Perspektivenwechsel – Radfahrer sind auch nicht die besseren Menschen
Es ist en vogue, über die bösen Autofahrer zu schimpfen. Sie verstopfen alles, sind rüpelhaft und sorgen für ein schlechtes Klima. Und auch ich könnte zig Situationen benennen, in denen ich mich als Radfahrerin über Autos aufrege und von ihnen fast umgefahren wurde. Als Radfahrerin verstehe ich mich zu 80 % meines täglichen Lebens – denn ob Sommer, Frühling, Herbst oder Winter, ob bei Regen, Schnee oder Sonnenschein, bin ich mit Rad in der Stadt unterwegs. Und Radtouren am Wochenende mache ich auch gern. Allerdings gibt es da noch die gefühlten anderen 20 % – und da bin ich eben auch Fußgängerin und – oh je – Autofahrerin. Aber darum soll es nicht gehen. Ein Perspektivenwechsel tut tatsächlich jedem gut, um nicht zu verbittern. Sitze ich im Auto, kann ich mich besser in Fußgänger und Radfahrer hineindenken und deren nächsten Schritte abschätzen. Das aber nur am Rande. Kürzlich stieß mein Kollege, der nachts zu Fuß auf dem Gehweg unterwegs war, mit einem Rad zusammen. Das nährte seinen Frust über Radfahrer. Vom rücksichtslosen Radfahrer übern Haufen …