Jahr: 2012

Bootsbesichtigung

Anzeigen, Anzeigen, Anzeigen….Joghurtbecher in allen Formen und Farben. Meist ausgestattet für die kleine Fahrt im piefiegen Design, wer braucht schon TV und Häkeldeckchen in der Südsee? Doch da eine besondere Anzeige: Segelyacht spartanisch, aber komplett für die Weltumsegelung ausgestattet. Eine 10,5 Meter lange Feltz Skorpion 2 aus Stahl, älteres Modell, doch super ausgerüstet und der…

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Muruun – Mörön – oder die kalte Stadt im Norden

Die Nacht war kurz, denn so eine Jurte kann schnell einem lauten Zeltplatz gleichen, wenn genügend Menschen in einer Jurte zusammenkommen, Wodka trinken und Volkslieder singen. Diese Jurte befand sich direkt neben unserer Jurte. Da müssen leider Ohrenstöpsel nicht nur die lallenden Männer, sondern gleich die angenehme mongolische Steppenromantik mit knisterndem Feuer mit abtöten. Noch vor 9 Uhr befanden wir uns auf der 300 km langen Strecke nach Muruun. Noch ein 10 km gepflasterter Weg begleitete uns, bevor wir ab dem Dorf Unit uns nur noch mit einer unbefestigten Straße begnügen mussten. Zum Glück hatte es nicht geregnet. Dann würde die Strecke manchmal nur schwer passierbar sein. Doch auch im trockenen Zustand kamen Körper und Geist nicht zur Ruhe und schaukelten mich in einen willenlosen Trancezustand. Zum Glück habe ich mich vor diesem Urlaub seit Jahren mal wieder mit Reisetabletten eingedeckt. Die halfen tatsächlich. Anfänglich erinnerte mich die Landschaft mit ihren kargen Hügeln und kleinen kargen Baumhainen am Fluss an die Oasenlandschaften in Marokko. Schnell gingen die Bäume und Flüsse wieder und zurück bleiben leergefegte …

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Gen Osten

Nachdem wir in der Hitze des Ofens eingeschlafen waren, weckte uns die morgendliche Steppenkälte in der Jurte. Wie auch sollte sich die Wärme halten, ist doch im Dach ein Loch. Dennoch war es eine gute Nacht. Die Ruhe und Weite begrüßte uns vor unserer Jurte. Nur eine ältere Deutsche war auch noch im Camp (mit demselben Tour Anbieter). Ansonsten gähnende Leere, was wir zu schätzen wissen. Gegen 9.30 Uhr verließen wir das If Tour-Camp und bumpten wieder eine Stunde zurück über Staub, Steine und Flussbetten zur Straße. Diese führte uns in das Kupferzentrum Erdenet. Hier kauften wir nur kurz ein. In mongolischen Städten gibt es auch nicht viel zu sehen. Immer erst ein heruntergekommenes Industriegebiet, in diesem Fall mit vorgelagerter Kupfermine, dann die 70er Jahre Ost-Plattenbauten, ebenso heruntergekommen, und dann an den Hügeln und Ausläufern der Stadt die „Einfamilienhäuser“ – viele kleine eingezäunte Grundstücke mit Holz- oder Steinhäuschen, hierzu ein buntes Dach (grün, blau, rot gelb…) und dann eine Jurte davor. Ich liebe diesen Anblick. Der macht die hässlichste Stadt irgendwie heimelig. Nach Erdenet, wo …

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Jurtenromantik

Als mich um 7.30 Uhr der Wecker aus dem Schlaf riss, stellten sich mir zwei Fragen. Warum klingelt heute der Wecker (im Glauben, es sei noch immer Wochenende)? Und verdammt noch mal, wo bin ich hier? So etwas kannte ich nur vereinzelt von längeren Reisen, morgens aufzuwachen, und schlaftrunken zu überlegen, in welchem Ort man eigentlich sei. Heute nun begrüßte mich der Morgen also schon mit so einem Total-Blackout. Ich sah mich im Raum um und überlegte sicherlich eine Minute, bis ich so langsam meine Orientierung wiederbekam. Ich hätte heute wohl noch bis mittags schlafen können, die fehlende Nacht machte sich bemerkbar. Schlaftrunken begaben wir uns nun mit Boums Leuten – Battuul, unser weiblicher Guide, und dem Fahrer Njam auf gen Norden und dann Westen. Gestern hatte es abends noch geregnet. Im Frühstücksraum sitzende Amerikaner wollten deswegen sogar ihre heutige Tour absagen. Wenn man immer nur auf Sonne wartete, könnte man nie losfahren. Aber dennoch war das Wetter gemischt. Die ersten Kilometer waren eher etwas trüber und kühler. Am nördlichen Ende der Stadt auf dem …

