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Go east, go Transsib – Reise auf Rädern

Transsib

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Wer mich kennt, weiß, dass ich mich auf meinen bisherigen Reisen eher westwärts bewegt habe. Oder südlich. Aber östlich, das ist schwierig. Warum, weiß ich auch nicht. Vielleicht liegt es daran, dass ich „aus dem Osten bin“ und damit meine eigene innere Waage austarieren will. Dabei wollte ich doch immer in den Osten – noch weiter, tiefer Richtung Sibirien. Als ich in der fünften Klasse mit Begeisterung alle möglichen Flüsse, Gebirge und Städte der Sowjetunion auswendig lernte und dann noch die hieroglyphenartige Sprache, dieses kyrillische Alphabet, war ich Stolz wie Bolle. Das „erste Fremde“ in meinem Leben hatte durchaus seinen Reiz. Zahlreiche Brieffreundschaften wurden aufgenommen und Monat für Monat Baustein für Baustein aus dem kleinen Zauberbuch „Briefe an Freunde“ aneinandergereiht. Heute kann ich es zugeben, meine Hobbys waren nicht Kochen und Backen, diese standen einfach nur unter „Freizeitbeschäftigung“ auf S. 54 in diesem Buch.

Der Reiz an diesem Fremden verschwand mit der Öffnung der Grenzen. Go west, hieß es dann für mich. Ein Jahr USA brachte mir weniger die USA näher als ihren südlichen Nachbarn. Hinter der Grenze lag etwas, das sich durchaus zu entdecken lohnte. Geboren war die Sehnsucht nach Mittel- und Südamerika. Sibirien verschwand von meiner Agenda.

Und dann gab es dieses Aha-Erlebnis im vergangenen Spätsommer. Ich stand am Khuvsgulsee – der kleinen Schwester des Baikalsees – im Norden der Mongolei und verspürte eine Sehnsucht. Jenissei, Lena, Ob, Amur… es kam immer flüssiger. Nur die russischen Vokabeln wollten noch immer nicht in mein Gedächtnis zurückkehren. Immer wieder schielte ich auf die Landkarte… Tundra, Taiga und Steppe. Schier endlose Weite und märchenhafte Birkenwälder. In das türkisfarbene Wasser spiegelte sich ein Bild. Ich malte gedanklich eine Welt auf, die hinter dieser Hügelkette begann – Sibirien! Ich war fasziniert. Der nächste Sommer sollte kommen, das Reiseziel stand fest. Go East, go Russia, go Transsib. And here we go!

In vier Wochen ist es soweit. Meine Route steht inzwischen fest. Durch unzählige Reiseführer und Webseiten arbeiteten wir uns in den vergangenen Wochen. Nach tagelangen Recherchen und Beratung durch das hilfsbereite Team von Lernidee ist der Reiseverlauf endlich festgezurrt:
Moskau – Kasan – Jekaterinburg – Krasnojarsk – Irkutsk – Ulan-Ude – Datong – Peking.

Mancher Ort ist mir aus meiner Schulzeit noch in Erinnerung, mancher aber auch absolutes Neuland für mich. 24 Tage soll die Reise dauern. Der Flug mit Aeroflot ist gebucht.

Reiseführer sichten Visaanträge

Und nun liegt ein Stapel an Formularen vor uns. Unterlagen, die ohne Anleitung nicht auszufüllen sind. Ich gebe neben meinen eigenen persönlichen Daten die meiner Familienangehörigen preis. Gleich drei Visumsanträge zieren den Tisch. Einer komplizierter als der andere. Lass uns einfach mit dem Mongolischen beginnen, den kennen wir bereits aus dem letzten Jahr!

In welchen Hotels werden wir schlafen? Schnell mal etwas Zentrales in Peking gesucht, denn ohne Buchungsnachweis geht gar nichts. Festlegen ist hier die Devise. Wie viel Raum bleibt am Ende noch für Individualität? Der Zug in Ulan-Ude ist der zentrale Dreh- und Angelpunkt unseres Reiseplans, erklärt uns Elisabeth von Lernidee. Sollten wir diesen verpassen, sitzen wir eine Woche fest. Es gibt schlimmere Orte als in Sibirien festzusitzen, oder? Aber wir wollen es nicht darauf ankommen lassen. Ein bisschen individuell, ein bisschen pauschal, so soll diese langersehnte Reise angegangen werden. Wir vertrauen bei den Zugverbindungen, der Reiseroute und der Abwicklung von Visumsmodalitäten ganz auf das Know How und die Hilfe von Lernidee und den Rest machen wir dann einfach mal so… eigentlich wie immer.

