Alle Artikel mit dem Schlagwort: San Agustin

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Chicken Bus

Unser Bus sollte eigentlich um 10.30 Uhr abfahren. Als ich nach der Rechnung fragte und noch einmal nach dem Abholtaxi, holte die Mitarbeiterin René, den Hostelbesitzer aus der Schweiz. Er eröffnete uns, dass er keine gute Nachricht hätte. Die Busgesellschaft hätte angerufen und hat keinen Platz mehr für uns im 10.30 Uhr-Bus. Eine Alternative wäre der 11.45 Uhr-Bus, aber er weiss noch nicht, ob da etwas frei ist. Als alle um 9 Uhr auf Tour gingen, gesellte sich René zu uns und wir unterhielten uns eine Weile – auch über sein Business und erfuhren, dass vor 18 Jahren max. 2 Touristen pro Tag kamen, wohingegen heute vor allem Deutsche ganzjährig kommen. Wir hätten uns gern noch länger mit ihm unterhalten können, aber wir mussten noch packen und dann wurden wir um 11.15 Uhr abgeholt und in den Ort gefahren. Wir hatten ja nur eine Reservierung, nun bekamen wir Tickets und schlossen gleich Bekanntschaft mit einem Pärchen aus Frankfurt, das auch nach Popayan wollte. Wir wurden mit einem Sammeltaxi zur Kreuzung nach Pitalito gefahren – ca. …

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Ein Tag Nichtstun

Die Nacht war Horror und so wache ich immer wieder schweißgebadet auf und kämpfe mit meinem Würgzwang. Ein Schüttelfrost jagt den anderen und die Glieder fühlen sich an, als wollten sie zerspringen. Meine körperliche Verfassung bindet mich bis zum frühen Nachmittag ans Bett oder an die Hängematte. Der geplante Ausritt fällt auch ins Wasser, aber mit Pacho hätte ich auch so heute nichts mehr unternehmen wollen, denn wer weiss, wer die Reittour am Ende mit uns gemacht hätte. Am Nachmittag gehen wir dann doch einmal runter ins Dorf. Das Laufen fällt mir noch schwer. Daher wollen wir eigentlich auch noch nicht die Entscheidung treffen, ob wir morgen schon wie geplant nach Popayan weiterfahren. Diese wurde uns später abgenommen, denn das El Maco hat morgen nicht mehr die Luna-Hütte frei und noch mal umziehen, wollen wir nicht. Als wir mit dem Sonnenuntergang wieder hoch kamen, waren inzwischen viele andere Touristen angekommen. Ganz so einsam wirkt der Platz jetzt auch nicht mehr. Ich ruhte mich den restlichen Abend aus, um fit für die Busfahrt zu werden.

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Eine Tour, die eine Taxifahrt war

Nun sage ich, so schlechte Touren wie in Bolivien würde ich in keinem anderen Land erleben. Einen Guide, der nicht spricht, findet man kulturell bedingt wohl nur dort. Doch heute soll ich mich eines besseren belehren lassen. Schon am ersten Abend wollte man uns an jeder Ecke eine Tagestour zu den weiteren Fundstätten und Wasserfällen in der Umgebung verkaufen. Wir entschieden uns für den Guide des Vertrauens vom El Maco – den Pacho. Er sieht aus wie ein sympathischer Gaucho und hat einen guten Redefluss. Erster Nachteil der heutigen Tour ist die Tatsache, dass wir mit der polnischen Familie, die in Australien wohnt, unterwegs sein werden. Die sind Stress pur. Die Frau schreit seit dem ersten Abend permanent nach Viktoria, ihrer kleinen 4,5 jährigen Tochter. Viktoria hier, Viktoria da. Viktoria ist wohl der kleine eigene Siegeszug, über den sie so stolz ist. Ein Goldengel mit einem breiten Gesicht. Immer mehr mag ich in dieses Speckgesicht reinkrummen, denn das, was sich vor unseren Augen abspielt, ist nicht schön. 100 % Aufmerksamkeit liegt auf diesem Kind, das …

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Statuenpark

Der Morgen beginnt mit Regen. Unter dem Gemeinschaftsdach sehen wir beim Frühstück, dass die Unterkunft nicht so unbesucht ist. Die dominierende Sprache ist deutsch, naja und von der Lautstärke polnisch. Schnell setzt sich eine deutsche Frau zu uns, nachdem alle anderen auf Tour mit Pferd und Jeep gegangen sind. Wir unterhalten uns bis Mittag mir ihr und brechen dann auf zum Archäologischen Park, der sich ca. 2 km entfernt auf einem Hügel befindet. Aus Lavastein und Basalt gehauene Statuen und Grabanlagen befinden sich auf den Hügeln. Allein die Wanderung durch den 78 ha großen Park ist schon sehr schön, aber die Statuen von teilweise 100 v. Chr. beeindrucken noch mehr. So wirken sie, als wären sie erst neu in Stein gemeißelt wurden. Und das Setting rundet den Skulpturenpark ab. Schön ist die Mesita C, Figuren, die sich in einem Flussbett erkennen lassen. Als wir schließlich auf dem Alto de Lavapatas ankommen, können wir einen herrlichen Ausblick über die umliegenden Hügel und Täler genießen, die uns sehr an Ruanda erinnern. Zudem treffen wir hier oben Verena, die …

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Gen Süden

Um 6.30 Uhr nahmen wir ein Taxi zum Busbahnhof. Heute Morgen kamen wir seltsamerweise gut durch. Eine halbe Stunde vor Abfahrt waren wir bereits am Terminal und sahen noch ein Taxi Verde zuvor abfahren. Wir fuhren auf die Minute genau um 7.30 Uhr ab. 8-9 Stunden sollte die Fahrt dauern – dann sind wir ja bis 16.30 Uhr spätestens in Pitalito. Doch der Verkehr aus Bogota heraus war speziell ab dem Stadtrand bestialisch. Wir hielten noch einmal an einem Busbahnhof in einem nicht so vertrauensvollen Viertel im Süden Bogotas und füllten die Sitze auf. Ab da ging es ohne viele Stops gen Süden. Naja, Stops ist vielleicht falsch gesagt, denn die machten wir automatisch sehr häufig. Dies sei den zahlreichen Straßenbauprojekten geschuldet, und so konnte ich das Schild mit dem Wort „Pare“ nicht mehr sehen. Wir schienen das Straßenbaustellenschicksal nicht auf unserer Seite zu haben, so schoben wir uns durch lange Staus bzw. immer wenn wir an eine Baustelle ranfuhren, hob sich die besagte Flagge und forderte uns zum Halten auf. In wenigen Jahren wird …