Alle Artikel in: Kolumbien

Parque Tayrona, Kolumbien

Unser Wellenritt zum Playa Cristal im Parque Tayrona

Vamos a la Playa! Heute ist Strandtag, beschloss ich morgens. In Santa Marta ist eigentlich jeden Tag Strandtag, denn die Stadt liegt szenisch zwischen Bergen und Karibik. Aber so ganz wusste ich noch nicht, wohin ich heute fahren sollte. Mal was anderes, dachte ich mir. Den Tayrona Park wollte ich nicht für nur einen Tag auch am Wochenende besuchen. Vielleicht lag es auch daran, dass es Orte gibt, deren Mythos ich mit einem zweiten Mal nicht entzaubern möchte. Und der beliebte Backpackerort Taganga gleich hinter dem nächsten Berg ist einfach nicht mein Ding. Hier verweilte ich schon zweimal und habe einige Strände getestet, so ganz erschloss sich mir dabei nicht der Zauber dessen Beliebtheit. Also machten wir uns mit dem Bus nach Taganga auf, mit dem Ziel, dort ein Boot zu nehmen, das weiter als zum beliebten Strand Playa Grande fahren würde. Natürlich dauerte es nicht lang, dass uns ein Bootsmann ansprach. „Playa Grande?“ „No, Señor. Un poco más lejos?“ „OK, Playa Cristal.“ Ich hatte von dem Ort schon mal gehört, aber nichts Konkretes. Hauptsache weit …

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Kolumbien – Auf den Spuren des Fußballs (Teil 7)

Junior vs. Atlético Nacional  0:0 Estadio Metropolitano Roberto Meléndez, Barranquilla 38.565 Zuschauer Primera A, Colombia 24.11.2013 Nun war es an der Zeit, mal an die Küste zu reisen. Ich nahm einen preiswerten Flug nach Cartagena, was nicht zu unrecht als eines der Höhepunkte Kolumbiens gilt. Eine gepflegte Altstadt mit bunten Kolonialbauten, karibisches Flair allerorts. Die Temperaturen erreichen hier oft 40°C, und nachts ist es selten mal kühler als 25°C. Von hier aus lassen sich auch schöne Bootsausflüge zu den umliegenden Inseln und Stränden unternehmen.  Ich investierte hier mal ein paar Pesos mehr in meine Unterkunft, und fand mich in einem wunderbaren Kolonialbau mit Pool im Innenhof wieder. Hier konnte man es aushalten. Die drückende Hitze ließ mich meine Aktivitäten ohnehin auf ein Minimum beschränken. Und Faulenzen gehört nun mal zu meinen Lieblingsbeschäftigungen.  Und meine Bequemlichkeit war es auch, die mich zum Fehlkauf der Woche hinreißen ließ: Das Hotel bot nämlich einen Tür-zu-Tür-Shuttle-Service zu meinem nächsten Ziel in Santa Marta an. Nur unwesentlich teurer als der reguläre Bus, aber dafür würde ich mir die Kosten und …

Bogotá, Plaza Bolivar

Bogotá – mein Heiligabend, der keiner sein sollte

Eng schmiegen sich die Körper aneinander. Während sich der Transmileneo seinen Weg zurück in die 8 Millionen Metropole bahnt, versuche ich kleine Bruchstücke der Stadt durch die Fensterscheibe zu erhaschen. Zu viele Fahrgäste versperren mir die Sicht. Noch habe ich nur eine verschwommene Vorstellung von Bogotá. Da ist die Altstadt Candelaria und die Neustadt um die Zona Roja und doch noch vielmehr. Dieses Vielmehr bin ich gerade dabei zu enträtseln, diese Zwischenstücke zu analysieren. Doch alles bleibt im roten Backstein – fast die gesamte Stadt. Und dann sind da plötzlich wieder ein paar Straßenzüge, Calle 10 zeigt ein Schild an. Ich erkenne nichts mehr. Trotzdem oder gerade deshalb steige ich nicht aus. Doch der Straßenzug verbessert keineswegs sein Antlitz. Ich sollte schnell handeln und doch bin ich gelähmt. Handeln heißt fragen, fragen heißt Achselzucken, vage Antworten und dann Rückkehr. Noch zweimal steige ich um. Ich verfranze mich mehr und mehr. Verfahren in Bogotá? Wie konnte mir das passieren? Schließlich erkenne ich von weitem die Kirchtürme der Altstadt Bogotás. Wie froh bin ich, als ich das Straßenschild …

