Alle Artikel mit dem Schlagwort: Kolumbien

Palomino

Palomino: Wo der Shoestring endet {DIARY}

Wellenrauschen klingt in den Ohren. Wir sitzen unter einer Bilderbuchpalme mit Blick auf den herrlich blauen Himmel und das türkisfarbene Meer. Palomino. Nach fünf Tagen Ciudad Perdida-Trekking haben wir Dich wahrlich verdient. 1,5 bis 2 Stunden östlich von Santa Marta liegt dieser kleine bedeutungslose Ort an der Hauptstraße Riohacha – Santa Marta. Hier steigt man aus. Etwas ist anders als in den anderen kleinen schmutzigen Ortschaften an dieser Route. Westliche Touristen hocken in den Kneipen oder kaufen Wasser in den Tiendas. Gleich stehen fünf Mopeds neben uns – alle bereit, den fußfaulen Touristen mit schwerem Rucksack zu befördern. Die Anreise hierher war nicht aufwendig. Vom Mercado in Santa Marta fährt ein Bus direkt hierher. Einfach nicht in Zaino aussteigen, von wo aus andere in Richtung Tayrona Park strömen. Einfach sitzen bleiben, bis Du der letzte im Bus bist. Wir sprangen auf die Mopeds und ließen uns zum Sirena fahren. Unterwegs fummelte John, mein Fahrer, bereits an seinem Handy herum, um unser Ankommen anzukündigen. Und tatsächlich erwartete und Carolina, die geschäftige, gute Seele schon auf der …

Mompox, Fischer

Jeder Topf hat einen Deckel {DIARY}

Hupen, Musik und Menschenstimmen. Unverkennbar ist die Geräuschkulisse. Wir sind zurück in der Karibik. Dieses Mal ziehen wir das pulsierende Leben Santa Martas dem etwas zu aufgerüschtem Glanz Cartagenas vor. Heiß ist es noch immer. Aber an der Küste gibt es zumindest die Hoffnung auf eine frische Brise. Die haben wir in den nächsten Tagen auch nötig, wenn wir uns auf den etwas beschwerlichen Weg zur Ciudad Perdida machen. Beschwerlich ist ein guter Stichwortgeber zu Mompox. Jeder sagte uns, dieser Ort sei etwas umständlich zu erreichen. Die Insellage mache es dieser Stadt und seinen Besuchern nicht leicht. Auch in Cartagena liefen wir den Informationen nach, dass es auch Direktbusse in das 6 Stunden entfernte Mompox gäbe. Wir blieben beharrlich dran. Schließlich entschieden wir uns gegen dreimaliges Umsteigen in Bus und Boot und verkürzten die Fahrzeit auf eben diese 6 Stunden mit einem der öffentlichen Minibusse (u.a. Asotranstax). Diese steuern nicht nur Mompox von Cartagena an, sondern geben einem auch von Mompox aus die Zielalternativen Valledupar, Barranquilla oder Santa Marta. Was man an Umsteigezeit einspart, bekommt …

Mompox, Kolumbien

Mompox ist ein Gefühl {DIARY}

Nur das Quietschen des Ventilators ist zu hören. Ansonsten Stille. Wir sind in Mompox. Zugegeben befinden wir uns eher am Ortsrand im Casa Amarilla – weg vom kleinstädtischen Leben. Auf dem Platz vor der Iglesia Santo Domingo herrscht ein anderes Bild. Hier wurden mit Sonnenuntergang Essens- und Saftstände aufgebaut. Hier bebt sozusagen das Leben. Durch die Calle Real del Medio und Calle de Atras rasen die Mopeds und Dreiräder – nicht ganz geräuscharm. Und auf dem Plaza Santa Barbara vor der verspielten Iglesia Barbara hat sich eine Gruppe an sportwilligen Damen zusammengerottet, um in der noch immer brütenden Hitze Zumba zu tanzen. An der etwas trostlosen, vermüllten Uferpromenade trinkt man noch einen kleinen Absacker bei guter Salsamusik. Doch hier im Hof des Casas schnurrt einzig und allein der Ventilator während sich die meisten der anderen Gäste in ihre mehr oder minder gekühlten Zimmer zurückgezogen haben.   Mompox ist heiß, das ist klar. Zählt diese Stadt gar zu den heißesten des Landes. Das und auch der eigentlich beschwerliche Weg hierher hielten uns jedoch nicht davon ab, …

