Immer nah am Wasser im Ruppiner Seenland
Mit kräftigem Zug gleitet das Paddel meiner Begleiterin durch das Wasser, um dann schwungvoll die Tropfen durch die Luft zu wirbeln. Ein paar Spritzer bahnen sich ihren Weg ins Kajak. Jeder Tropfen erfrischt. Die spätsommerlichen Wälder, die den Tornowsee umschließen, spiegeln sich im tiefgrünen Wasser. Schräg vor unserem Kajak taucht ein Graureiher auf, der seinen Hals elegant der Sonne entgegenstreckt. Als wir uns nähern, fliegt er davon. Nur der Flügelschlag des Vogels und unsere Paddel durchdringen die Stille dieses Septembertages. Zufrieden seufze ich. „Immer die kleinen Freuden aufpicken, bis das große Glück kommt. Und wenn es nicht kommt, dann hat man wenigstens die kleinen Glücke gehabt.“ Genau in diesem Moment fällt mir wieder dieses Zitat von Theodor Fontane ein, das ich am Morgen irgendwo im Hotel Resort Mark Brandenburg las. Ich verbringe ein Wochenende auf den Seen nördlich von Neuruppin. Es ist nicht das erste Mal. Im Sommer vor der Wende machte ich mit meinen Eltern im benachbarten Alt Ruppin Urlaub. Jeden Abend schwamm ich mit meinem Vater über den See. Über uns die russischen Flieger – die einzigen Fetzen jener …