Popayan in Kolumbien

Schüsse in der Nacht – Popayan und seine weiße Weste

„Malaria, Dengue Fever,…“ Lars legt den Reiseführer zur Seite und fasst wieder an meine triefende Stirn. Dann schaut er mich erneut besorgt an. Ich springe auf, um die gegenüberliegende Toilette im Hostel aufzusuchen. Als ich mich wieder völlig entkräftet ins Zimmer zurückschleppe, sage ich ihm: „Morgen ziehe ich um. In ein Hotel. Ich will endlich eine eigene Toilette haben!“ Kopfschüttelnd erwidert Lars: „Ist es nicht besser, wenn Du in ein Krankenhaus umziehen würdest!“ „Nein, kommt gar nicht in Frage.“ Was ich so rigoros ausschließe, wäre in diesem Moment sicherlich die bessere Idee. Vor drei Tagen ergriffen mich plötzlich kräftige Hitzewallungen, die sich mit Schüttelfrost abwechselten. Meine Knochen fühlen sich zum Zerbersten an. Als würde jemand an mir reißen.  „Wenn es morgen schlimmer ist, gehe ich ins Krankenhaus.“ Doch schlimmer kann es mit einer Temperatur von über 40 Grad und diesen Höllenschmerzen nicht mehr werden. Am nächsten Tag komme ich ein wenig zu Kräften und wechsele mit Lars wie gewünscht die Unterkunft. Ich will einfach wieder rausschauen aus meinem Zimmer, Vögel und Menschen hören anstatt nur …

Ciudad Perdida Kogi-Kids

Lost in the City

Kulturschock. Ich quetsche mich durch eingeengte Gehwege zu meinem Hostel. Zahlreiche Straßenstände preisen Karnevalutensilien an. Was war geschehen in den vergangenen fünf Tagen? Ich erkenne die Küstenstadt Santa Marta nicht wieder. Alles ist in heller Aufregung und Begeisterung für den Karneval. Knallbunte T-Shirts, Masken, Pelucas werden angeboten. Diese kommerzielle Welt scheint nicht im Einklang mit der nur ca. 50 km östlich gelegenen Welt in der Sierra Nevada zu sein. Noch immer will mein Körper nicht zum Stehen kommen. Mein Kopf hingegen schon. Ich bin müde, fühle mich lost in the City. Irgendwie habe ich mich immer um diese eine Sache herumgedrückt. Dieses Mal musste ich es aber einfach tun. Jeder tut es, der im Norden Kolumbien ernsthaft reist und noch ernsthafter etwas als Traveller auf sich hält. Also bin ich dieses Mal das kleine Projekt angegangen, das da heißt Ciudad Perdida, auch verlorene Stadt oder Lost City genannt. Die Indios hingegen nennen es Teyuna. Und in diese magische Welt begaben wir uns nun vor genau fünf Tagen, die Welt der Vorfahren der Kogis – der …

Ciudad Perdida, Kolumbien

Reiseführertest Kolumbien

„Kolumbien ist wie ein Miniaturbild von Südamerika: Hohe Andengipfel, das kristallklare Wasser der Karibik und der geheimnisvolle Dschungel am Amazonas dienen als Kulisse einer Erlebnisreise, bei der Kultur und Archäologie ebenso zu ihrem Recht kommen wie der Salsa.“ Besser als der Lonely Planet Autor Kevin Raub hätte ich das Land auch nicht beschreiben können. Gerade wegen dieser Vielfalt, die Kolumbien mit seiner Natur und Kultur Reisenden bietet, zog es uns erneut für fast vier Wochen in unser Lieblingsland Südamerikas. Inzwischen ist es schon unser drittes Mal. Das macht einen Reiseführer fast überflüssig und dennoch haben wir sicherheitshalber drei eingepackt, die wir näher unter die Lupe nehmen wollten. Gerade weil wir an einigen Orten bereits vor drei Jahren waren und sehen konnten, wie schnell sich Kolumbien seitdem touristisch entwickelt hat, empfinden wir den Punkt Aktualität bei allen drei Reiseführern ausbaufähig. Zwei der drei Reiseführer kamen vor unserem Abflug frisch heraus und versprachen dadurch größte Aktualität. Der deutschsprachige Lonely Planet erschien pünktlich im Februar 2013 neu auf dem deutschen Markt und der Reise Know How im Frühjahr …

