Interview mit Elke Weiler von Meerblog
Welches afrikanische Land hat Dich besonders begeistert und weshalb?
Zum allerersten Mal betrat ich afrikanischen Boden genau dort, wo alles anfängt. Wir landeten in Johannesburg, also unweit der „Wiege der Menschheit“. Wir blieben nicht lange dort, sondern reisten weiter zum Eastern Cape, zu den Geschichtenerzählern. Es ist weniger bekannt als zum Beispiel die Garden Route, doch mir hat die Mischung aus Wildlife, Kulturspots wie das National Arts Festival in Grahamstown und den Begegnungen mit den Xhosa sehr gut gefallen. Ich wollte gleich wieder nach Afrika und hatte Glück. Denn schon im Jahr darauf bekam ich die Gelegenheit, ein Stück Äthiopien und eine wunderschöne Insel kennenzulernen – Sansibar. Nach den Felsenkirchen und den ebenso faszinierenden wie kargen Landschaften Äthiopiens, schien auf Sansibar alles förmlich zu explodieren. Die Farben, die Luftfeuchtigkeit, die Stimmung, die Pflanzenwelt. All das erinnerte mich schon sehr an die Karibik, nur die Musik klang anders. Lachen die Menschen hier mehr als anderswo? Ich habe Beweise: eine Kostprobe ihres Humors. Äthiopien hingegen erschien mir viel zurückhaltender, hier lächeln die Menschen eher und wirken dabei sehr schön.
Welches afrikanische Land würdest Du jemandem, der noch nicht dahin gereist ist, empfehlen und weshalb?
Vermutlich ist jedes Land ein gutes Land, für das sich der Reisende wirklich interessiert. Mit dem er sich schon vor der Reise auseinandersetzt, und von dem er weiß, was dort auf ihn zukommt. Kann er damit leben, dass zum Beispiel das Wasser im äthiopischen Laiibela nur zwei Mal am Tag läuft? Dass es viel Armut gibt? Südafrika und Namibia gelten ja als „Einsteigerländer“ für Afrika-Reisende, sozusagen als Lightversion. In Namibia war ich leider noch nicht, und Südafrika habe ich wegen seiner jüngeren Geschichte nicht wirklich als „leicht“ empfunden, die Auswirkungen der Apartheid sind immer noch spürbar. Was die Infrastruktur angeht, eignet es sich natürlich gut für Selbstfahrer, keine Frage. Aber ich würde auf jeden Fall Sansibar empfehlen. Vielleicht sind die Straßen nicht so gut, aber die Stimmung ist dafür umso besser. Mir gefiel mir auch die Sprache, Swahili ist leichter zu lernen als Xhosa. Ich mag den Stil der Leute, die bunten Stoffe und das (meist) friedliche Miteinander in einem kulturellen Melting Pot mit langer Erfahrung. Vor allem aber mochte ich das Lachen der Menschen dort.
Afrika ist für mich:
… das einfache Leben, ein fremder, faszinierender Rhythmus und natürlich wilde Tiere an jeder Ecke. Das Schnauben eines Flusspferds mitten in der Nacht, das so klingt, als stünde es genau neben meiner Hütte.
Elkes Reisen im Überblick:
- 2008 und 2009.
- Nicht pauschal, aber gut vorgeplant.
- Jeweils in einer Gruppe, also recht behütet.
*Und das Bild? Am Strand von Sansibar.
Zur Reihe „Warum eigentlich nicht Afrika?“:
Einführung: Zum Artikel
Interview mit Antje Gerstenecker von Mee(h)rErleben: Zum Interview!
Interview mit Martin Moschek von BikeTourGlobal: Zum Interview
Interview mit Daniela Skrzypczak von Reiseknipse: Zum Interview
Interview mit Dirk Loew von planetenreiter: Zum Interview
Interview mit Johannes Klaus von reisedepeschen: Zum Interview
Interview mit Gudrun Krinzinger von reisebloggerin.at: Zum Interview
Interview mit Nadine Hudson von HudsonFamily: Zum Interview