend suchen wir eine geschäftstüchtige Person, die uns für 2 Stunden morgen das Donaudelta zeigen soll. Eine Bootstour zu finden, sollte einfacher sein, als eine Unterkunft, denn immerhin gibt es zu diesem Angebot wesentlich mehr Schilder mit der Aufschrift Barca in den bunt bepflanzten Vorgärten. Das Handy wollen wir nicht gleich zücken, also fragen wir erst einmal herum – beispielsweise Jugendliche an einem Verkaufsstand am Hafen. Sie könnten jemanden organisieren, heißt es. Während Lars mit den Jungs im Gespräch bleibt, lerne ich einen älteren Herren aus Deutschland kennen. Er sucht das Gespräch, hat auch noch ’nen anderen älteren rumänisch sprechenden Herren bei sich, so dass die Beantwortung meiner Frage tatsächlich vielversprechend sein könnte. In der Dorfkneipe hilft mir nun dieser Herr beim Dolmetschen. Sprachkenntnisse hier sind tatsächlich alles. Die Thekenkraft zückt einen Zettel mit einer Telefonnummer, wie soll es anders sein, die ich anwählen soll. Dies sei ein ausgewiesener Mann für Bootstouren. Derweilen kehrt Lars zurück in den Biergarten. Er hatte ein nettes Gespräch mit dem jungen Bootsmann, doch der Preis erscheint uns zu …

P1070222-670x270

Unterschlupf gesucht {DIARY}

Das Frühstück liegt nun hinter mir und das nächste sogar schon wieder vor mir. Die komatöse Kellnerin gab es zwar nicht, dafür scheint sich der Nahrungsbeschaffer dieses Buffets im Koma befunden zu haben, als er die Lebensmittel besorgt hat. Da war noch nicht mal der Kaffee genießbar und das ist schon eine Leistung. Der große Restaurantsaal ein Gruselkabinett. Außer acht Tischchen waren diese massiven Stühle hochgestellt. So begab man sich erst durch einen Stuhl- und Tischfriedhof, bis man in der hinteren Ecke die einsamen Frühstückstischchen fand – und das noch einsamere Buffet. Aber eine gute Nachricht sollte dieser Tag für uns parat haben, und die hieß Diana fährt heute doch nach Sf. Gheorghe. Wir konnten unser Glück kaum glauben und so ging es um 13.30 Uhr auf dem alten Diana-Schnellboot, dessen beste Zeiten  wahrlich hinter ihm lagen, über den Sf. Gheorghe-Donauarm nach Sf. Gheorghe. Eine Telefonnummer dient zur Reservierung und alles klappte super. Es ist eine Meisterleistung, seinen Namen auf dem Tableau in der richtigen Schreibweise zu finden. Das schaffen viele Deutsche nicht mal. Aber …