Cartagena

Cartagena – Kunst oder künstlich {DIARY}

El Dorado ist nicht gleich El Dorado. Das merken wir am nächsten Tag als wir weiter nach Cartagena wollen. Der neue Flughafen, der vor vier Monaten seine Pforten öffnete, zeigt sich lediglich den internationalen Gästen von der schönen Seite. Will man jedoch einen Inlandsflug antreten, wird man am neuen Terminal herausgelassen und kämpft sich durch eine Baustelle zum alten, bisher bekannten Flughafengebäude. Hm, das wäre doch auch eine Idee für BER, lieber Hr. Wowereit? Schönefeld ist doch auch ums Eck! Leider sind mit dem Bau des neuen Gebäudes auch alle Läden im alten Terminal verschwunden. Und so laufen wir durch ein leeres Labyrinth zu unserem Gate. Cartagena, die Perle im Norden erwartet uns nur 1,5 Stunden später. Schwerfällig versucht meine Lunge den Sauerstoff aus der dicken Luft zu filtern. Mein Körper kämpft noch gegen die Schwüle an, während sich meine Sinne schon gänzlich auf die Perle des Nordens eingestellt haben. Cartagena ist Musik! Aus allen Türen besonders in Getsemani tönt Musik. Einst der größte Sklavenumschlagplatz Amerikas, tummeln sich heute Touristenscharen in den kolonialen Gemäuern der …

Bogotá, Cumbias-Combo

Kolumbien, das einzige Risiko ist, dass du zurückkehren willst. {DIARY}

Eigentlich war jetzt Mali und Burkina Faso dran, eigentlich… Stattdessen befinde ich mich wieder auf dem Weg über den Atlantik nach Kolumbien. Ich habe es mir auf einem dieser gemütlichen Schlafsessel im Aéroport Paris-Charles-de-Gaulle gemütlich gemacht während mein Blick immer wieder auf die Anzeigetafel mit den Zielen Bogotá und Ouagadougou schweift. Burkina Faso und Mali – ein kurzer melancholischer Augenblick. Ich zog das Bekannte dem Unbekannten vor. Wo man noch vor zwei Jahren unbeschadet reisen konnte, entwickelt sich schnell ein Krisenherd. Pläne werden durchkreuzt, bevor sie konkretisiert werden, verkommen zu einfachen Skizzen, ja Entwürfe, die schnell wieder verworfen werden, spielen die weltpolitischen Rahmenbedingungen nicht mit. Daher plane ich nicht wirklich meine Reisen. Kolumbien war spontan. Kolumbien tue ich nicht für meine Stempelbilanz im Pass und auch nicht, weil es auf meiner „List“ steht, wie ich das Wort Liste unter den jungen Reisenden hasse. Ich habe eine solche Liste nicht, denn jedes Land weckt Interesse, egal wo es liegt. Ich will keine Haken setzen, wenn ich von einer Reise zurückkehre. Ich will nicht Länder von einer …

Neujahrsgruß im JW Marriott Bogotá

Der letzte Tag 2011 und unserer Reise {DIARY}

Abreise – aber wenigstens komfortabel. Denn wir haben den Flieger nach Bogotá gewählt. Nach dem Frühstück lassen wir uns in das ca. 30 km Rio Negro zum Flughafen fahren. Noch weiter kann eine solche Stadt nicht ihren Flughafen bauen. Aber interessant ist es schon zu sehen, wie die Medellinos ihren Samstagmorgen verbringen – nämlich radelnd. Die Capital de la Montaña liegt von hohen Bergen umgeben im Aburro-Tal. Zahlreiche Rennradfahrer und Mountainbiker zieht es morgens um 8 Uhr auf die Berge, nur um dann wieder nach unten zu fahren. Nach 45 Minuten erreichen wir den Flughafen und begeben uns sofort an den Schalter. Die Dame von Avianca hat eine super Idee. Wir könnten, wenn wir wollten, doch den Flieger um 9.30 Uhr anstatt um 10.30 Uhr nehmen. Natürlich wollen wir und so ziert unsere Boardingkarte nun die Flugnummer des 9.30 Uhr-Fliegers. Darüber freuen wir uns sehr. Doch die Freude bleibt nicht lang. Denn kaum haben wir die Kontrollen passiert und stehen am Gate, sehen wir, dass hier noch lange nicht geboardet wird. Unser Flugzeug steht zwar …

Medellin, Botero Plaza

Medellin – Boteros Kampf gegen die Hässlichkeit {DIARY}

Ein Tag in Medellin. Da wir im In-Viertel Poblado wohnen, wollen wir heute mal einen Ausflug in die Innenstadt machen. Ich sage schon bewusst nicht „Altstadt“, denn alte Baustruktur erwarte ich nicht so wirklich. Aber wenigstens ein bisschen Kunst, kommt doch Kolumbiens bekannter Künstler Botero aus Medellin und hat der Stadt viele Skulpturen geschenkt, die nun u.a. den Plaza Botero zieren. Das soll auch unser Ausgangspunkt im Zentrum sein. Der Weg hierhin führt schon eher durch Handwerksecken. Aber es kann ja noch schön werden, denn wir sind schließlich in Kolumbiens Wirtschaftsmetropole Medellin. Doch geht unser beider Kinnklappe runter, als wir bereits auf dem Plaza ankommen, ohne es großartig zu bemerken. Dieser Platz hat zwar Palmen, Parkbänke, Straßenverkäufer etc., was er aber nicht hat, ist ein schöner, säumender Rand. Hässlichkeit à la Cali schlägt uns entgegen. Sind wir einfach Bogota verwöhnt mit seiner schönen Altstadt der Candelaria? Oder erwarten wir zu viel, nach den süssen Ortschaften und Kleinstädten? Kein Wunder, dass Botero nicht zu schönen, schlanken Motiven mit Pinsel und Farbe griff. Der Platz ist voller …