Wir werden durch Lernidee auf unserer Reise unterstützt. Alle Ansichten sind unsere eigenen.

Zum Teil 1: Moskau – Wo russische Märchen beginnen.
Zum Teil 2: Hop on, hop off und manchmal geht gar nichts … Moskau Teil 2
Zum Teil 3: Missverständnisse und der Luxus Bahnreisender. Transsib Teil 1
Zum Teil 4: Nach Asien auf dem Landweg. Transsib Teil 2. Jekaterinburg und die Fahrt nach Krasnojarsk
Zum Teil 5: Durch Sibirien. Transsib Teil 3
Zum Teil 6: Am Baikalsee. Transsib Teil 4
Zum Teil 7: Irkutsk – das Paris des Ostens? Transsib Teil 5
Zum Teil 8: Über Ulan-Udè, Bator und unseren letzten Tag in Russland. Transsib Teil 6
Zum Teil 9: Zug Nummer 4 – und einmal durch die Mongolei. Transsib Teil 7
Zum Teil 10: Datong und die Tour mit den Touren. Transsib Teil 8
Zum Teil 11: Peking – wo Drachen in den Himmel steigen
Zum Teil 12: Im Dunstkreis der Mauer oder 40 Minuten verschwendete Lebenszeit
Reisen auf Schienen – Züge der Transsib

ENGLISH VERSION

Go east – First steps.

Who knows me, knows that I went rather westward on my past trips. Or southward. But eastward is difficult. I don’t know why. Maybe it’s because I come from “the east” and therefore want to rebalance my own inner scales. And yet I always wanted to go east – even further, deeper in the direction of Siberia. I was so proud when I memorised every river, mountain and city of the Soviet Union with such excitement and also learned the hieroglyph-like language, the Cyrillic alphabet, in fifth grade. The first “foreign influence” in my life had definitely its charm. Numerous correspondences with pen friends were established and letters written every month with the help of the little magical book “Letters to friends”. I can admit it today: my hobbies weren’t cooking and baking, I simply found those phrases in the book under “leisure activities”.

The charm of this foreign wore off once the borders were open. For me it meant going west. One year in the US rather gave me an understanding of its southern neighbour than of the US itself, though. There was something behind the border that was worth discovering. The desire for Central and South America was born. Siberia disappeared from my agenda.

And then there was this light bulb moment during the past late summer. I stood at Lake Khuvsgul – the little sister of Lake Baikal – in the north of Mongolia and felt a desire. Jenissei, Lena, Ob, Amur… it came out fluently. I just couldn’t recall the Russian vocabulary to my mind, though. I peered at the map again and again… tundra, taiga and steppe. A sheer endless vastness and magical birch forests. A picture was reflected in the turquoise-coloured water. I drew a world mentally, which started behind this chain of hills – Siberia! I was fascinated. The next summer should come, the destination was certain. Go East, go Russia, go Transsib. And here we go!

Only four more weeks and the time has come. I already planned the route. We went through countless guidebooks and websites during the past few weeks. After days of research and advice from the helpful team of Lernidee, the travel route is finally ready: Moscow – Kazan – Yekaterinburg – Krasnoyarsk – Irkutsk – Ulan-Ude – Datong – Beijing.

I remember some places from my schooldays, but others are absolutely new territory for me. The trip will take 24 days. The flight with Aeroflot is booked.

There is a pile of forms lying in front of us now. Documents you cannot fill out without instruction. Next to my personal information, I also reveal information about my family members. Three visa applications decorate the table. One is more complicated than the other. Let’s just start with the Mongolian one, which we already know from last year.

Which hotels are we going to sleep in? Quickly, we looked for something in the centre of Peking, because you can’t do anything without a booking confirmation. Defining is the name of the game. How much space is left for individuality in the end? Elisabeth from Lernidee explains to us that the train in Ulan-Ude is the crucial point of our trip. If we miss it, we are stuck for one week. There are worse places than Siberia to be stuck in, aren’t there? But we don’t want to push our luck. A little bit individual, a little bit package, that’s how this long-awaited journey is going to be approached. Concerning the train connections, the travel route and the handling of the visa arrangements, we totally trust in the Know-How and help from Lernidee. We’ll just let the rest happen… like always actually.

We get supported by Lernidee while our journey. All opinions are our own.

Autorin: Madlen Brückner
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