Guatapé

Geflutet. Oder Urlaub machen wie Kolumbianer in Guatapé

Man liebt es oder man liebt es nicht. Ich habe mich bereits am zweiten Tag meines Aufenthaltes in Medellin für letzteres entschieden und suche nach einem „Fluchtplan“. Da fällt mir wieder ein Gespräch mit einem kolumbianischen Paar in Berlin ein, das mir unbedingt einen Ausflug nach Guatapé empfahl. Auf meinen vergangenen drei Reisen nach Kolumbien war ich niemandem begegnet, der mir von dieser Region berichtete. Umso mehr weckte dieser Tipp nun doch mein Interesse und so wollte ich reisen wie es Kolumbianer tun. Nur 90 km nordöstlich von Medellin fand ich das umschwärmte Kleinod, das mir die erhoffte Ruhe gegenüber Medellin bieten sollte. Nachdem ich im Zentrum Medellins mehrfach von der Polizei auf „kriminelle Energien“ hingewiesen wurden war, mit der Bitte, vorsichtig zu sein und meine Kamera zu verstecken, gab ich genervt auf und hakte für diese Reise das Großstadtkapitel ab. Ich wollte mich treiben lassen durch die künstliche Welt der Botero-Skulpturen im Stadtzentrum und nicht nur in dem aufgemotzten Stadtteil Poblado aufhalten. Ich wollte mich einfach frei bewegen. Und so setzte ich mich in …

Puerto Nariño

Dschungelfieber

Ist man auf Reisen nicht immer auf der Suche nach dem einen Highlight, nach etwas Neuem nach etwas Einzigartigem? So beginnen viele Leidenschaften – auch die des Reisens. Dann, wenn Urlaub ins Reisen übergeht, hat man etwas überschritten, was mehr als nur die Ruhe vor den nächsten 340 Tagen (+/-) im Jahr ist. Man hat einmal etwas gefühlt, dem man immer wieder nachjagt. Wann ich diese Grenze überschritten habe, kann ich nicht genau sagen. Ein paar Schlüsselmomente markieren dennoch diese Linie. In den 13 Monaten, die ich in den Vereinigten Staaten nach dem Abitur lebte, begann ich mir die ersten Let’s Go Reiseführer zu kaufen. Was saß ich in den Buchläden und schmökerte darin, fasziniert von der Vielfalt, die einem solch ein Guide Book eröffnete. Wann immer ich Zeit hatte, reiste ich mit Bus, Flugzeug oder Auto durch die USA. Am meisten faszinierte mich jedoch ein Abstecher nach Mexiko. Obwohl ich damals noch nicht wusste, was es war, sprang hier ein erster Funke über. Konkreter wurde es ein Jahr später, als wir auf dem Sinai …

Mompox, Kolumbien

Mein Kolumbien

Tipps von Madlen. Welche drei Orte sollte man Deiner Meinung nach in Kolumbien gesehen haben und warum? In Kolumbien ist für jeden etwas dabei. Die Abwechslung macht es. Daher liebe ich dieses Land zum Reisen so sehr. Berge? Voilà die Anden oder die Sierra Nevada de Santa Marta. Wasser? Voilà Karibik, Pazifik, Amazonas oder die künstlich erschaffenen Seenlandschaft Guatapes. Städte? Voilà Bogotá, Cali oder Medellin. Kultur? Voilà San Agustin, Mompos, Cartagena oder die Zona Cafetera Ein Ort hat sich für mich als besonders strategisch herausgestellt, Santa Marta. Die Stadt diente mir als Ausgangspunkt für viele abwechslungsreiche Unternehmungen – Trekking in der Sierra de Nevada de Santa Marta u.a. zur Ciudad Perdida, Kurzerholung an den Stränden des Tayrona National Parks, Paleminos oder Tagangas sowie ein mehrtägiger Ausflug auf die Halbinsel La Guajira. Welches Erlebnis geht Dir nicht aus Deinem Kopf? Musik! Kolumbien ist für mich ein nicht enden wollendes Lied. Wer wie ich Salsa, Merengue, Cumbias oder auch Digital Cumbias mag, ist hier genau richtig. Und dazu muss man nicht einmal immer ausgehen, es reicht schon, das …

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Mitgebracht. Mitbringsel aus Lateinamerika

Sommerzeit = Reisezeit. Rucksäcke und Koffer fliegen wieder rund um die Welt und kehren mit zahlreichen Souvenirs gefüllt in die Heimat zurück. Manche begeistern nur in dem Moment, in dem man sie erstanden hat, andere lassen uns noch Jahre später gern an die Reise zurückdenken. In meiner kleinen Fotoreihe „Mitgebracht“ stelle ich Euch sinnvolle und weniger sinnvolle Mitbringsel meiner Reisen vor. Einige sind schon weggetrunken, weggegessen oder einfach kaputt und schafften es somit nicht auf das Bild. Alle anderen findet ihr hier. Im zweiten Teil meiner Souvenirreihe stelle ich Euch Mitbringsel aus LATEINAMERIKA vor. Summer time = travel time. Backpacks and suitcases are flying around the world and return home filled with numerous souvenirs. Some only enthuse in the heat of the moment when you purchase them, others let us still reminisce about a trip years later. In my little photo series „Mitgebracht“, I introduce to you more or less meaningful souvenirs from my trips. Some are already drunk up, eaten up or merely broken, but you can find the ones that survived in the pictures here. In the 2th part …