Guatapé

Wasserspaß in Guatapé {DIARY}

Ein ruhiger Ort verspricht viel Erholung und somit auch Schlaf. Das sollte eigentlich unsere vorletzte Nacht auf dem Land sein, der nur noch Städteaufenthalte folgen. Sie ist jedoch die letzte. In Medellin schläft man auf jeden Fall erholsamer als im El Encuentro. Zunächst herrschte ab 23 Uhr zumindest in unserem Haus Ruhe, nur um gegen 2 Uhr dann richtig laut zu werden, als unsere Zimmernachbarn angeheitert heimkamen und stundenlange Gespräche nebenan führen mussten. Um 4 Uhr wurde aus dem Hauptraum dann richtig laut gegrölt und gesungen. Alles nicht schlimm, ich kann ja ausschlafen, dachte ich mir. Aber so dachten nicht die lieben Bauarbeiter, die punkt 7 Uhr aufschlugen, ihr Radio aufdrehten und drauflos hämmerten. Da helfen auch Ohropax nicht mehr. Wir gingen rüber ins Haupthaus, denn hier herrschte Stille. Man hatte verpasst, uns den Code für die Tür mitzuteilen. So klopften und klingelten wir, aber vergeblich. Alles schlief inzwischen um 8.30 Uhr seeelenruhig. Dieses Backpackerleben macht mich wahnsinnig und vor allem noch dann, wenn die Besitzer genau solche Schnarchnasen sind. Als wir später endlich in …

Radtour zum Piedra del Peñol

Guatapé & Radtour zum Piedra del Peñol – Tausend kleine Inseln und ein Fels {DIARY}

Am Morgen nehmen wir uns nach dem schönen Frühstück im Hotelgarten ein Taxi zum Terminal Norte. Wir kommen um 9.35 Uhr am Schalter an und um 9.45 Uhr fährt unser Bus ab. Das ist mal flüssig, ohne daß wir das wussten. Leider ist das Wetter fast ebenso flüssig, denn inzwischen beginnt es zu schütten. Das ist ja das optimale Wetter, um ins Medelliner Umland zu fahren. Die Straße ist auf dem ersten Teilstück super – ist ja auch die Trasse nach Bogota. Nach einer Stunde windet sich die Straße wieder schmaler und serpentinenartig um die Berghänge. Auch Kneipen und Unterkünfte sieht man nun öfter. Die Landschaft ist idyllisch und topt alles, als wir endlich den Blick über den riesigen gefluteten Teil der Landschaft erhaschen. Mich erinnert die Region um Guatapé an den Lake Bunyoni in Uganda. Eine riesige Seenlandschaft, aus der tausend kleine Hügelinseln herausragen. Wir sind sofort fasziniert. Inzwischen hat auch der Regen aufgehört uns es klart langsam auf. Wir nehmen uns ein Mototaxi zum El Encuentro. Unser Zimmer ist noch nicht fertig, aber …

Medellin

Medellin – Nächtigen wie Celia Cruz {DIARY}

Ein Reisetag steht bevor. Daher sitzen wir als erstes am Frühstückstisch. Um 7.50 Uhr fährt unser Bus nach Pereira ab. Auf dem Plaza an der Haltestelle treffen wir noch eine ältere deutsche Rentnerin, die vor 9 Jahren ihre Wohnung aufgegeben hat und seitdem um die Welt reist. Auch sie steuert Medellin an. Nach Pereira selbst brauchen wir nur eine Stunde. Auf der Fahrt dahin sieht man nich einmal, wie modern und sauber die Orte der Kaffeeregion sind. Berge lassen wir nicht hinter uns, sondern stehen uns auch noch zur Genüge bevor. Eine Dreiviertel Stunde Aufenthalt in der moderneren Kaffeestadt Pereira (verglichen zu Armenia) folgen. Lars geht schon in den früheren Bus und fährt um ein Haar auch mit dem ab, wäre ich nicht gerade da noch auf Toilette gewesen und der Irrtum dadurch aufgeflogen. Unsere Busfahrt soll angeblich nur 5 Stunden dauern, aber schnell werden es fast 8 Stunden, die ich mich durch die Berge quäle. Am Anfang kann ich die Natur noch genießen, die hohen Berge und den Rio Cauca, der in einer hohen …