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Ostromantik im Fernen Osten

Seit wie vielen Jahren hat es mich nicht mehr gen Osten getrieben – Osteuropa einmal ausgenommen? Vor über 12 Jahren. Warum jetzt in das mir sprachlich und kulturell nicht vertraute Gebiet eintauchen? Weil es ein Kindheitstraum ist und Träume wollen in der gefühlten Mitte des Lebens erfüllt werden. Die Transsibirische Eisenbahn muss zwar noch warten, aber die Light-Variante gibt mir schon einmal einen Eindruck. Und Wladiwostock kann noch folgen. Noch 30 Minuten sind es bis zu unserem Landeanflug auf Ulaanbataar. Den mongolischen Luftraum haben wir bereits betreten, aber noch nicht das Land, die bergige Steppe. 7 Stunden Flugzeit liegen hinter uns. Leicht turbulent, aber mit hochsensiblem Personal an Bord. So war weder Toilettengang noch sonst irgendeine Aktivität, die nicht im aufrechten, angeschnallten Sitz vollbracht werden konnte, strictly forbidden. Und das ist Folter in einem Flieger, dessen Sitzreihen förmlich aneinander geklebt zu sein scheinen – zumindest die lukrativen Fensterreihen. Unsere Sitzreihe laut Bordkarte hatten wir zu dem Zeitpunkt schon längst verlassen. Die fehlende Flexibilität des Sitzes trieb Lars schier in den Wahnsinn. Und dann noch die …

Stettiner Haff, Peenestrom und Achterwasser

  Zwei Wochen auf dem Stettiner Haff, dem Peenestrom und Achterwasser. Ist zwar nicht die weite Welt, aber trotzdem schön! La Capitana sammelt ihre ersten Erfahrungen im Leben auf wackeligen 8m2 und geniesst es trotz konstantem Wind und Sturm von vorne sichtlich. Der Traum nimmt Form an, wir wollen ein grösseres Boot und auf dem…

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Wer hat an der Uhr gedreht?

Am Morgen wollten wir schnell starten. Die Strecke war recht flott und so kamen wir kurz nach 12 Uhr bereits in unserem Strandort Sidi R’bat an. Die letzte Etappe unserer Reise ist nun eingeleitet. Sidi R’bat liegt ca. 40 km südlich von Agadir. Bis vor kurzem führte nur eine Sandstraße zu diesem verschlafenen Fischerdorf. Inzwischen ist auch hier die Teerdecke geschlossen, aber der Fortschritt hat noch nicht Einzug gehalten und der Massentourismus diesen Ort noch nicht entdeckt. Auch wenn zwei Unterkünfte zur Wahl stehen, sind wir am Strand allein. Wunderschön türmen sich die Dünen auf, hinter denen der Massa NP liegt. Der Wind scheint uns zu folgen, denn auch hier geht eine steife kühle Brise. Unsere Unterkunft wurde heute nur von einem weitern deutschen Paar bezogen, mit denen wir am Tisch sitzen. Das Abendessen war auch der Stichwortgeber, um die Touristen auf einen wichtigen Fakt hinzuweisen. Als uns der Hausherr fragte, wann wir speisen wollten, fragte er gleich noch dazu, ob wir die alte oder neue Zeit meinten. Wir meinten die Zeit, die wir immer als …

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Die kleine Oase

Es will noch kühler werden in den frühen Morgenstunden. Die Kälte hält mich davon ab, beim morgendlichen Gruß des Muezzins aufzustehen, um mir den Sonnenaufgang anzusehen. Die Bequemlichkeit überschattet die Neugierde. Zwei Stunden später ist es warm genug, die Sonne steht am strahlend blauen Himmel, um den Morgen willkommen zu heißen. Nun wird noch gefrühstückt und dann wieder aufgebrochen – mit Kamel. Mein Hintern tut noch vom Vortag weh und auch meine Ellenbeugen schmerzen. Die Hitze steht schon um 9 Uhr in der Luft. Zurück in Zagora sind wir um 10 Uhr. Um 11 Uhr sitzen wir im Auto und begeben uns auf den langen Rückweg zur Atlantikküste – entlang der wunderbaren Straße der Oasen – dem Draa Tal. Einen Orangensaft noch einmal auf der Dachterrasse des Kasbahs Othmane bei einem Plausch mit dem Hausherren einnehmen. Die deutschen Motorradfahrer vom Vortag sind auch noch hier. Dann werden wir weich, uns der vielfach dargebotenen Köstlichkeit des Oasentals hinzugeben. Neben den Melonen wachsen hier natürlich Datteln. Als wir einen Karton abkaufen, kommen gleich andere Jungs, um ihre Dollars …

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Ab in die Wüste

Wir wollen heute einmal etwas früher starten, denn vor uns liegt eine weite Strecke nach Zagora. So illustre der gestrige Abend geendet hat, so seltsam starten wir im Café Bagdad bereits in den Morgen. Wir sind die ersten Gäste im Frühstücksbereich. Nur die Kinder der Familie sind bereits vorm Computer munter in den Tag gestartet und zwar mit bestem Unterhaltungsprogramm, das youtube hergibt. Dazu zählt dann beispielsweise ein Film, indem ein Bär einen Menschen attackiert und tötet. Sorry, sagt Mohammed, als er wohl unsere fragenden Blicke am Morgen entdeckt. Aber mein Sohn liebt Tiere – Löwen, Elefanten und eben auch Bären. Aha, sein interessierter Sohn ist 3 Jahre alt. Etwas später zeigt uns Mohammed Ausschnitte aus dem Gladiator-Film, der hier in Ait Benhaddou gedreht wurde. Bei den Kampfszenen sagt er immer wieder, sorry Kids, aber schaut bitte weg. Naja, lieber einen vom Bären zerfleischten Mann ansehen, als Blockbuster-Kampfszenen. Interessant. Später sitzen die Kids wieder allein vorm PC mit ihren Chipstüten. Die französische Gastmutti merkt an, das sei das Frühstück, das sie lieben. Familienleben ganz nah, …